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Revanche für Rom

Nur vier Tage nach dem Europaauftakt der Diamond League Saison 2016 in Rom findet in Birmingham der nächste Akt statt. Unglücklicherweise stehen im Laufbereich praktisch dieselben Entscheidungen auf dem Programm wie in Rom. Unglücklich deshalb, weil durch die Enge des…

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Bei den letzten Weltmeisterschaften in Peking jubelt Vivian Cheruiyot über die Goldmedaille im 10.000m-Lauf. Über 5.000m gewann sie bereits zweimal WM-Gold. © Getty Images for IAAF / Christian Petersen
Bei den letzten Weltmeisterschaften in Peking jubelt Vivian Cheruiyot über die Goldmedaille im 10.000m-Lauf. Über 5.000m gewann sie bereits zweimal WM-Gold. © Getty Images for IAAF / Christian Petersen
Nur vier Tage nach dem Europaauftakt der Diamond League Saison 2016 in Rom findet in Birmingham der nächste Akt statt. Unglücklicherweise stehen im Laufbereich praktisch dieselben Entscheidungen auf dem Programm wie in Rom. Unglücklich deshalb, weil durch die Enge des Programms einige Disziplinen darunter leiden, dass zahlreiche Stars den Weg nach Birmingham nicht machen, denn mit den skandinavischen Meetings in Oslo und Stockholm lassen die nächsten Höhepunkte nicht lange auf sich warten.

Zweifache Weltmeisterin nimmt Schwung auf

Besonders hart trifft dieses straffe Programm den 5.000m-Lauf. Natürlich unternimmt Almaz Ayana nur vier Tage nach ihren nur haarscharf gescheiterten Weltrekordversuch in Rom nicht noch einen Anlauf für ein schnelles Rennen. Verständlicherweise fehlen auch zahlreiche der in Rom stark gelaufenen Damen, so dass eine alte Bekannte in die Favoritenrolle rutscht. Vivian Cheruiyot, 2009 und 2011 Weltmeisterin in dieser Disziplin, hinterließ bei ihrem Comeback auf dieser Distanz in Eugene mit Rang drei einen guten Eindruck. Zwar kann sie in den Dimensionen einer Almaz Ayana nicht vorstoßen, für einen Erfolg in Birmingham stehen die Zeichen allerdings gut. Härteste Gegnerin dürfte Mercy Cherono sein, die den Lauf in Rom in den Beinen hat. Dort überzeugte sie mit Rang zwei und einer neuen persönlichen Bestleistung. Wenn sie sich trotz Reisestrapazen gut erholt zeigt, könnte sie Cheruiyot eine unlösbare Aufgabe stellen. Klar ist: Die 32-Jährige, die noch nie Olympiasiegerin war, aber bereits elfmal ein Diamond League Rennen gewinnen konnte, braucht eine gute Leistung, um überhaupt ins kenianische Olympia-Team zu nominiert zu werden.

Britinnen mit EM-Test

Eines scheint sicher: Der 5.000m-Lauf von Birmingham wird der am schwächsten besetzte dieser Diamond League Saison sein. Das Positive: Er bietet den europäischen Läuferinnen eine hervorragende Bühne, einen Monat vor den Europameisterschaften in Amsterdam. Diesen EM-Test nutzen die Britinnen Jessica Andrews, die zuletzt bei den Trials über 10.000m erstaunte, Emma Clayton, Jessica Coulston und Altmeisterin Jo Pavey. Dazu die Irinnen Deirdre Byrne und Sara Louise Treacy sowie die Polinnen Dominika Napieraj und Renata Plis. Zwar nicht Richtung EM, aber Richtung Olympia blickt die Australierin Eloise Wellings, die in diesem Feld auch ihre Chance haben dürfte.

Niyonsaba rückt in die Pole Position

Nach drei überlegenen Siegen in Folge verzichtet Caster Semenya auf die Reise nach Birmingham. Daher rutscht Francine Niyonsaba, zuletzt zweimal Zweite, in die Favoritenrolle. Das Starterfeld ist zwar nicht so gewaltig stark wie zuletzt in Rom, dennoch gespickt mit großen Namen der Szene, was auf ein spannendes Rennen hoffen lässt. Erste Herausfordererinnen der Hallen-Weltmeisterin sind wohl nach ihrem starken dritten Platz in Rom Lynsey Sharp und die Französin Renelle Lamote, die in Rabat auf das Podest gelaufen war und in Rom Vierte wurde. Mit Marina Arzamasova und Melissa Bishop sind die beiden schnellsten des WM-Finale 2015 mit dabei, dazu die polnische EM-Medaillengewinnerin Joanna Jozwick, die Amerikanerinnen Chanelle Price, Laura Roesler und Ajee Wilson, die versuchen wird ihre Enttäuschung aus Rom vergessen zu machen, sowie die irische Außenseiterin Rose Anne Galligan.

Runde vier

Das Duell zwischen Conseslus Kipruto und Jairus Birech um die Krone in der Diamond League lässt sich mit einem Boxkampf vergleichen. Die ersten drei Runden gingen klar an Conseslus Kipruto, teilweise mit einer vernichtenden Überlegenheit. Doch k.o. ist Jairus Birech noch lange nicht, auch wenn die Wende bald herbeigeführt werden muss. Nächste Chance, bei Duell Nummer vier in der zweitgrößten Stadt des Vereinten Königreichs. Bis auf Ezekiel Kemboi, der nach der frustrierenden Leistung in Rom abgereist ist, sind die besten Läufer der bisherigen Saison im kenianisch geprägten Feld vertreten, alles andere als ein Duell zwischen dem Platzhirsch und seinem Vorgänger in den letzten beiden Jahren wäre allerdings eine große Überraschung.

Kiprop ist zurück
Asbel Kiprop gewinnt Gold beim WM-Finale in Peking, dahinter taucht Abdelaati Iguider fast horizontal über die Ziellinie, um sich die Bronzemedaille zu sichern. © Getty Images for IAAF / Lintao Zhang
Asbel Kiprop gewinnt Gold beim WM-Finale in Peking, dahinter taucht Abdelaati Iguider fast horizontal über die Ziellinie, um sich die Bronzemedaille zu sichern. © Getty Images for IAAF / Lintao Zhang
Nach einer kurzen schöpferischen Pause kehrt Asbel Kiprop zurück in die Szene und führt das 1.500m-Feld an. Rund um ihn bildet sich ein hochkarätiges Feld, was diese Entscheidung zur vielleicht spannendsten des Sonntagnachmittags macht. Denn neben dem amtierenden Weltmeister kehrt auch Abdelaati Iguider zurück, der Kiprop zuletzt in Eugene über die Meile ordentlich geärgert hat. Dagegen fehlt Rom-Sieger Elijah Manangoi, was Kiprop die Möglichkeit erteilt, die Führung im Diamond Race zurückzuerobern. Neben Iguider dürften auch der Neuseeländer Nick Willis und der starke Australier Ryan Gregson auf einen Podestplatz spekulieren, dazu die Kenianer Silas Kiplagat und James Magut. In diesem Weltklassefeld versucht sich auch der Deutsche Timo Benitz, für den es wie für alle anderen Europäer geht, in einem schnellen Rennen den Formaufbau Richtung EM zu forcieren.

Farah und Rudisha zum Abschluss

Aus britischer Sicht der Lauf-Höhepunkt des Nachmittags ist ganz klar der 3.000m-Lauf der Herren, bei dem es nicht um Punkte für das Diamond Race geht. Denn hier ist der Publikumsliebling und Nationalheld Mo Farah am Start. Für den zweifachen Olympiasieger, der zuletzt in Eugene den 10.000m-Lauf gewann und dabei nicht übermäßig glücklich wirkte, bildet dieser Lauf einen hinblicklich der nächsten großen Aufgaben wichtigen Test auf der Unterdistanz. In diesem Starterfeld ist der Brite der erklärte Favorit, gleich sieben Kenianer fordern ihn aber heraus. Die besten Chancen, Farah zu ärgern, haben dabei wohl Bethwell Birgen, eigentlich ein 1.500m-Spezialist, und Hillary Maiyo. Neben Farah sind vier weitere Briten am Start, dazu aus europäischer Perspektive der Belgier Jeroen d’Hoedt.
Außerdem steht ein 600m-Lauf auf dem Programm, dessen Teilnehmerfeld von David Rudisha und Pierre Ambroise Bosse angeführt wird.
Diamond League in Birmingham

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