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Samuel Fitwi und sein Weg zum Marathonrekord

Samuel Fitwi hat beim Valencia Marathon den deutschen Rekord unterboten. Sein Partner COROS gibt Einblick in Daten aus der Vorbereitung und dem Wettkampf.
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Deutschland hat seit 1. Dezember einen neuen Marathonrekordhalter. Samuel Fitwi, vor fast zehn Jahren aus Eritrea nach Europa geflüchtet, beendete den Valencia Marathon in einer Zeit von 2:04:56 Stunden (siehe RunUp.eu-Bericht). Er blieb zwei Sekunden unter der nationalen Bestzeit von Amanal Petros. Damit erfüllte er sich einen Traum und überraschte mit dieser starken Leistung so einige Beobachter*innen der Szene. „Ich bin unglaublich glücklich und stolz“, sagte er. Sein Partner COROS, der für den Valencia Marathon eine limitierte Special Edition einer neuen Uhr auf den Markt gebracht hat, ermöglicht Einblick in seine Vorbereitung und seine Wettkampf-Performance.

Eine optimale Vorbereitung war eine wichtige Zutat. Wochenlang schuftete der 28-Jährige in einer Höhe von über 2.300 Metern in der Nähe von Addis Abeba, wo er bis zur Anreise nach Spanien blieb. „Diese Höhenlage ermöglicht maximale Trainingsreize. Mit meiner leistungsstarken Trainingsgruppe und vielen Freunden fühle ich mich dort auch sehr wohl“, spricht Fitwi von perfekten Bedingungen. Eine zweite wichtige Zutat war eine gewisse mentale Lockerheit. Denn mit der Olympia-Qualifikation, dem fünften Platz bei der EM 2024 im Halbmarathon und dem beachtlichen Abschneiden bei den Olympischen Spielen in Paris (15. Platz im Marathon) war das Wettkampfjahr bereits vor dem sportlichen Feuerwerk in Valencia ein gelungenes. Er sei ohne Druck ins Rennen gegangen, erzählte er nachher.

© COROS

Entscheidende Steigerung im Finale

Während der ersten Marathon-Hälfte in Valencia registrierte COROS bei Fitwi eine durchschnittliche Schrittfrequenz von 184 pro Minute und eine durchschnittliche Herzfrequenz von 165 Schlägen pro Minute. Ein regelmäßiges Tempo führte ihn zu einer Halbmarathon-Zwischenzeit von 1:02:11 Stunden, womit er nicht einmal eine Minute hinter der Spitzengruppe in der ersten Verfolgergruppe lief.

Im Laufe der zweiten Marathon-Hälfte schritt die Erschöpfung konstant voran, die Herzfrequenz erhöhte sich leicht, das Tempo nahm minimal ab. Mit 182 Pulsschlägen pro Minute kämpfte er im Finale um die entscheidenden Sekunden und konnte noch einmal beschleunigen. Die Schrittfrequenz stieg auf den letzten Metern bis auf 225 pro Minute. Das Durchschnittstempo über die 42,195 Kilometer lange Distanz lag bei beeindruckenden 2:57 Minuten pro Kilometer.

RunUp.eu-Lesetipp: Der Artikel auf der Website von Coros

„Noch nicht am Limit“

Die Olympia-Teilnahme von Paris 2024 war der große sportliche Lebenstraum für Samuel Fitwi. Er realisierte ihn im Jänner beim Dubai Marathon mit einer Zeit von 2:06:27 Stunden, womit er sich zwischen Amanal Petros und Richard Ringer auf Platz zwei der deutschen Liste innerhalb des Qualifikationszeitraums schob. „In Paris wollte ich eigentlich unter die besten Zehn laufen. Aber die Konkurrenz war dort natürlich extrem stark. Daher war der 15. Platz ein Erfolg für mich“, erzählte Fitwi in einem Bericht von Laufsport-Journalist Jörg Wenig auf der Website des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.

Spätestens seit dem Valencia Marathon hat Samuel Fitwi ein gänzlich neues Niveau in seiner Laufkarriere erreicht. Der 28-Jährige hat als Spätstarter verhältnismäßig wenige Trainingsjahre hinter sich und ist nach fünf Marathonläufen noch kein Routinier auf dieser Distanz. „Ich bin sicher noch nicht am Limit“, sagte er zu Wenig. „Vom Gefühl her würde ich sagen, dass ich mich noch weiter steigern kann. Ich bin ja immer noch erst am Anfang meiner Marathon-Karriere.“

Samuel Fitwi

Geburtsdatum: 1. Jänner 1996
Nationalität: deutsch
PB Marathon: 2:04:56 Stunden (deutscher Rekord)
PB Halbmarathon: 1:01:17 Stunden

Erfolge:
15. Platz beim Olympischen Marathon 2024 in Paris
9. Platz beim Valencia Marathon 2024
5. Platz beim Dubai Marathon 2024
5. Platz beim EM-Halbmarathon 2024

Autor: Thomas Kofler
Quelle: COROS
Bilder: COROS

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