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„In diesem Rennen geht es nicht nur um mich, sondern darum, andere zu inspirieren und in den Menschen einen Glauben einzupflanzen, dass nichts unmöglich ist.“ Eliud Kipchoges Auftrag an sich selbst ist sportlich eindeutig. Und ist angelehnt an berühmte Worte…
„In diesem Rennen geht es nicht nur um mich, sondern darum, andere zu inspirieren und in den Menschen einen Glauben einzupflanzen, dass nichts unmöglich ist.“ Eliud Kipchoges Auftrag an sich selbst ist sportlich eindeutig. Und ist angelehnt an berühmte Worte Nelson Mandelas. „Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern.“ Kipchoge blickt jeden Tag auf diesen Satz. Er hängt auf einem Poster über seinem Bett im Trainingscamp in Kaptagat. Das Zimmer teilt er sich mit Augustine Choge.
Als erster Läufer in der Geschichte der Menschheit will er die als Mythos Marathon berühmt gewordene Distanz von 42,195 Kilometern in einer Zeit von unter zwei Stunden absolvieren und damit der Sportwelt ein massives Erbe hinterlassen. Mit Bedacht, Demut und einem glasklaren Plan ausgestattet trainiert der Olympiasieger und Weltrekordhalter in der Höhe Kenias akribisch, um in bestmöglicher körperlicher Verfassung seinen großen Traum zu realisieren. Ein Unternehmen, an das sein Coach Patrick Sang fest glaubt: „Um ehrlich zu sein, ich kannte die Kapazität der menschlichen Psyche nicht, ehe ich Eliuds ersten Versuch gesehen habe, einen Marathon unter zwei Stunden zu laufen. Ich wusste, dass der Kopf stark sein kann, realisierte aber nicht, wie stark. An jenem Morgen sah ich in seine Augen und erkannte, dass er zu 100% daran glaubt.“ Dass er damals, Anfang Mai 2017 auf der Rennstrecke im Königlichen Park von Monza um 25 Sekunden über der Schallmauer blieb, eröffnet Wien nun die historische Chance. „Er kam der Zwei-Stunden-Barriere viel näher als viele, viele Menschen erwartet hatten“, hält Sang fest.
Rund drei Monate trennt die österreichische Laufszene von diesem außergewöhnlichen Ereignis. Und der Hauptprotagonist, Eliud Kipchoge hat in diesen Tagen Phase zwei seiner gezielten Vorbereitung im Training begonnen. Dafür verließ er sein Haus in Eldoret und zog ins nicht weit entfernte Trainingscamp in Kaptagat, wo die Rahmenbedingungen ihm absolute Konzentration auf seine tägliche Arbeit ermöglichen. „Der größte Vorteil des Trainingscamps ist die absolute Konzentration, ohne eine Gefahr von Ablenkung. Der zweite ist das Teamwork. Ich genieße die Zusammenarbeit mit den anderen Läufern. Die gemeinsamen Läufe sind sehr wichtig für mich. Man kann zwar alleine laufen, aber ich glaube nicht, dass man das auf dem gleichen Level tun kann“, erklärt der Superstar. Das Abschiednehmen fällt ihm dabei nie leicht, er rückt den nüchternen Zweck in den Vordergrund: „Seit 17 Jahren verbringe ich Zeit im Camp. Meine Frau und meine Kinder verstehen, dass es diese Opfer braucht, damit ich mein volles Potenzial auf der Laufstrecke ausschöpfen kann.“ Jedes Wochenende kehrt er für einen vollen Tag zurück, um Zeit mit ihnen zu verbringen.
Phase zwei
Bisher legte Kipchoge in seinem Training den Fokus auf Gymnastik, Kräftigungsübungen und langsamen Läufen, nun geht es an intensivere Einheiten. „Mein Körper hat bisher sehr gut auf das Training reagiert. Nun muss sich meine Muskulatur wieder an schnellere Einheiten gewöhnen.“ Vor allem an der Rumpfstabilität will der Kenianer mit seinem Trainingsteam intensiver arbeiten als vor dem Breaking-2-Versuch von Monza. „Ich war noch nie in Wien, aber ich freue mich sehr darauf, dort zu laufen. Die Stadt liebt den Sport und die Strecke ist flach und gerade“, ließ er nach Bekanntwerden des Austragungsorts ausrichten. „Zuerst muss ich mich aber weiter auf meine tägliche Vorbereitung fokussieren, Tag für Tag für die Jagd nach dem historischen Marathon unter zwei Stunden.“
Anmerkung: Die Aussagen Eliud Kipchoges stammen aus einem Tagebuch, das der Olympiasieger gemeinsam mit INEOS in Vorbereitung auf die INEOS 1:59 Challenge führt.
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