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Jahrelang hat Jennifer Wenth (SVS Leichtathletik) auf ihren sportlichen Traum, einer Teilnahme an den Olympischen Spielen hingearbeitet. Die Fortschritte, die sie in den Jahren 2014 und 2015 erzielte, waren beeindruckend und sorgten dafür, dass sie das WM-Finale in Peking erreichte,…
Das Papier spricht klare Worte. 34 Läuferinnen haben gemeldet und wurden in zwei Vorläufe aufgeteilt. Die jeweils fünf Schnellsten plus fünf weitere über die Zeitregel steigen ins Finale auf. Elf haben eine bessere persönliche Bestleistung als Wenth, 13 eine bessere Zeit im laufenden Kalenderjahr auf der Habenseite als die Österreicherin. Hoffnung macht die Tatsache, dass die 25-Jährige in den letzten Jahren immer bei den Großereignissen ihre beste Leistung ablieferte und mit Kampfgeist die gesetzten Ziele erreichte. Da in dieser Saison der Rhythmus an Wettkämpfen gänzlich fehlt und damit auch eine Portion Selbstvertrauen, wird dies in Rio schwierig. Die prognostizierten hohen Temperaturen zur Startzeit um halb Zehn vormittags in Rio stellen einen Unsicherheitsfaktor dar, der Außenseiterinnen zumindest nicht schaden kann.
Ein weiterer Vorteil ist jener, dass Wenth in den zweiten Vorlauf gelost wurde, was einen gewissen taktischen Spielraum mit sich bringt. Doch unglücklicherweise sind Almaz Ayana und Vivian Cheruiyot, die Stars des zweiten Vorlaufs, wohl noch müde vom anstrengenden 10.000m-Lauf und kaum an ein schnelles Rennen interessiert. Dazu kommen mit Karoline Grövdal aus Norwegen und Genevieve Lacaze aus Australien zwei weitere Läuferinnen, die ebenfalls bereits in ihren zweiten Wettkampf gehen und versuchen werden, so wenig Energie für den größtmöglichen Erfolg einzusetzen. Essentiell für Wenths Final-Ambitionen ist aber, dass sie im schnelleren Vorlauf läuft. Denn unter die besten Fünf wird sie sich bei der Klasse des Feldes – die zukünftige Olympiasiegerin in spe Almaz Ayana ist heuer über eine Minute schneller gelaufen als Wenth bei ihrer Bestleistung vor einem Jahr – wohl kaum laufen. Denn eines ist klar: Während für die Stars der Höhepunkt erst im Finale in der Nacht auf Samstag erfolgt, gilt für Wenth bereits im Vorlauf der große Olympia-Showdown.
Nachdem, was am Freitag im 10.000m-Lauf passiert ist, insbesondere auf der zweiten Hälfte, lässt nur einen Schluss zu: Wenn alles halbwegs normal abläuft, ist Almaz Ayana die zweite Goldmedaille nicht zu nehmen und vielleicht wackelt sogar der Weltrekord. Das ist im Vorlauf vorerst einmal nicht ausschlaggebend, hier geht es für die Favoritinnen um ein unfallfreies Weiterkommen. All diejenigen, die bereits über 10.000m oder im 3.000m-Hindernislauf dabei waren, werden versuchen, so viel Kraft wie möglich zu sparen ohne das Ausscheiden zu riskieren. Zu den größten Herausforderinnen Ayanas zählen 10.000m-Silbermedaillengewinnerin Vivian Cheruiyot und deren Landsfrauen Hellen Obiri und Mercy Cherono, die im ersten Vorlauf stehen. Die weiteren Äthiopierinnen im Rennen sind Vize-Weltmeisterin Senbere Teferi und die relativ unbedankte Ababel Yeshaneh. Aus europäischer Sicht ist vor allen Dingen Europameisterin Yasemin Can zu beachten. Abgesehen von den Äthiopierinnen und Kenianerinnen sowie Can haben nur die Britin Stephanie Twell und die Norwegerin Karoline Bjerkeli Grövdal in dieser Saison eine Zeit unter 15 Minuten stehen. Unglücklicherweise stehen beide im Vorlauf von Wenth.
Kurz nach den beiden Vorläufen über die 5.000m starten auch die Teilnehmer im 1.500m-Lauf in ihre Vorläufe. 43 qualifizierte Läufer wurden auf drei Läufe aufgeteilt, die besten Sechs pro Lauf plus sechs weitere Läufer über die Zeitregel schaffen den Sprung ins Halbfinale. Der Topfavorit auf Olympisches Gold, Asbel Kiprop steht im ersten Vorlauf und trifft dort unter anderem auf Hallen-Weltmeister Matthew Centrowitz. Zu den großen Herausforderern Kiprops zählen sein Landsmann Elijah Manangoi, der algerische Olympiasieger von London Taoufik Makhloufi (beide im zweiten Vorlauf) sowie Abdalaati Iguider aus Marokko und der dritte Kenianer Ronald Kwemoi (beide im dritten Vorlauf).
Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro