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Rio 2016: Auf den Spuren des Vaters

Mit seinem überlegenen Meistertitel in Eugene zog Matthew Centrowitz mit seinem Vater gleich. Dieser hat nämlich die USA zweimal bei Olympischen Spielen vertreten, in Rio wird sein Sohn, den er leicht verwirrenderweise nach ihm benannt hat, ebenfalls zum zweiten Mal…

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© Getty Images for IAAF / Ian Walton
Matthew Centrowitz bei den Hallen-Weltmeisterschaften 2016. © Getty Images for IAAF / Ian Walton
Mit seinem überlegenen Meistertitel in Eugene zog Matthew Centrowitz mit seinem Vater gleich. Dieser hat nämlich die USA zweimal bei Olympischen Spielen vertreten, in Rio wird sein Sohn, den er leicht verwirrenderweise nach ihm benannt hat, ebenfalls zum zweiten Mal beim größten Sportfest der Welt dabei sein. Ein Tattoo am Körper von Matthew Centrowitz jun. mit der Aufschrift „Like father“ demonstriert, wer sein Vorbild ist. Und definiert die sportliche Ambition: „Wie der Vater, so der Sohn.“
Allein deshalb ist der zweite Olympische Auftritt von Centrowitz über seine Spezialdisziplin 1.500m-Lauf ein besonderer. Gewiss, die Geschichte der Centrowitz ist längst nicht die einzige Vater-Sohn-Kombination bei Olympischen Spielen. Auch nicht im Laufsport, so war etwa der Vater des zweifachen Olympiasiegers David Rudisha in den 60er Jahren ein Olympionike, um nur ein Beispiel zu nennen. Aber die enge Beziehung innerhalb und außerhalb des Sports zwischen Matt sen. und Matt jun. macht diese Geschichte zu einer außergewöhnlichen.

Traum von Olympischer Medaille

Wenn Matthew Centrowitz in Rio plangemäß noch zweimal auf die Laufbahn tritt – einmal im Halbfinallauf, einmal im Finale – möchte er etwas erreichen, was seinem Vater nicht vergönnt war: Olympisches Edelmetall. Die Ambition ist nach Rang vier in London durchaus berechtigt, zumal der US-Amerikaner, in Oregon teil des gleichnamigen von Nike geförderten Trainingsprojekts unter der Leitung von Alberto Salazar, als amtierender Hallen-Weltmeister anreist. Vater Matts größter Erfolg waren vier US-amerikanische Meistertitel und eine Goldmedaille bei den Panamerikanischen Spiele 1979 in Puerto Rico über 5.000m. Damit war der jüngere der Centrowitz’ auf internationaler Ebene mit dem Hallen-WM-Titel und dem Vize-WM-Titel von 2013 bereits erfolgreicher (zur aktiven Zeit seines Vaters gab es weder Freiluft- noch Hallen-Weltmeisterschaften, Anm.). Aber der Traum von einer Olympia-Medaille blieb im Hause Centrowitz unerfüllt – noch.

Nächster Schritt Halbfinale

Rein sportlich gesehen steht das nächste Highlight in der Familie Centrowitz am Donnerstagabend brasilianischer Zeit auf dem Programm – zur besten Sendezeit in der Heimat. Halbfinale über 1.500m, wie immer auf den Mittelstrecken eine heikle Herausforderung. Centrowitz ist ein Läufer, der vor solchen Aufgaben weit weniger nervös wird als mancher seiner Konkurrenten auf ähnlichem Leistungsniveau. Denn er kann sich auf seinen starken Schlussspurt verlassen, der in Halbfinalläufen über 1.500m ein entscheidender Erfolgsfaktor ist. Centrowitz steht im zweiten Halbfinallauf und „testet“ gleich gegen zwei seiner Konkurrenten um die Medaillen aus Kenia, Vize-Weltmeister Elijah Manangoi und Ronald Kwemoi, hinter Asbel Kiprop der zweitschnellste Läufer des Jahres. Dazu würzt noch der starke Ayanleh Souleiman dieses Rennen, in dem auch Homiyu Tesfaye steht. Dem Protest des Deutschen Leichtathletik-Verbandes wurde nach der korrekten Disqualifikation des Europameisters Filip Ingebrigtsen stattgegeben und der Deutsch-Äthiopier rückte nach einem schwachen Vorlauf ins Halbfinale auf, wo er in dieser Form mit stumpfen Waffen kämpft.

Favorit Kiprop im ersten Vorlauf

Der große Favorit auf Olympisches Gold ist Asbel Kiprop, der die Saison bisher dominierte. Der 27-Jährige gewann vor acht Jahren als junges Talent Olympisches Gold, in London war er nicht topfit und hatte deshalb keine Chance. Der Olympiasieger von vor vier Jahren und Olympia-Silbermedaillengewinner von Rio über 800m steht ebenfalls im ersten von zwei Halbfinalläufen, Taoufik Makhloufi. Der Algerier wird ebenso wie Souleiman vom unter massiven Doping-Anschuldigungen ausgesetzten Starcoach Jama Aden trainiert. Ein Fakt, den Matt Centrowitz sen. nach der berüchtigten Razzia von Sabadell in den amerikanischen Medien prompt angeprangert hat. Schließlich war sein Sohn in London Vierter, Makhloufi als Sieger auf dem Podest. Haltlose Anschuldigungen natürlich, aber die Szene brodelt.
Beste Chancen auf eine europäische Finalteilnahme haben Jakub Holusa und Henrik Ingebrigtsen, die beide in den ersten Vorlauf gelost wurden. Die ersten Fünf pro Lauf plus zwei weitere über die Zeitregel erreichen den Endlauf, welcher am Samstagabend Ortszeit auf dem Programm steht.
Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro

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