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Road to Vienna: Prominente Pacemaker

Am 12. Oktober – oder an einem der acht darauffolgenden Tagen – sind die Scheinwerfer der internationalen Leichtathletik auf Eliud Kipchoge eingestellt. Er ist derjenige, um den sich das Spektakel dreht. Derjenige, der die Schallmauer attackiert. Dabei gebührt den Tempomachern…

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Am 12. Oktober – oder an einem der acht darauffolgenden Tagen – sind die Scheinwerfer der internationalen Leichtathletik auf Eliud Kipchoge eingestellt. Er ist derjenige, um den sich das Spektakel dreht. Derjenige, der die Schallmauer attackiert. Dabei gebührt den Tempomachern ebenfalls viel Aufmerksamkeit. Sie sind ein wesentliches Puzzlestück am Gelingen des Kunstwerks. Und der Topstar lässt auch keine Gelegenheit aus, das zu betonen. Überhaupt ist Kipchoge ein überzeugter Teamplayer. Ein Sportler, bei dem das Teamwork über allem steht, obwohl er einer vermeintlichen Einzelsportart nachgeht. „Ich habe ein starkes Team. Marathon ist nicht länger ein Einzelevent, sondern ein Teamevent“, sagt der Olympiasieger. Im Unterschied zum nicht geglückten Versuch in Monza 2017 setzt INEOS auf deutlich mehr Prominenz und damit auch Klasse bei der Auswahl der Tempomacher und lud verstärkt Mittel- und Langstreckenasse ein, ihren Beitrag zur Jagd nach dem Meilenstein zu leisten. Dafür muss INEOS sicherlich einen bemerkbaren finanziellen Mehraufwand leisten.
 

Pacemaker-Übung beim Testevent zur INEOS 1:50 Challenge. © VCM / Michael Gruber
 

Essentielle Unterstützung

Kipchoge ist es also gewohnt, im Team zu trainieren und im Team zu laufen. Wie sich die Effektivität der Pacemaker-Arbeit – der Pacemaker nimmt nicht nur physiologische, sondern auch psychologisch eine wertvolle Funktion ein, weil sich Kipchoge durch die Aufgabe des Pacemakers auf Wesentliches fokussieren kann – im Idealfall darstellt, demonstrierte Josphat Boit, der Kipchoge bei seinem Weltrekordlauf von Berlin 2018 bis zu Kilometer 25 mustergültig leitete. In Wien kann der 34-Jährige nicht nur auf einen, sondern auf gleich eine Vielzahl von Tempomachern vertrauen, die noch dazu entgegen der gültigen IAAF-Regeln für Marathonläufe ständig wechselnd aus dem Rennen aus- und wieder einsteigen. Das bringt einerseits Frische-Vorteile, andererseits aber die Herausforderung, den erwünschten Rhythmus in jeder Phase des Rennens kontrolliert zu halten. „Für mich ist es ein massiver moralischer Boost zu wissen, dass diese Jungs mir an der Seite stehen“, freut sich Kipchoge. „Ich wünsche ihnen, dass sie mit WM-Medaillen aus Doha nach Wien kommen.“
 
 
Die Prominentesten aus dem Pacemaker-Team:
Paul Chelimo (USA) – Olympischer Silber- und WM-Bronzemedaillengewinner im 5.000m-Lauf
Augustine Choge (KEN) – enger Trainingspartner von Eliud Kipchoge, zweifacher Hallen-WM-Medaillengewinner
Victor Chumo (KEN) – enger Trainingspartner vor Eliud Kipchoge, vierfacher Gewinner des Silvesterlaufs in Peuerbach
Filip Ingebrigtsen (NOR) – ehemaliger Europameister im 1.500m-Lauf und norwegischer Rekordhalter über 1.500m und die Meile
Henrik Ingebrigtsen (NOR) – ehemaliger Europameister im 1.500m-Lauf und norwegischer Rekordhalter im 3.000m-Lauf
Jakob Ingebrigtsen (NOR) – zweifacher Europameister, mehrfacher Junioren- und Jugend-Europarekordhalter und heißer Anwärter auf eine WM-Medaille in Doha 2019 im 1.500m-Lauf
Shadrack Kipchirchir (USA) – WM-Neunter im 10.000m-Lauf 2017, WM-Teilnehmer 2019
Bernard Lagat (USA) – zweifacher Weltmeister 2007, zweifacher Olympia-Medaillengewinner und vierfacher WM-Medaillengewinner sowie dreifacher Hallen-Weltmeister
Jack Rayner (AUS) – australischer Meister und Commonwealth-Champion im Halbmarathon
Brett Robinson (AUS) – Finalist bei den Olympischen Spielen 2016 im 5.000m-Lauf
Julien Wanders (SUI) – Europarekordhalter im 10km-Straßenlauf und Halbmarathon
Das Pacemaker-Team wird ergänzt von jungen und Marathon erfahrenen Läufern aus der Trainingsgruppe von Eliud Kipchoge
 
 

„Eine große Ehre“

Definitiv sind die Tempomacher der INEOS 1:59 Challenge viel prominenter als jene beim Breaking 2 Projekt in Monza. Das bringt zusätzliche Aufmerksamkeit und alleine die Tatsache, dass sich eine Lauflegende wie Bernard Lagat oder der europäische Spitzenläufer wie Julien Wanders und Jakob Ingebrigtsen in den Dienst des Marathon-Meisters stellen, ehrt diesen und demonstrierte dessen Ausnahmestellung im Laufsport. Die Prominenz der Tempomacher könnte in der Ausführung allerdings zum Problem werden, wenn die organisatorische Voraussetzung nicht zu 100% passt. Ein Jakob Ingebrigtsen, um einen Namen wahllos als Beispiel herauszunehmen, ist es gewohnt, im Rampenlicht zu stehen. Er ist es gewohnt, dass sich vieles um ihn dreht. Auch wenn die INEOS 1:59 Challenge für viele Athleten nach dem eigentlichen Saisonende stattfindet, wird das bedingungslose Unterordnen einem höherrangigen Ziel eines Anderen jedenfalls ein interessanter Schritt. Zumal viele der prominenten Tempomacher keine direkte Erfahrung in diesem Bereich aufweisen.
„Da ich viel Zeit in Kenia verbringe, weiß ich, wie wichtig der Laufsport für die Kenianer ist und wie stolz sie sein werden, wenn Eliud es als Erster schaffen sollte, den Marathon unter zwei Stunden zu rennen. Für mich ist es eine große Ehre, an diesem erstaunlichen Projekt teilnehmen zu können“, erklärt Julien Wanders, die passende Einstellung mit nach Wien zu bringen. Auch die Ingebrigtsens schickten bei der Bekanntgabe positive Signale. „Mit der Unterstützung dreier norwegischer Tempomacher wird Eliud es dieses Mal schaffen“, ist sich Filip Ingebrigtsen sicher. Jakob ergänzte: „Als Teenager bei diesem Projekt dabei zu sein, das ist wirklich toll.“
 
 
Road to Vienna: Rekordversuch auf Wiens beliebter Laufstrecke
INEOS 1:59 Challenge
Vienna City Marathon

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