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Sensationssieg für Gemechu in Neu Delhi

Große Namen hatte der Veranstalter des Neu Delhi Halbmarathons bei den Frauen angekündigt, gewonnen hat schlussendlich ein „No Name“. Die Äthiopierin Tsehay Gemechu, 20 Jahre alt und bisher noch nicht wirklich mit Spitzenleistungen auffällig, schlug den versammelten Stars ein Schnippchen…

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© Procam International
Große Namen hatte der Veranstalter des Neu Delhi Halbmarathons bei den Frauen angekündigt, gewonnen hat schlussendlich ein „No Name“. Die Äthiopierin Tsehay Gemechu, 20 Jahre alt und bisher noch nicht wirklich mit Spitzenleistungen auffällig, schlug den versammelten Stars ein Schnippchen und stürmte zu einem nicht erwartbaren Erfolg in einer Zeit von 1:06:49 Stunden. Damit räumte der Youngster beim bestdotierten Halbmarathonlauf der Welt alles ab, denn Gemechu blieb vier Sekunden unterhalb des bisherigen Streckenrekords von Mary Keitany – das große Ziel des Veranstalters für dieses Jahr.
 

Ende mit Schrecken

Die zweite emotionale Geschichte des Rennens schrieb Senbere Teferi. Die Äthiopierin, die zwar bereits einen Marathon gelaufen ist, jedoch noch nie einen Halbmarathon, lag gemeinsam mit der späteren Siegerin Gemechu, Weltrekordhalterin Joyciline Jepkosgei und Stacy Ndiwa an der Spitze, als 15 Kilometer absolviert waren. Das Rennen lief weiterhin hervorragend für die 23-Jährige, die wenig später attackierte und zwei Kilometer vor dem Ziel klar auf Kurs Streckenrekord lag und einen zwölfsekündigen Vorsprung auf das Verfolgerduo Gemechu-Jepkosgei hatte. Gut einen Kilometer vor dem Ziel – den sicheren Sieg vor Augen – wurde Teferi auf einmal abrupt langsamer und wankte an den Streckenrekord. 700 Meter vor dem Eldorado war ihr Rennen aufgrund einer schweren Dehydrierung zu Ende – eine bittere Lehrstunde. Gott sei Dank erholte sich die Vize-Weltmeisterin im 5.000m-Lauf von Peking 2015 schnell.
 

Klare Vorteile im Spurt

Damit nahm das Drama seinen Lauf. Plötzlich kämpften Gemechu und Jepkosgei um den Sieg und die junge Äthiopierin erwies sich im Endspurt im Jawahrlal Nehru Stadium als die stärkere. „Um ehrlich zu sein, bin ich sehr überrascht, dass ich gewonnen habe und so schnell gelaufen bin. Im Vergleich zu früher habe ich in meinem Training nichts verändert.“ Jepkosgei war so fokussiert, dass sie das späte Aus von Teferi gar nicht bemerkte, wie sie später zugab. So verlor die Kenianerin ihrem Empfinden nach den Spurt um Platz zwei. „Auch wenn ich nicht gewonnen habe, mit meinem Rennen und meiner Zeit bin ich heute zufrieden“, so die Weltrekordhalterin, die die Saison 2018 sieglos beenden wird. In einer Endzeit von 1:06:56 Stunden war sie um sieben Sekunden langsamer als Gemechu, auch die drittplatzierte, 20-jährige Zeineba Yimer blieb dank einer grandiosen Schlussphase noch unter 1:07 Stunden.
10.000m-Afrikameisterin Stacy Ndiwa kam als Vierte ins Ziel und freute sich über eine persönliche Bestleistung. Top-Star Tirunesh Dibaba spielte im Rennen nie einen Faktor, fiel bereits nach einem Viertel der Distanz zurück, hielt bis zur Halbzeit Tuchfühlung, kam jedoch am Ende nicht über einen etwas enttäuschenden sechsten Platz in einer Zeit von 1:08:36 Stunden hinaus. Allerdings hatte die Äthiopierin erst vor fünf Wochen den Berlin Marathon bestritten.
 

Äthiopischer Doppelsieg bei den Männern

Das Männer-Rennen lieferte zum sechsten Mal in Folge eine Siegerzeit unter einer Stunde, zum fünften Mal in den letzten sechs Jahren kam der Sieger dabei aus Äthiopien. Es war das Rennen zweier noch unbekannter Youngster, die sich in Neu Delhi Spitzenzeiten auf die Visitenkarten drucken ließen. Andamlak Belihu, 19 Jahre jung, hatte bereits im Vorjahr mit Rang zwei aufhorchen lassen. Der WM-Zehnte im 10.000m-Lauf drückte während der zweiten Hälfte auf das Gaspedal und stürmte zu einer persönlichen Bestleistung von 59:18 Minuten. Sein gleichaltriger Landsmann Amdework Walelegn kam ihm im Finale immer näher, blieb jedoch vier Sekunden dahinter. Der Sieger des Istanbul Halbmarathon steigerte seine persönliche Bestleistung um knapp eine halbe Minute.
Hinter den beiden pfeilschnellen Teenies belegte der Kenianer Daniel Kipchumba den dritten Platz. Aron Kifle, auch erst 20 Jahre alt, blieb mit persönlicher Bestleistung noch unter einer Stunde. Der US-Amerikaner Leonard Korir blieb im Gegensatz zu 2017 nicht unter einer Stunde, kam nach einer trotzdem sehr guten Leistung auf Platz sechs ins Ziel.
 

Ergebnisse Neu Delhi Halbmarathon 2018

Männer
1. Andamlak Belihu (ETH) 59:18 Minuten
2. Amdework Walelegn (ETH) 59:22 Minuten
3. Daniel Kipchumba (KEN) 59:48 Minuten
4. Aron Kifle (ERI) 59:50 Minuten
5. Aweke Ayalew (BRN) 1:00:09 Stunden
6. Leonard Korir (USA) 1:00:12 Stunden
7. Abdallah Mande (UGA) 1:00:34 Stunden
8. Betesfa Getahun (ETH) 1:00:47 Stunden
9. Emmanuel Bett (KEN) 1:00:48 Stunden
10. Alfred Ngeno (KEN) 1:04:07 Stunden
Frauen
1. Tsehay Gemechu (ETH) 1:06:50 Stunden
2. Joyciline Jekosgei (KEN) 1:06:56 Stunden
3. Zeineba Yimer (ETH) 1:06:59 Stunden
4. Stacy Ndiwa (KEN) 1:07:15 Stunden
5. Ababel Yeshaneh (ETH) 1:07:49 Stunden
6. Tirunesh Dibaba (ETH) 1:08:36 Stunden
7. Worknesh Degefa (ETH) 1:11:04 Stunden
8. Tejitu Daba (BRN) 1:12:49 Stunden
9. Failuna Matanga (TAN) 1:12:51 Stunden
10. Sanjivani Jadhav (IND) 1:13:58 Stunden
 
 
Neu Delhi Halbmarathon

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