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Vivian Cheruiyot hat ihrer sportlichen Laufbahn die Krone aufgesetzt und den lange gehegten Traum von Olympia-Gold endlich erfüllt. Damit schaffte die Kenianerin im Finale über 5.000m eine waschechte Sensation, denn die haushohe Favoritin Almaz Ayana konnte die in sie gesetzten…
Und dann ging alles recht schnell. Zwei Runden vor der Ziellinie schlossen Vivian Cheruiyot und Hellen Obiri zur Führenden auf, kurz darauf legte die Olympia-Silbermedaillengewinnerin über 10.000m einen Zwischensprint ein und zog alleine davon. Auch Obiri überholte Ayana, die keinerlei Reaktion zu einem Konter gab und sich geschlagen geben musste. Cheruiyot vollendete die Sensation und lief in Olympischem Rekord von 14:26,17 Minuten jubelnd über die Ziellinie. Es ist ihre vierte Olympische Medaille und der schönste Erfolg ihres Lebens. Gleichzeitig ein historischer Triumph für ihr Heimatland, denn Kenia hat noch nie Olympisches Gold im 5.000m-Lauf der Damen gewonnen. Den Doppel-Erfolg komplettierte Obiri mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 14:29,77 Minuten. Fast vier Sekunden später kam Almaz Ayana entkräftet ins Ziel. Es ist schon länger her, dass sie in einem 5.000m-Lauf eine so „schlechte“ Zeit anbot. Dass sie in ihrer Paradedisziplin nicht Olympia-Gold gewann, ist eine der größten Überraschungen der Olympischen Leichtathletik-Bewerbe 2016.
Jennifer Wenth (SVS Leichtathletik) konnte die unverhoffte Chance, im Finale mitzulaufen, für sich nutzen und zeigte eine bessere Leistung als im Vorlauf. Dank des nicht allzu hohen, aber immer noch flotten Tempos hielt sich die Österreicherin auf dem obligatorischen letzten Platz in der großen Gruppe, konnte den Kontakt allerdings lange halten. „Es war eine riesige Überwindung, überhaupt an die Startlinie zu gehen. Ich habe nicht die Form der letzten Jahre und so war das eine große Herausforderung“, skizzierte die 25-Jährige im ORF-Interview nach ihrem Rennen ihre Unsicherheit in den letzten Tagen und Wochen. „Das Finale war ein Geschenk, ich habe es angenommen. Mein Ziel war es, nicht Letzte zu werden und unter 16 Minuten zu bleiben. Ich habe alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen“, lautete die ehrliche Analyse der Niederösterreicherin.
Lange Zeit lief sie mit der Japanerin Uehara und der Neuseeländerin Nikki Hamblin, die im Vorlauf gestürzt war, in einer Dreiergruppe. Während die Österreicherin die Asiatin nicht halten konnte, blieb sie vor der Ozeanerin und erreichte das Ziel in einer Zeit von 15:56,11 Minuten. Nach einer missratenen Saison, durch die sich Beschwerden, kleine Verletzungen und Trainingspausen wie ein roter Faden zogen, ein versöhnliches Ende für Jennifer Wenth und ein herausragendes Erlebnis eines Olympia-Finals im sehr gut besetzten Olympiastadion von Rio de Janeiro. Eines, das motiviert, in vier Jahren in Tokio erneut mit dabei zu sein.
Nach Ayanas Tempoverschärfung nach rund 2.000m bildeten sich im Feld mehrere Blöcke. Weit hinter den Afrikanerinnen und der türkischen Europameisterin Yasemin Can schlossen sich die besten Europäerinnen mit dem Trio aus Australien zusammen. Can konnte das Tempo der Spitze nicht halten, rettete aber Rang sechs ins Ziel. Dahinter folgte die Norwegerin Karoline Bjerkeli Grövdal, die mit den Rängen neun und sieben in zwei persönlichen Bestleistungen hervorragende Tage in Rio erlebte. Auch die achtplatzierte Holländerin Susan Kujken sowie die Australierinnen Madeline Heiner-Hills und Genevieve LaCaze, die beide auch schon im Finale über 3.000m mit Hindernissen standen, freuten sich über persönliche Bestleistungen.