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Den Gebrauch von schmerzstillenden Mitteln und Medikamenten in der Laufsport-Szene versuchten in den letzten Jahren diverse wissenschaftliche Studien mit statistischen Daten zu beziffern – aufgrund von Hochrechnungen und Schätzungen teilweise besser oder weniger gut. Ein recht aktuelles Beispiel erörtert eine kleine Gruppe der Schmerzmittel-Läufer: Bei einer Studie im Rahmen des Grand Prix von Bern 2013 wurden 151 ambitionierte Hobbyläufer nach dem Rennen zur Dopingkontrolle gebeten – bei 6% der Probanden wurden Spuren entzündungshemmender oder schmerzlindernden Mitteln festgestellt (vgl. RunUp, Frühjahrsausgabe 2018). Sprich, der überwiegende Großteil der Läuferszene geht seiner Leidenschaft nach, um seinen Körper etwas Gutes zu tun.
Den Gebrauch von schmerzstillenden Mitteln und Medikamenten in der Laufsport-Szene versuchten in den letzten Jahren diverse wissenschaftliche Studien mit statistischen Daten zu beziffern – aufgrund von Hochrechnungen und Schätzungen teilweise besser oder weniger gut.
Ein recht aktuelles Beispiel erörtert eine kleine Gruppe der Schmerzmittel-Läufer: Bei einer Studie im Rahmen des Grand Prix von Bern 2013 wurden 151 ambitionierte Hobbyläufer nach dem Rennen zur Dopingkontrolle gebeten – bei 6% der Probanden wurden Spuren entzündungshemmender oder schmerzlindernden Mitteln festgestellt (vgl. RunUp, Frühjahrsausgabe 2018). Sprich, der überwiegende Großteil der Läuferszene geht seiner Leidenschaft nach, um seinen Körper etwas Gutes zu tun.
Unabhängig der großen Brandbreite der wissenschaftlichen Befunde ist klar, dass der Einsatz von Schmerzmitteln im Breitensport ein Faktum ist und diskutiert werden muss. Denn die Sorglosigkeit scheint bei einigen Läuferinnen und Läufer die Vernunft im Sinne der Gesundheit zu übersteigen und lässt die Hemmschwelle gefährlich fallen. Fakt ist auch, dass der Leistungssport hier nicht gerade die beste Vorbildfunktion anbietet.
Ärzte und medizinische Fachkräfte raten dringlich von regelmäßigen Gebrauch von schmerzlindernden Medikamenten ab – insbesondere bei prophylaktischem Einsatz. Denn Schmerzen sind das Warnsignal des Körpers, dass irgendetwas nicht in bester Ordnung ist – und diese Warnung sollten Läufer ernst nehmen und die Ursache ergründen. Auch, wenn die Schmerzen in unangenehmen Momenten auftreten und hart erarbeitete Ziele unerfüllbar machen. Schmerzmedikamente zaubern die Schmerzen schließlich nicht weg, sondern übertünchen sie in betäubender Wirkung bis hin zur Ignoranz. Kommt der Schmerzmittel-Gebrauch regelmäßig vor, sind negative Auswirkungen auf zentrale Organe und damit die Gesundheit im allgemeinen zu erwarten. Vor allem der Magen und die Niere leiden unter häufigem Schmerzmittel-Gebrauch, aber auch Herzprobleme können eine gravierende Folge sein.
Der Missbrauch beginnt mit handelsüblichen und leicht erhältlichen Mitteln wie Aspirin, Ibuprofen oder Voltaren. Medikament-Handel über Internet erschwert das Problem, weil der ärztliche oder pharmazeutische Rat hier auf der Strecke bleibt. Dass Schmerzmedikamente oft vor allem im Langzeitgebrauch gar nicht den gewünschten Effekt erzielen, zeigt eine Studie aus dem Jahr 2017 von Experten der Universität Boston, die im „Journal of the American Medical Association“ publiziert wurde. Demnach bringt eine Kortison-Injektion bei Knie-Arthrose-Patienten nur eine nicht signifikante Linderung der Schmerzen im Vergleich zu einem Placebo-Mittel.
Leistungssteigernd sind Schmerzmittel langfristig auch nicht, wie der Salzburger Sportarzt Holger Förster im Run-Up-Interview (Marathon-Ausgabe 2016) festhält: „Schmerzmedikamente wirken gegen Entzündungen. Auf der anderen Seite sind aber gerade jene Zellen, die bei Entzündungen frei werden, wichtig für den Körper, um auf den Trainingszeit zu reagieren. Das ist erstrebenswert, weil das dazu führt, dass sich die Muskeln anpassen. Das heißt, die Verwendung von Schmerzmitteln ist sogar ein Nachteil für Sportler.“
Schmerzen sind häufig die Folge von Verletzungen, die im Laufsport leicht auftreten können, oder Folge von Erkrankungen. Der Gang zum Sportarzt ist ratsam, eine vollständige Erholung bis zur Schmerzfreiheit und einem folglich vorsichtigen Wiedereinstieg ins Training die empfohlene Verhaltensweise. Bei leichten Zerrungen, Dehnungen oder muskulären Überbeanspruchungen, die gerne nach einem harten Wettkampf oder einer harten Trainingssession auftreten, ist nach einer Pause von wenigen Tagen oft alles wieder in bester Ordnung. Treten Schmerzen chronisch auf, sind eine sportärztliche Diagnose und die empfohlene Therapie ohnehin unabdingbar. Erst dann bedeutet das Laufen wieder gänzliches Vergnügen und die Bewegung entfaltet all seine positive Wirkung auf den Körper.
Autor: Thomas Kofler
Bilder: © Pexels