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Sensationszeiten über 5.000m in Brüssel

Eines fehlte in der Saison 2018 noch – ein schnelles 5.000m-Rennen der Männer mit einer Siegerzeit unter 13 Minuten. Das kein Läufer weltweit diese Marke unterbieten konnte, hatte es im neuen Jahrtausend noch nie gegeben. Beim Diamond-League-Finale in Brüssel ergab…

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© IAAF Diamond League / Gladys Chai von der Laage
Eines fehlte in der Saison 2018 noch – ein schnelles 5.000m-Rennen der Männer mit einer Siegerzeit unter 13 Minuten. Das kein Läufer weltweit diese Marke unterbieten konnte, hatte es im neuen Jahrtausend noch nie gegeben. Beim Diamond-League-Finale in Brüssel ergab sich die letzte Chance und die Serie wurde nach einem sensationellen Rennen mit Ausrufezeichen fortgesetzt. Es war kein normales sub-13-Rennen beim „Memorial van Damme“, es war eine historische Leistung des Äthiopiers Selemon Barega. In einer phänomenalen Siegerzeit von 12:43,02 Minuten markierte er einen neunen Junioren-Weltrekord und ist nun der viertschnellste 5.000m-Läufer hinter den äthiopischen Legenden Kenenisa Bekele und Haile Gebrselassie sowie dem kenianischen Rekordhalter Daniel Komen, der den Meetingrekord in Brüssel in einer Zeit von 12:39,74 Minuten hält (1997). In diesen illustren Kreis torpedierte sich der junge Barega völlig unerwartet, nachdem er bei den Junioren-Weltmeisterschaften und bei den Afrikameisterschaften als medaillenloser Vierter jeweils ein sportliches Debakel einfuhr – was angesichts dieses Rennens fast unvorstellbar wirkt. Denn im Koning Boudewijn Stadion der belgischen Hauptstadt agierte der 18-Jährige wie entfesselt und brannte eine Laufzeit mit einer Qualität in die Laufbahn, die die Leichtathletik-Welt seit 13 Jahren nicht mehr gesehen hat. Eine bis dato enttäuschende Saison hatte für den hochtalentierten Läufer der Zukunft ein Ende mit einem leuchtenden Feuerwerk und emotionalem Jubel.
 

Kejelcha in Schlussrunde übertrumpft

Das Fabel-Rennen in Brüssel fußte auf perfektes Pacemaking, ideale Wetterbedingungen und ein wahnsinniges Tempo von Beginn an. Eine irre erste Runde endete in einem ersten Kilometer in 2:31,66 Minuten. Kein Wunder, dass diese Pace das Feld alsbald zerpflückte. Nach zwei weiteren Kilometer-Teilzeiten von 2:39,91 und 2:32,99 Minuten hatten die Tempomacher Feierabend und der zweifache Hallen-Weltmeister Yomif Kejelcha übernahm das Ruder und war in seiner Rolle hauptverantwortlich dafür, dass die Sensationszeiten möglich waren. An seine Ferse hefteten sich seine Landsleute Selemon Barega und Hagos Gebrhiwet, die Verfolgergruppe um Weltmeister Muktar Edris wies bereits einen beachtlichen Abstand nach vorne auf. Nach dem bisher schnellsten Kilometer von 2:31,20 Minuten stand noch der letzte an, ohne dass sich an der Konstellation etwas änderte. Immer noch lag der lange Kejelcha vorne, als die Glocke der letzten Runde ertönte.
Dann passierte etwas, was den 21-Jährigen verblüffte. Obwohl er selbst klar auf Kurs war, seine vor drei Jahren auf dieser Bahn aufgestellte Bestzeit deutlich zu verbessern, zog Selemon Barega aus seinem Windschatten, den er gefühlt das ganze Rennen genoss, vorbei und ließ den zweifachen WM-Vierten stehen, als würden ein Formel-1-Bolide und ein Straßenkombi um die Wette düsen. Während Barega sein Wunderwerk vollendete, war Kejelcha auf den letzten Metern so perplex, dass er auch noch Hagos Gebrhiwet vorbeiziehen lassen musste. Der zweifache WM-Medaillengewinner und Olympia-Dritte von Rio hatte seit über zwei Jahren kein Spitzenrennen mehr präsentieren können und fand in der Schlussphase noch ein paar Extra-Körner. Seine Zeit 12:45,82 Minuten – nur einmal war ein Zweitplatzierter schneller, jene von Kejelcha 12:46,79 Minuten. Der 24-jährige Gebrhiwet, der mit einer Saisonbestleistung von 13:16,39 Minuten nach Belgien angereist war, ist nun die Nummer fünf der ewigen Bestenliste, Kejelcha hinter Marathon-Olympiasieger Eliud Kipchoge die Nummer sieben. Baregas unfassbare Siegerzeit von 12:43,02 Minuten bedeuteten einen neuen Diamond-League-Rekord. Diesen hatte bis dato sein Landsmann Dejen Gebremeskel gehalten, der 2012 in Paris eine Zeit von 12:46,81 Minuten gelaufen ist. In Brüssel 2018 war ein Trio besser.
 

Flut an Bestleistungen

Von den Top-Acht, die alle unter 13 Minuten liefen, lief nur Weltmeister Muktar Edris auf Platz vier in 12:55,18 Minuten keinen neuen „Hausrekord“. Abadi Hadis, Olympia-Medaillengewinner Paul Chelimo, Richard Yator und Getaneh Molla schafften erstmals den Sprung unter 13 Minuten. Da gingen die persönlichen Bestleistungen von Lokalmatador Bashir Abdi und dem Australier Stewart McSweyn trotz hervorragender individueller Leistungen auf den Rängen elf und zwölf fast unter. Die Auflistung zeigt, welch gigantische Leistungssprünge teilweise fabriziert wurden.
 
1. Selemon Barega: bisherige Bestleistung 12:55,58 (Lausanne 2017) – neue Bestleistung 12:43,02 Minuten
2. Hagos Gebrhiwet: bisherige Bestleistung 12:47,53 (Paris 2012) – neue Bestleistung 12:45,82 Minuten
3. Yomif Kejelcha: bisherige Bestleistung 12:53,98 (Brüssel 2015) – neue Bestleistung 12:46,79 Minuten
5. Abadi Hadis: bisherige Bestleistung 13:02,69 (Shanghai 2016) – neue Bestleistung 12:56,27 Minuten
6. Paul Chelimo: bisherige Bestleistung 13:03,90 (Rio 2016) – neue Bestleistung 12:57,55 Minuten
7. Richard Yator: bisherige Bestleistung 13:04,97 (Lausanne 2018) – neue Bestleistung 12:59,44 Minuten
8. Getaneh Molla: bisherige Bestleistung 13:04,04 (Lausanne 2018) – neue Bestleistung 12:59,58 Minuten
 

Lewandowski nur von Korir geschlagen

Die Überraschung des Abends aus Sicht der europäischen Läufer war Marcin Lewandowski, Europameister von 2012. Der Pole lief ein unüblich offensives Rennen und überquerte – Pacemaker exklusive – als Zweiter hinter Wycliffe Kinyamal die Zwischenzeit bei 400m, die in 51,10 Sekunden in die Statistik einging. Auf der Gegengeraden attackierte der 31-Jährige und ging sogar in Führung. Allerdings musste er eingangs der Kurve außen den klaren Favoriten Emmanuel Korir passieren lassen. Der Weltjahresschnellste und beste 800m-Läufer der Saison, der alle Rennen außer das Finale der Afrikameisterschaften (Silber hinter Amos) als Sieger beenden konnte, finishte als klarer Sieger in 1:44,72 Minuten, doch Lewandowski widersetzte sich Ferguson Rotich und sicherte sich in einer Zeit von 1:45,21 Minuten den beachtlichen zweiten Platz. Auch der vierte Rang von 1.500m-Spezialist Jake Wightman aus Großbritannien stellt ein prächtiges Ergebnis dar, Olympia-Medaillengewinner Clayton Murphy aus den USA musste sich mit Rang fünf zufrieden geben.
 

Muir überflügelt Houlihan

Europameisterin Laura Muir hat knapp drei Wochen nach den kontinentalen Titelkämpfen in Berlin über 1.500m den zweiten großen Saisonsieg gefeiert und sich zum zweiten Mal nach 2016 den Gesamtsieg in der Diamond League inklusive der Prämie von 50.000 US-Dollar (entspricht knapp 43.000 Euro) gesichert. Dieses Resultat kann durchaus als Überraschung gesehen werden, denn die 25-jährige Britin galt nicht als Favoritin. Doch sie rettete ihren Vorsprung am Ende eines taktisch hochinteressanten Rennens in einer Siegerzeit von 3:58,49 Minuten vor Shelby Houlihan, die im Kalenderjahr 2018 noch ohne Niederlage in dieser Disziplin war und auch zwei Diamond-League-Rennen gegen leistungsstarke Konkurrenz gewinnen konnte.
Die Gegnerinnen der endschellen US-Amerikanerin, die die Aufsteigerin der Saison schlechthin war, hatten sich etwas überlegt. Gudaf Tsegay nahm das schnelle Angangstempo der Pacemakerin auf, Laura Muir und Sifan Hassan setzten nach rund 400 Metern nach und so hatte sich früh ein Spitzentrio gebildet. Rund 15 Meter Vorsprung hatte die Europameisterin nach 800 Metern auf Houlihan, die diesen bis zum Ertönen der Glocke reduzieren konnte. Doch die Schottin verwaltete den Abstand ideal, so dass selbst der kraftvolle Schlussspurt der US-Amerikanerin nur zu Rang zwei reichte. Houlihan (3:58,94), die drittplatzierte Hassan, die keine Ermüdungserscheinungen vom 5.000m-Rennen am Tag davor in Zürich aufwies, und Tsegay blieben unter vier Minuten. Dagegen landete Vize-Weltmeisterin Jennifer Simpson nur im Hinterfeld, unter anderem hinter den EM-Medaillengewinnerinnen Sofia Ennaoui (Siebte) und Laura Weightman (Neunte).
 

Chepkoech erneut mit Weltklassezeit

Der Weltrekordlauf von Beatrice Chepkoech in Monte Carlo (8:44,32 Minuten) war unumstößlich einer der Höhepunkte der Diamond-League-Saison 2018, aus läuferischer Sicht sicherlich der astronomische Ausnahmemoment. Dass die 27-jährige die dominierende Läuferin in dieser Disziplin ist, demonstrierte sie auch beim Finale in Brüssel. In einer grandiosen Siegerzeit von 8:55,10 Minuten – trotz eines mittleren Kilometerabschnitts von 3:03,54 Minuten – markierte sie die drittschnellste Zeit im 3.000m-Hindernislauf der Frauen aller Zeiten. Nur sie selbst und die aktuell wegen eines Dopingvergehens suspendierte Ruth Jebet waren jemals noch schneller gelaufen. Trotz einer unheimlichen Leistungsdichte auch in Brüssel war der Sieg unumstritten, Chepkoech produzierte die vierte sub-9-Zeit in Folge!
Die zweite großartige Leistung schaffte Norah Jeruto aus Kenia. Die 22-jährige, die bisher stets im Schatten ihrer erfolgreichen Landsfrauen stand, pulverisierte ihre persönliche Bestleistung und ist dank einer Zeit von 8:59,62 Minuten die fünfte Läuferin in der Geschichte dieser Disziplin, die die Neun-Minuten-Marke unterboten hat. Das Stockerl komplettierte die ehemalige Weltmeisterin Hyvin Kiyeng in einer Saisonbestleistung von 9:01,60 Minuten vor der amtierenden Weltmeisterin Emma Coburn (9:06,51), die dieses Mal das Amerikanische Duell gegen Courtney Frerichs (9:07,07) mit Celliphine Chespol im Sandwich für sich entscheiden konnte. Angesichts des hohen Tempos konnte die einzige Europäerin im Feld nicht mithalten – Karoline Bjerkeli Grövdal landete auf Platz zwölf. Einen neuen Landesrekord für Jamaika erzielte Commonwealth-Games-Champions Aisha Praught in 9:14,09 Minuten auf Platz acht. Die Trainingspartnerin von Coburn lief gut fünf Sekunden schneller als vor eineinhalb Jahren in Doha.
Der Sieg im Rahmenprogramm ausgetragenen 800m-Rennen der Frauen ging an Lynsey Sharp (1:59,93 Minuten) vor Hanna Hermansson und Noélie Yarigo.
 
 
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IAAF Diamond-League-Meeting in Brüssel

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