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Rot-weiß-rote Marathon-Hoffnung: Cornelia Moser

In Österreich formiert sich aufgrund einer nie da gewesenen Leistungsdichte im Marathonlauf der Männer ein starkes Marathon-Team. Der sensationelle Gewinn der Bronzemedaille in der Teamwertung bei den Europameisterschaften von Berlin hat Begehrlichkeiten geweckt und lässt den österreichischen Marathonlauf optimistisch in…

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In Österreich formiert sich aufgrund einer nie da gewesenen Leistungsdichte im Marathonlauf der Männer ein starkes Marathon-Team. Der sensationelle Gewinn der Bronzemedaille in der Teamwertung bei den Europameisterschaften von Berlin hat Begehrlichkeiten geweckt und lässt den österreichischen Marathonlauf optimistisch in die Zukunft blicken. Die erfolgreiche Entwicklung soll zu Nachhaltigkeit führen, von der auch Österreichs Marathonläuferinnen und durch die Vorbildwirkung vor allem der Breitensport profitieren sollen.
 
RunAustria präsentiert Österreichs Marathon-Hoffnungen der nächsten Jahre in einer neuen Serie. Teil vier: Cornelia Moser
 

© Salzburger Frauenlauf / Uwe Brandl
Wenn über die Spitze der österreichischen Marathon-Szene gesprochen wird, kommt der Name Cornelia Moser viel zu kurz. Das ist insofern erstaunlich, als dass die 24-jährige Salzburgerin in den ÖLV-Bestenlisten im Marathon in den Jahren 2017 und 2018 die Ränge eins und zwei belegte und im laufenden Jahrzehnt neben Andrea Mayr und Eva Wutti die dritte heimische Marathonläuferin ist, die die Marke von 2:40 Stunden geknackt hat. Beim Rotterdam Marathon 2018 lief sie eine Netto-Zeit von 2:39:15 Stunden (brutto: 2:39:22, Anm.), womit das EM-Limit von Berlin 2018 (2:37 Stunden) zwar nicht in Reichweite war, aber zumindest in Sichtweite blieb. Kontakt zum Österreichischen Leichtathletik-Verband (ÖLV) besteht aber keiner. Erklärungsversuche von Seiten der Athletin versanden im Stammeln: „Wahrscheinlich macht man sich Gedanken, in welchen Disziplinen man international mithalten kann – und das ist im Langstreckenlauf halt nicht der Fall. Daher investiert man vielleicht eher in andere Disziplinen“, mutmaßt sie.
Die Leistung aus Rotterdam nimmt die Saalfeldnerin als Motivation für zukünftige, ambitionierte Ziele: „In meinem ersten Marathon bin ich 2:52 gelaufen und ich habe damals zu meinem Papa gesagt: ,Wenn ich einmal einen Marathon unter 2:40 laufe, dann lass ich’s bleiben!’ Damals war meine Vorstellung jene, dass ich das sowieso nie schaffen würde. Natürlich habe ich nicht aufgehört, denn man will ja immer mehr. Die nächsten großen Ziele sind internationale Limits“, erzählt Moser.
 
 

Cornelia Moser

Jahrgang: 1994
Verein: SC Leogang
Trainer: trainiert sich selbst
PB Marathon: 2:39:15 Stunden (netto) (Rotterdam 2018)
PB Halbmarathon: 1:14:59 Stunden (netto) (Barcelona 2018)
Größter Erfolg: 9. Platz beim Rotterdam Marathon 2018
 
 
Cornelia Moser ist das Paradebeispiel einer Quereinsteigerin im Marathon, die nicht den klassischen Weg über die Unterdistanzen genommen hat. „Ich bin sehr schnell auf die Langdistanzen umgestiegen. Im Nachhinein bewerte ich das nicht als gut. Mir fehlt die Grundschnelligkeit, die man im jungen Alter ausgiebiger trainieren sollte als ich das getan habe“, lautet ihre Analyse. Der Quereinstieg in den Marathon kam mit einigem Zufall zustande: „Als ich mit 20 so richtig mit dem Laufen angefangen habe, bin ich immer locker und ohne Uhr am Handgelenk gerne lang und weit gelaufen. Dann habe ich beim Wings for Life World Run 2016 57 Kilometer geschafft. Und so bin ich direkt in die Langdistanzen hineingerutscht.“
Moser lebt in Saalfelden im Salzburger Pinzgau gemeinsam mit ihrem Partner Andreas Stöckl, selbst ein Laufbegeisterter. „Man motiviert sich gegenseitig. Manchmal demotiviert man sich auch gegenseitig. Aber meistens ist das natürlich sehr positiv“, sagt die 24-Jährige. „Wenn wir unterschiedliche Interessen hätten, dann würde eine Beziehung nicht funktionieren, weil zu wenig Zeit bleibt. Wir sind halt doch viel unterwegs, bei Rennen und auf Traininglager.“ Damit verlegt sich der Großteil der gemeinsamen Freizeitgestaltung auf die Laufstrecke, denn Moser arbeitet seit Mai Vollzeit als Juristin. Da ist viel Disziplin gefragt und Improvisation nicht selten Begleiter in den Planungen. „Meine Trainingspläne, unter Anführungszeichen, überlege ich mir jeden Sonntagabend für die kommende Woche. Besonders, wenn ich mehr Stunden als geplant in der Arbeit verbringe, modifiziert sich mein Trainingsplan manchmal.“ Wenn möglich, quetscht sie Laufeinheiten in die Mittagspause. Ansonsten gehört die Stirnlampe besonders im Winter zum fixen Lauf-Outfit.
 


 

Fünf Fragen an Conny Moser:

Du wirst im Beruf sehr gefordert. Wie ist dein Zugang zum Laufen aktuell und wie gehst du mit dieser Doppelbelastung um?
„Ich arbeite seit Mai Vollzeit als Juristin. Als ich noch studiert habe, habe ich meine Zeit natürlich besser einteilen können. Gerade jetzt im Winter, wenn ich bei Dunkelheit in die Arbeit gehe und bei Dunkelheit wieder heim, ist es zuweilen ein bisschen anstrengend, sich für das Training zu motivieren. Im Endeffekt aber, nach absolviertem Training, ist das Gefühl immer gut. Ich merke auch, dass ich mich in der Arbeit deutlich besser konzentrieren kann, wenn ich regelmäßig meine Laufeinheiten durchziehe.“

© Salzburger Frauenlauf / Uwe Brandl
Wie sieht aktuell eine Trainingswoche bei dir aus?
„Aktuell absolviere ich rund 170 Trainingskilometer pro Woche. In einem Monat absolviere ich immer zwei bis drei intensive Trainingswochen und eine lockere, wo ich dann nur auf rund 120 oder 130 Trainingskilometer komme. Wöchentlich steht ein langer Lauf mit mindestens 30 Kilometer auf dem Programm, viermal die Woche laufe ich zweimal täglich, zweimal absolviere ich Tempoläufe oder Intervalle. Ein Tag ist immer Ruhetag oder ich laufe ganz locker eine kurze Strecke.“
Deine Leistungen wurden von der Salzburger Sportberichterstattung honoriert, darüber hinaus habe ich das Gefühl, dass du bekannter sein müsstest als du es bist. Hast du eine Erklärung dafür?
„(längeres Überlegen)… In Österreich sind einfach andere Sportarten populärer und es ist schwer, dass man sich im Laufsport einen Namen macht. Halb Österreich schnürt regelmäßig die Laufschuhe in der Freizeit, aber das Interesse am Leistungssport fehlt leider flächendeckend.“
Alle österreichischen Spitzenmarathonläufer wollen am 7. April beim Vienna City Marathon an den Start gehen. Du bist die große Ausnahme: Du startest eine Woche später beim Linz Marathon. Was war ausschlaggebend für diese Entscheidung?
„Einerseits finden in Linz die Staatsmeisterschaften statt. Andererseits war der Linz Marathon mein erster Marathon und ich habe beste Erinnerungen daran – auch an die Stadt Linz. Daher war das für mich naheliegend.“
Du hast in den letzten Jahren einige Salzburger Landesrekorde aufgestellt und im Halbmarathon deinen ersten großen Staatsmeistertitel geholt. Welche Bedeutung hätte der erstmalige Gewinn des Staatsmeistertitels im Marathon für dich?
„Ich bin jetzt nicht die klassische Titelsammlerin. Mein Ziel ist einfach, dass ich meine persönliche Bestleistung ins Auge fasse bzw. das Beste aus meinem aktuellen Trainingszustand heraushole.“
 


 
Auch der Rekordwinter in den österreichischen Alpen brachte massive Einschränkungen und Herausforderungen für die zweifache Siegerin des Salzburger Frauenlauf. „Wir haben heuer so viel Schnee. Die letzten Wochen war es zum Laufen draußen eine Katastrophe. Immerhin sind mittlerweile die Straßen frei, aber in der Früh und am Abend ist es eisig“, klagt sie. Während Peter Herzog, der ebenfalls in Saalfelden wohnt, einen Großteil seines Trainings in der Heimat auf dem Laufband absolviert, ist das für Cornelia Moser keine Option. Sie kann auf dem Laufband ihr Training nicht abwickeln, besonders nicht schnellere Läufe, sagt sie. Willkommene Abwechslung lieferte da ein zweiwöchiges Trainingslager auf Mallorca während der Weihnachtspause. Eine weitere zweiwöchige Trainingsphase ist für März im spanischen Andalusien geplant.
Dort gilt es, an den richtigen Schrauben zu drehen, um bei ihrem Frühjahrs-Highlight, dem Linz Marathon, die gewünschte Leistung abliefern zu können. In einer Vorschau findet Cornelia Moser ehrliche Worte. Angesichts der schwierigen Balance zwischen Berufsstress und Trainingsaktivitäten sowie des hinderlichen Salzburger Rekord-Winters gibt ihr ihre aktuelle Verfassung kaum Grund zu Optimismus. Der Linz Marathon am 14. April bietet das lukrative Ziel Staatsmeistertitel. Im Halbmarathon hat die Salzburgerin bereits einen, jener im Marathon wäre eine Premiere. In Vorbereitung darauf läuft Moser am Wochenende den Barcelona Halbmarathon und plant danach einige noch nicht fixierte Testwettkämpfe auf kurzen Distanzen.
 

© Salzburger Frauenlauf / Uwe Brandl
Nach dem Linz Marathon 2018 möchte sich die Salzburgerin vermehrt auf kürzere Distanzen konzentrieren, um das oben angesprochene, fragile Fundament der Grundschnelligkeit zu festigen und zukünftig daraus im Marathon Profit zu ziehen. Gelingt ihr das, stehen die Chancen für eine derartig junge Marathonläuferin gut, ihre persönliche Bestleistungen zu steigern. Geht es in Richtung 2:37 Stunden oder gar 2:35 Stunden, wird ihr auch die österreichische Leichtathletik verstärkt auf die Beine schauen. „Auf der Marathon-Distanz glaube ich, brauche ich noch ein paar Jahre. Da kommen die Olympischen Spiele 2020 etwas früh“, lautet ihre von Realismus bestimmte Einschätzung. Vier Jahre später in Paris 2024 wäre sie mit ihren 30 Jahren in einem perfekten Marathon-Alter.
 
 

Connys Tipp für die RunAustria-Fans:

„Es gibt diese ,Entscheidungstage‘: Laufen oder nicht Laufen, Tempo oder kein Tempo, Longrun oder kein Longrun? Einfach loslaufen und auf den Körper hören!“

 
 
Conny Ergebnisse im Marathon
– 9. Platz: Rotterdam Marathon 2018 – 2:39:22 Stunden
– 20. Platz: Berlin Marathon 2017 – 2:41:27 Stunden
– 7. Platz: Linz Marathon 2015 – 2:54:15 Stunden
 
Connys Ergebnisse im Halbmarathon
– 1. Platz: Halbmarathon-ÖM 2018 in Graz – 1:16:06 Stunden
– 4. Platz: Wörthersee Halbmarathon – 1:16:17 Stunden
– 17. Platz: Barcelona Halbmarathon – 1:15:01 Stunden
– 3. Platz: Vienna City Halbmarathon – 1:18:18 Stunden
– 2. Platz: Halbmarathon-ÖM 2017 in Graz – 1:16:25 Stunden
– 3. Platz: Halbmarathon-ÖM 2016 in Salzburg – 1:17:46 Stunden
– 1. Platz Porec Halbmarathon 2016 – 1:20:47 Stunden
– 6. Platz: Wachau Halbmarathon 2014 – 1:22:01 Stunden

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