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Showdown in Madrid

Beim siebten und finalen Meeting der World Athletics Indoor Tour 2020 fallen im Sportzentrum Municipal Gallur in Madrid am Freitagabend die Entscheidungen im Kampf um der mit jeweils 20.000 US-Dollar (das entspricht rund 18.500 Euro) prämierten Disziplinen-Gesamtsiege. Auch in allen…

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Beim siebten und finalen Meeting der World Athletics Indoor Tour 2020 fallen im Sportzentrum Municipal Gallur in Madrid am Freitagabend die Entscheidungen im Kampf um der mit jeweils 20.000 US-Dollar (das entspricht rund 18.500 Euro) prämierten Disziplinen-Gesamtsiege. Auch in allen drei Laufentscheidungen, dem 800m-Lauf der Männer, dem 1.500m-Lauf der Frauen und dem 3.000m-Lauf der Männer, stehen die Gesamtsieger noch nicht fest, was ein besonderes Spannungselement bietet.
 

Symbolfoto. © Adobe Stock / WavebreakMediaMicro
Kszczot und der Angriff des Unbesiegbaren

Der Sturz am gestrigen Abend in Liévin (siehe RunAustria-Bericht) hat die Aufgabe des davor überlegen führenden Adam Kszczot in der Gesamtwertung des 800m-Laufs erheblich erschwert. Ein derartiges Missgeschick sollte der Routinier in Madrid freilich vermeiden. Gesetzt des Falles, dass der 30-Jährige keine Beschwerden vom Sturz davon getragen hat, ist die Aufgabenstellung klar. Der einzige Herausforderer ist der Kenianer Collins Kipruto, der allerdings noch kein Hallen-Rennen in dieser Saison verloren hat. Um die Gesamtwertung für sich entscheiden zu können, muss der 25-Jährige in Madrid mindestens Dritter werden. Kommt Kszczot unmittelbar hinter Kipruto ins Ziel, verteidigt er seine Führung. Liegen zwei Positionen zwischen den beiden und Kipruto finisht in den Top-Drei, wendet der Kenianer im letzten Augenblick noch das Blatt.
Unterstützung, zumindest moralische, könnte Kszczot in Madrid von seinem Landsmann Marcin Lewandowski bekommen, der zuletzt vermehrt auf seiner mittlerweile bevorzugten Distanz von 1.500m unterwegs war. Die weiteren Kenianer im Rennen sind Michael Saruni und Cornelius Tuwei, dazu kommen die Lokalmatadoren Mariano Garcia und WM-Finalist Adrian Ben.
 

Barega braucht kräftige Schützenhilfe

Im 3.000m-Lauf ist Liévin-Sieger Wale nicht in Madrid, wodurch der Gesamtsieg in einem Duell zwischen Bethwel Birgen und Selemon Barega ausgefochten wird. Obwohl der Äthiopier stärker einzuschätzen ist, ist der Kenianer der Favorit, denn er nimmt acht Punkte Vorsprung mit in die spanische Hauptstadt. Das bedeutet, dass Barega die Gesamtwertung nur gewinnen kann, wenn er selbst den Wettkampf in Madrid gewinnt und Birgen maximal Fünfter wird. Sehr wahrscheinlich ist diese Konstellation nicht, auch wenn das Feld stark ist und genügend Läufer mit Potenzial am Start stehen, Birgen zu fordern. Diese Klasse macht aber auch die Aufgabe für den Vize-Weltmeister von Doha im 5.000m-Lauf schwierig, das Rennen überhaupt zu gewinnen. Birhanu Balew, gestern Dritter in Liévin, und Telahun Bekele sind die prominentesten Kontrahenten der beiden um den Sieg.
Aufgrund seiner starken Leistungen zuletzt hat Andreas Vojta (team2012.at) einen Last-Minute-Startplatz erhalten. Das ist durchaus außergewöhnlich, die bisherige World Athletics Indoor Tour 2020 ging ohne österreichische Läufer über die Bühne. Die Herausforderung, in Madrid einige Leute hinter sich zu lassen, ist dafür ganz schön groß.
 

Spannender Dreikampf

Im 1.500m-Lauf der Frauen herrscht die besondere Ausgangsposition, dass noch drei Läuferinnen die Gesamtwertung gewinnen können und alle drei dies in eigener Hand haben. Als Führende geht Axumawit Embaye mit 22 Punkten ins Rennen. Da die Äthiopierin in den letzten Wettkämpfen aber deutlich hinter ihren Landsfrauen Gudaf Tsegay und Lemlem Hailu lag, ist ihr Gesamtsieg unwahrscheinlich. Am besten agierte zuletzt Tsegay, die in Torun und Liévin gewann. Ein dritter Erfolg wäre automatisch gleichbedeutend mit dem Gesamtsieg. In beiden Fällen war Hailu aber nur knapp hinter Tsegay, zudem hat die 18-Jährige einen dritten Platz aus Karlsruhe in der Wertung. Gewinnt Hailu in Madrid, gewinnt sie auf jeden Fall die Gesamtwertung. Wird sie Zweite oder Dritte und kommt dabei vor Tsegay ins Ziel, gewinnt sie sie ebenfalls, wenn Embaye nicht vor oder direkt hinter ihr ins Ziel kommt. Ein vierter Platz reicht ihr, wenn weder Embaye noch Tsegay in die Top-Vier kommen.
Letztendlich geht es aber in Madrid auch um den Sieg und da sind Tsegay und Hailu die klaren Favoritinnen. Kommt es zu keinen Stürzen, werden die oben aufgelisteten Rechenspiele größtenteils umsonst sein, da eine dieser beiden Läuferinnen Rennen und Gesamtwertung gewinnen wird. Wahrscheinlich. Die Europäerinnen im Rennen sind die junge portugiesin Mariana Machado, die Tschechin Kristina Mäki sowie die Lokalmatadorinnen Marta Perez, Solange Pereira und Marta Garcia.
 
 
Meeting Villa de Madrid
World Athletics Indoor Tour

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