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In Österreich formiert sich aufgrund einer nie da gewesenen Leistungsdichte im Marathonlauf der Männer ein starkes Marathon-Team. Der sensationelle Gewinn der Bronzemedaille in der Nationenwertung bei den Europameisterschaften von Berlin hat Begehrlichkeiten geweckt und lässt den österreichischen Marathonlauf optimistisch in…
In Österreich formiert sich aufgrund einer nie da gewesenen Leistungsdichte im Marathonlauf der Männer ein starkes Marathon-Team. Der sensationelle Gewinn der Bronzemedaille in der Nationenwertung bei den Europameisterschaften von Berlin hat Begehrlichkeiten geweckt und lässt den österreichischen Marathonlauf optimistisch in die Zukunft blicken. Die erfolgreiche Entwicklung soll zu Nachhaltigkeit führen, von der auch Österreichs Marathonläuferinnen und durch die Vorbildwirkung vor allem der Breitensport profitieren sollen. RunAustria präsentiert Österreichs Marathon-Hoffnungen der nächsten Jahre in der neuen Serie „Rot-weiß-rote Marathon-Hoffnungen“. Teil eins: Lemawork Ketema
Jahrgang: 1985 Verein: SVS Leichtathletik Trainer: Harald Fritz PB Marathon: 2:13:22 (Berlin 2018) PB Halbmarathon: 1:03:50 Stunden (Kärnten läuft 2014) Größter Erfolg: Platz acht bei den Europameisterschaften 2018 im Marathon inklusive der Bronzemedaille in der Nationenwertung
2013 trat Lemawork Ketema seine zweite Reise in jenes Land an, das seine neue Heimat werden sollte. Damals kam er einer Einladung des Salzburg Marathon nach, den er als Dritter beendet. In sein Heimatland Äthiopien zurückkehren wollte der damals 27-Jährige nicht, er suchte in Österreich um Asyl an. Tapfer kämpfte er sich durch schwierige Zeiten und lernte die andere Perspektive der Migration und Integration mit positiven Erfahrungen kennen, noch bevor sich die gesellschaftliche Stimmung zum Thema Flüchtlinge im Rahmen der großen Flüchtlingswelle 2015 hierzulande veränderte. Genau zu dieser Zeit, am 15. Dezember 2015, erhielt Ketema die österreichische Staatsbürgerschaft – ein Prozess, den seine Erfolge und das Zukunftspotenzial im Sport beschleunigten. Seine Laufschuhe waren seit seiner Ankunft in Österreich sein treuer Begleiter, die Leidenschaft zum Sport eine wichtige Stütze. Ketema lässt kaum eine Gelegenheit aus, zu betonen, wie wohl er sich in seiner neuen Heimat fühlt, deklariert sich regelmäßig öffentlich als Österreicher. Seine Sprachkenntnisse verbessern sich sukzessive. „Ich habe mich hier sehr gut eingelebt und fühle mich wohl. Natürlich denke ich oft an meine Familie und meine Freunde in Äthiopien, aber mein Zuhause ist jetzt in Österreich.“
Lemawork Ketemas gelungener Auftritt bei den Europameisterschaften in Berlin war der dritte bei großen internationalen Meisterschaften nach den Europameisterschaften im Halbmarathon in Amsterdam 2016, wo er bester Österreicher war, und den Weltmeisterschaften im Halbmarathon in Valencia 2018. In naher Zukunft sollen die beiden ersten Starts im rot-weiß-roten Trikot bei globalen Meisterschaften folgen. Wohl als einziger Österreicher strebt der 33-Jährige eine Teilnahme bei den Weltmeisterschaften in Doha an, wo aufgrund der klimatischen Verhältnisse der Marathonlauf in den Nachtstunden ausgetragen wird. Die Qualifikationssorgen ist er durch seine Leistung in Berlin bereits los. „Die WM in Doha ist für mich ein sehr wichtiger Etappenschirtt in meiner Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020“, erläurtert er.
Aufgrund der positiven Eigenschaft, mit hohen Temperaturen gut umgehen zu können, hat Ketema keine Sorgenfalten auf der Stirn ob der drohenden Hitze. Dasselbe gilt für den großen Olympia-Traum in Tokio, wo der Marathon nach dem japanischen Rekordsommer 2018 wohl in die frühen Morgenstunden verlegt werden wird. Die Qualifikation für den Höhepunkt eines jeden Sportlerlebens, ist das langfristige Ziel. Ketema ist überzeugt, die Hürde unabhängig des noch nicht feststehenden Modus’ zu schaffen und will sich auch im Olympischen Marathon nicht mit einer Nebendarsteller-Rolle zufrieden geben. In einem Interview mit dem ORF Niederösterreich nahm er unlängst das Wort „Medaille“ in den Mund. „Nur dabei zu sein, ist mir zu wenig. Ich werde alles auf den Tisch legen und bis aufs Blut für das bestmögliche Resultat kämpfen!“, bekräftigt er im RunAustria-Interview.
„Wenn man im Leben und im Sport keine Träume hat, erreicht man keine Ziele. Diese Worte hat mir meine Mutter mit auf den Weg gegeben und ich habe sie beherzigt. Viele meiner Träume sind wahr geworden!“
Lemas Ergebnisse im Marathon – 8. Platz: EM 2018 in Berlin – 2:13:22 Stunden – 6. Platz: Linz Marathon 2018 – 2:14:35 Stunden – 4. Platz: Linz Marathon 2017: 2:16:08 Stunden – 18. Platz: Hamburg Marathon 2016: 2:16:19 Stunden – 2. Platz: Rio de Janeiro Marathon 2015: 2:14:23 Stunden – 1. Platz: Graz Marathon 2014: 2:22:10 Stunden – 3. Platz: Salzburg Marathon 2013: 2:22:36 Stunden – 7. Platz: Lago Maggiore Marathon 2012: 2:23:05 Stunden – 27. Platz: Vienna City Marathon 2011: 2:27:51 Stunden Lemas Ergebnisse im Halbmarathon – 1. Platz: Halbmarathon-ÖM 2018 in Graz – 1:03:50 Stunden – 68. Platz: Halbmarathon-WM 2018 in Valencia – 1:03:57 Stunden – 1. Platz: Halbmarathon-ÖM 2017 in Graz – 1:04:30 Stunden – 20. Platz: Halbmarathon-EM 2016 in Amsterdam – 1:05:10 Stunden – 7. Platz: Wörthersee Halbmarathon 2014: 1:03:50 Stunden
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