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Exakt zehn Jahre nach dem Beginn der unter dem Namen „Operacion Puerta“ in die Geschichte eingegangen Aufdeckung des systematischen Dopings rund um den spanischen Arzt Eufemio Fuentes hat ein Gericht in der spanischen Hauptstadt Madrid einen längst überfälligen Schritt gesetzt…
Die Operacion Puerta ging als eine der größten Dopingskandale in die Geschichte des Sports ein, allerdings auch als einer mit den wenigsten nachhaltigen Erkenntnissen. Trotz jahrelanger Ermittlungen der engagierten Justiz und zahlreicher gerichtlichen Verhandlungen wurden lediglich einige Radsportler überführt, obwohl sich bis heute von Zeugenaussagen unterstützte, hartnäckige Gerüchte halten, dass zahlreiche Stars aus weiteren Sportarten mit Fuentes zusammengearbeitet haben. Da Doping zum damaligen Zeitpunkt laut spanischem Recht kein Verbrechen war, kam Fuentes relativ unbeschadet aus der Geschichte heraus, wurde aber laut eigenen Aussagen derartig unter Druck gesetzt, dass er zur Aufklärung nichts beitrug, so dass drohte, Gras über die Sache zu wachsen. Ob dieses Gerichtsurteil rückwirkende Erkenntnisse zu gedopten Spitzensportlern ans Tageslicht bringt, bleibt abzuwarten.
In der vergangenen Woche hat der spanische Langstreckenläufer Jesus Espana, voraussichtlich auch Olympia-Teilnehmer im Marathon 2016, online zu einer Petition für die Freigabe der laut Urteilssprechung unter Verschluss gehaltenen Dopingproben aufgerufen und knapp 48.000 Unterschriften erzielt. Sowohl die Welt Anti Doping Agentur als auch der Radsport-Weltverband, damals der einzige geschädigte Verband, begrüßten das neueste Urteil aus Madrid. „Wir sind bestürzt, dass es so lange gedauert hat, bis man zu diesem Entschluss gekommen ist. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir den rechtlichen Rahmen abklären, um die Blut- und Plasmaproben zu analysieren“, äußerte sich der scheidende WADA-Generalsekretär David Howman kritisch.