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Philipp Pflieger hat beim Hamburg Marathon seine stärkste Marathon-Leistung seit langer Zeit gezeigt und in einer Zeit von 2:13:39 Stunden den elften Platz erzielt. Damit sprang der Bayer im letzten Moment noch auf den EM-Zug Richtung Berlin auf und wird…
Philipp Pflieger hat beim Hamburg Marathon seine stärkste Marathon-Leistung seit langer Zeit gezeigt und in einer Zeit von 2:13:39 Stunden den elften Platz erzielt. Damit sprang der Bayer im letzten Moment noch auf den EM-Zug Richtung Berlin auf und wird bei den Europameisterschaften Teil des deutschen Marathon-Teams sein. Der Olympia-Teilnehmer brachte sich bei guten äußeren Bedingungen bei der zweitgrößten Marathon-Veranstaltung Deutschlands dank eines starken Mittelteils seines Rennens auf Kurs und überquerte die Zwischenzeit beim Halbmarathon in einer Zeit von 1:06:37 Stunden. Danach hielt er die Geschwindigkeit hoch und erarbeitete sich ein kleines Polster auf die Soll-Zeit von 2:14 Stunden, die das Limit des deutschen Verbandes für eine EM-Teilnahme 2018 darstellte. Obwohl Pflieger auf den letzten sieben Kilometern etwas zurückstecken musste, blieb er 21 Sekunden unter der geforderten Marke. „Es lief im Prinzip alles wie geplant, aber mein Tempomacher ging etwas früher aus dem Rennen als gedacht“, kommentierte er. Es war Pfliegers erste Marathon-Zielankunft seit den Olympischen Spielen von Rio und seine zweitbeste Zeit. „Am Ende war es eine Punktlandung. Ich bin glücklich, dass es mit der Norm geklappt hat.“ Pflieger ist nach Arne Gabius, der allerdings wohl nicht starten wird, und Hendrick Pfeiffer erst der dritte Deutsche, der die EM-Norm gelöst hat.
Favoritensterben an der Spitze
An der Spitze des Rennens entwickelte sich angesichts der guten Bedingungen vom Start weg ein flottes Rennen. Beim Halbmarathon, den eine große Spitzengruppe in einer Zeit von 1:03:02 Stunden passierte, war allerdings bereits klar, dass es sich mit dem erträumten Streckenrekord von 2:05:30 Stunden wohl nicht ausgehen würde. Zumal die großen Namen im Feld mit Problemen zu kämpfen hatten. Emmanuel Mutai, viertschnellster Läufer aller Zeiten, ging bei seinem Comeback wie angekündigt das Tempo der zweiten Gruppe mit und erreichte das Ziel in einer unspektakulären Zeit von 2:11:57 Stunden auf Platz neun. Damit kam er noch weiter als Favorit Sammy Kitwara, der kurz vor der Zwischenzeit bei Kilometer 30 abreißen lassen musste und wenig später aufgab. Auch der dritte Kenianer im Favoritenfeld, Stephen Chebogut konnte die in ihn gesetzten Erwartungen als Siebter nicht erfüllen.
Äthiopischer Dreifachsieg
So war der Weg frei für die Äthiopier. Bei Kilometer 34 musste auch Stephen Kiprotich, am Ende Fünfter, abreißen lassen. Der Olympiasieger von 2012 und Weltmeister von 2013 schaffte damit erneut keine Weltklassezeit, hielt sich aber in einer Endzeit von 2:07:57 Stunden gemäß seiner letzten Marathon-Leistungen ordentlich. Als Solomon Deksisa bei Kilometer 36 erstmals entschlossen attackierte, fiel auch der letzte an der Spitze verbliebene Kenianer zurück. Am Ende kam Solomon Yego auf Rang vier ins Ziel. Deksisas Attacke wurde vom erst 20-jährigen Debütanten Tadu Abate beantwortet. Er schloss die Lücke zwei Kilometer später, konnte sich aber der zweiten Attacke Deksisas bei Kilometer 40 nicht widersetzen. Der 24-Jährige siegte in einer Zeit von 2:06:34 Stunden und blieb dabei nur zwölf Sekunden über seiner zwei Jahre alten Bestleistung. „Ich hatte keinen Druck, denn ich war nicht der große Favorit. Es war sicherlich ein Vorteil für mich, dass alle Favoriten bereits frühzeitig zurückgefallen sind“, sagte der Sieger, der die drittschnellste Siegerzeit der Event-Geschichte erzielte. Es ist der dritte äthiopische Sieg in Folge in der Hansestadt. Seine Landsleute Tadu Abate, der eine hervorragende Premiere feierte, und Ayele Abshero komplettierten das Stockerl.
Bahrainischer Sieg bei den Frauen
Im Rennen der Frauen überquerte eine siebenköpfige Spitzengruppe den Halbmarathon in einer Zeit von 1:13:23 Stunden. Bei Kilometer 35 lagen noch Shitaye Eshete, Birke Debele und Marathon-Debütantin Mimi Belete an der Spitze. Als Eshete vier Kilometer vor der Ziellinie attackierte, war die Vorentscheidung gefallen. Die Ehefrau des äthiopischen Hamburg-Siegers von 2014, Shumi Dechasa, der mittlerweile ebenso wie Eshete für den Bahrain läuft, erreichte das Ziel in einer Zeit von 2:24:51 Stunden vor Debele und Belete, die ihre Premiere in einer Zeit von 2:26:06 Stunden beendete.
Die Schwedin Isabellah Andersson lief bei ihrem ersten Marathon nach der Geburt ihres zweiten Kindes ein gutes Rennen und blieb als Sechste knapp unter 2:35 Stunden. Sabrina Mockenhaupt (1:15:12 Stunden) und der Grieche Panagiotis Karaiskos (1:06:53 Stunden) gewannen den erstmals ausgetragenen Halbmarathon für sich. Insgesamt hatten sich über 33.000 Läuferinnen und Läufer für die verschiedenen Bewerbe im Rahmen des Hamburg Marathon angemeldet. 14.250 entschieden sich für die Marathon-Distanz.
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