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Aus spitzensportlicher Sicht startete der Tag des Cardiff Halbmarathon mit einer Enttäuschung. Topläuferin Violah Jepchumba sagte ihr Antreten aufgrund von Magenbeschwerden ab. Das Rennen endete aber mit einer spitzensportlichen Erfolgsmeldung. Edith Chelimo sprang in die Bresche und lief den schnellsten…
Aus spitzensportlicher Sicht startete der Tag des Cardiff Halbmarathon mit einer Enttäuschung. Topläuferin Violah Jepchumba sagte ihr Antreten aufgrund von Magenbeschwerden ab. Das Rennen endete aber mit einer spitzensportlichen Erfolgsmeldung. Edith Chelimo sprang in die Bresche und lief den schnellsten Halbmarathon aller Zeiten auf britischem Boden. Die Leistung von 1:05:50 Stunden, vor wenigen Jahren exakt die Weltrekordzeit, reicht für Rang sechs in der ewigen Bestenliste der IAAF und ist die fünftschnellste Zeit des Jahres 2017, das eine Halbmarathon-Spitzenleistung nach der nächsten liefert. Den bisherigen Streckenrekord von Vorjahressiegerin Jepchumba verbesserte die 31-Jährige um zwei Minuten und 23 Sekunden.
Hohes Tempo von Beginn an
Konkurrentin hatte die Kenianerin, die erst im vergangenen November erstmals unter 1:10 Stunden gelaufen hatte, keine. Dafür genoss sie ein perfektes Pacemaking, das Zwischenzeiten von 15:14 Minuten und 30:56 Minuten nach fünf bzw. zehn Kilometern ermöglichte. Die schlussendlich zweitplatzierte Dorcas Kimeli hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eine Minute Rückstand, die Debütantin finishte am Ende mit exakt fünf Minuten Rückstand auf die dominante Siegerin auf dem zweiten Platz, knapp vor Landsfrau Beatrice Mutai.
Nach 46:36 Minuten erreichte die fulminant laufende Chelimo die 15-Kilometer-Marke. So schnell hat auf britischem Boden noch keine Frau 15 Kilometer zurückgelegt. In einer Zielzeit von 1:05:50 Stunden blieb sie 57 Sekunden unter der bisher schnellsten Halbmarathonzeit auf britischem Boden, aufgestellt von Paula Radcliffe vor 16 Jahren in Bristol. „Ich bin wirklich überrascht. Das ist ein Wunder. Ich dachte, dass ich vielleicht eine 1:07er Zeit laufen könnte“, jubelte die augenscheinlich erstaunte Edith Chelimo. Ihrem enormen Fortschritt gilt es durchaus auch kritische Aufmerksamkeit zu schenken, denn dieser bewegt sich in einem surrealen Bereich. Im Frühjahr hatte sie in Berlin eine neue persönliche Bestleistung gelaufen, in Cardiff lief sie drei Minuten schneller und enterte die Weltklasse wie Phönix aus der Asche.
Streckenrekord auch bei den Herren
Ein offenes Rennen entwickelte sich bei den Herren, wenn auch nicht mit einer Weltklassezeit am Ende mit dem selben Ergebnis: Streckenrekord. Der kenianische Sieger John Lotiang blieb in einer finalen Zeit von 1:00:43 Stunden zehn Sekunden unter der Marke von Vorjahressieger Shadrack Korir. „Das ist ein großartiger Tag für mich. Denn ich hätte nicht gedacht, dass ich das Rennen gewinnen könnte. Ich bin sehr glücklich“, kommentierte der 26-Jährige. Shadrack Kimining und Kipkemboi Kiprono komplettierten das rein kenianische Podest.
Starke Bestleistung von Griffiths
Eine tolle Leistung zeigte der Waliser Dewi Griffiths, der bei seinem Heimrennen Vierter wurde und in einer Zeit von 1:01:33 Stunden seine persönliche Bestleistung um fast eineinhalb Minuten verbesserte. Auf dem Weg zu seinem Marathon-Debüt ist Griffiths nun der zweitschnellste walisische Halbmarathonläufer aller Zeiten hinter Steve Jones, ehemaliger Marathon-Weltrekordhalter.
Knapp 20.000 Läuferinnen und Läufer nahmen an der 15. Auflage des Cardiff Halbmarathon teil.
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