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Die heimische Berglauf- und Trailrunningsaison wird gleich mit einem ersten großen Höhepunkt eröffnet. Mit dem Innsbruck Alpine Trailrun Festival genießen die diesjährigen Staatsmeisterschaften im Berglauf und Trailrunning den Rahmen der wichtigsten heimischen Trailrunning-Veranstaltung. Im Vertical geht es für Christof Hochenwarter und Andrea Mayr um die Titelverteidigung.
Beim Sportler Vertical am Donnerstag geht es auf einer 7,2 Kilometer langen Strecke mit Start vor dem Landestheater der Tiroler Landeshauptstadt auf die über 1.900 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Seegrube. Der zu bewältigende Höhenunterschied beträgt 1.330 Meter. „Der untere Teil der Strecke ist sehr gut zu belaufen, aber je länger das Rennen dauert, desto steiler wird es – mit richtig harten und steilen Rampen in der Schlussphase“, kündigt Hans-Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau) einen herausfordernden Berglauf an. Der Salzburger gewann vor zwei Jahren den Titel, als die Staatsmeisterschaften letztmals in Tirol ausgetragen wurden – auf einer weniger anspruchsvollen Strecke in Itter. 2024 gingen die Staatsmeisterschaften auf einer vergleichbar schwierigen und steilen, aber kürzeren Strecke über die Bühne, beim Katrinberglauf in Bad Ischl.
Damals behielt Christof Hochenwarter (SC Hermagor Sektion Laufsport) im Duell mit Manuel Innerhofer (LC Oberpinzgau) die Oberhand. Der Skibergsteiger, der aus einer zufriedenstellenden Wintersportsaison mit einem Weltcup-Podest und Platz sechs bei den Weltmeisterschaften im Vertical kommt, freut sich auf eine neuerlich sehr steile Strecke. „Prinzipiell fühl ich mich in den steilen Passagen wohl. Ich bin voll motiviert und werde das Beste draus machen“, freut sich der Kärntner auf den attraktiven Austragungsort und das vergleichsweise große Starterfeld.
Der frühe Zeitpunkt der Titelkämpfe kommt ihm nicht entgegen, Hochenwarter reist direkt aus der Saisonpause mit einem Aufenthalt auf Mallorca nach Innsbruck. „Ich muss mich auf meine Grundfitness verlassen, zuletzt habe ich mich von der Wintersaison erholt, nicht spezifisch trainiert und mich vorwiegend mit Radfahren fit gehalten. Als Titelverteidiger wollte ich unbedingt am Start sein, auch wenn der Zeitpunkt für mich suboptimal ist“, so der 27-Jährige. Der sechsfache Staatsmeister Manuel Innerhofer (LC Oberpinzgau) kann aufgrund eines Muskelfaserrisses in der Wadenmuskulatur nicht dabei sein.
Während sein Zwillingsbruder hofft, in der wenig steileren, ersten Wettkampfhälfte einen guten Rhythmus zu finden, um mit einer guten Ausgangsposition in die steilsten Passagen zu gehen, treiben dem Skibergsteiger besonders die ersten flachen Meter aus der Innsbrucker Altstadt hinaus ein paar Sorgenfalten auf die Stirn. Der ehemalige Nordische Kombinierer Alexander Brandner (Kolland Topsport), 2024 in Bad Ischl Bronzemedaillengewinner, und Johannes Nussbaumer (EXCITINGFIT-RUNNINGTEAM) könnten in einem spannenden Wettkampf ebenfalls tragende Rollen übernehmen.
Bei den Frauen ist Serien-Staatsmeisterin Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) die Gejagte. Die 45-jährige Oberösterreicherin kommt allerdings nicht in Topform zu den Staatsmeisterschaften. Eine Erkrankung erforderte im März und im April eine vierwöchige Trainingspause, noch nicht einmal seit zwei Wochen läuft die Titelverteidigerin wieder. „Besonders eine Disziplin wie der Vertical verzeiht nicht die geringste Formschwäche. Wenn das Streckenprofil noch dazu so steil ist, hat man keine Chance, zwischendurch zu verschnaufen oder sich zu erholen, wenn man zu früh am Limit ist“, begründet die siebenfache Berglauf-Weltmeisterin ihre zurückhaltende Erwartungshaltung. Die erfolgreichste Bergläuferin der Geschichte hat beste Erinnerungen an Innsbruck: Hier nahm sie bereits vor 23 Jahren hinauf zum Patscherkofel an Weltmeisterschaften teil, ganz in der Nähe feierte sie vor knapp zwei Jahren mit dem siebten WM-Titel im Stubaital ihren emotionalsten Karriereerfolg.
Mayr verbrachte wie der Großteil der Berglauf- und Trailrunning-Nationalmannschaft vergangenes Wochenende inspirierende Tage in Werfenweng im Salzburger Land. Unter der Leitung der beiden ÖLV-Referenten Michael Geisler (Trailrunning) und Helmut Schmuck (Berglauf) füllten interessanten Vorträge und motivierende Laufeinheiten dieses Trainingslager in freundschaftlichen Atmosphäre – eine hervorragende Einstimmung auf die Saison.
Angesichts ihres Trainingsrückstands dürfte die Ausgangslage nicht so klar sein wie bei so vielen Staatsmeisterschaftsentscheidungen der vergangenen Jahre. Kerstin Springer (Union Rohrbach-Berg), die vor gut zwei Wochen den Halbmarathon im Rahmen des Linz Marathon in einer Zeit von 1:18:04 Stunden gewonnen hat, Lena-Maria Aichner (runninGraz) und Lokalmatadorin Anna Plattner (LG Decker Itter) haben in den vergangenen beiden Jahren Medaillen bei den Berglauf-Staatsmeisterschaften geholt und stehen erneut für einen spannenden Wettbewerb um die Top-Positionen bereit.
Die Rennen der Allgemeinen Klasse sowie der Mastersklassen bis M/W55 starten um 11 Uhr. Bereits um 10 Uhr ertönt das Startsignal für die Nachwuchsrennen sowie für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mastersklassen ab M/W 60 aufwärts. Mit Start bei der Hungerburg verbleiben noch 5,5 Kilometer und 1.056 Höhenmeter als enorme Herausforderung.
Am Samstag erwartet das Teilnehmerfeld beim Trail Classic ein anderes Anforderungsprofil. Auf der 17,5 Kilometer langen Strecke von Hall in Tirol nach Innsbruck sind 590 Höhenmeter im An- und 580 Höhenmeter im Abstieg zu bewältigen. Die Strecke schlängelt sich entlang des Hangs unterhalb der Nordkette, sowohl Uphill- als auch Downhill-Passagen sind moderat. „Die Strecke ist überall sehr gut zu belaufen, deswegen erwarte ich ein schnelles Rennen“, meint Hans-Peter Innerhofer, der als Favorit in diesen Wettkampf geht.
Hochenwarter ist nicht am Start, Innerhofer sieht in Nussbaumer, der kürzlich den Traillauf-Halbmarathon im Rahmen des Istria 100 in einer guten Zeit von 1:11:42 Stunden gewonnen hat, seinen größten Kontrahenten. Spannend ist auch die Präsenz des ehemaligen Marathon-Profis Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr), der vor knapp einem Monat seine Fitness beim Vienna City Marathon als ORF-Cable-Guy dem TV-Publikum unter Beweis gestellt hat. Lars Demuth (1. Sportvereinigung Hohe Wand) und Felix Geieregger (run2gether) haben ebenso eine flotte Bestleistung im Halbmarathon, keine schlechte Voraussetzung für diesen Wettkampf.
Wie Hochenwarter schenkt auch Mayr ihren Fokus ausschließlich dem Vertical. Somit lässt sich bei den Frauen ein offenes Rennen mit vielen Medaillenkandidatinnen erwarten. Nora Havlinova (DSG Wien) und Anna-Sophie Meusburger (Im Wald läuft’s) haben wohl die besten Karten in der Hand, Mitfavoritin Isabell Speer (LAC Salzburg) muss verletzungsbedingt passen. Das Startsignal ertönt am Samstag um 16:30 Uhr.
Die Nachwuchsbewerbe im Trail Classic gehen bereits am Donnerstagnachmittag mit Start und Ziel in Innsbruck über die Bühne. Ab 15 Uhr sind spannende Rennen auf einer 7,3 Kilometer langen Strecke mit 250 Höhenmeter im An- und 250 Höhenmeter im Abstieg beim „Young Talent Race“ zu erwarten – mit den favorisierten Fabian Hennerbichler (MU20), Caroline Kiesl (WU20), Ben Balik (MU18) und Miriam Rossmann (WU18).
Das Innsbruck Alpine Trailrun Festival ist die größte Berglauf- und Trailrunningveranstaltung in Österreich und feiert in diesem Jahr das Jubiläum ihrer zehnten Austragung. Durchführender Verein ist der Club Laufwerkstatt, dessen Team rund um Alexander Pittl bereits für die erfolgreiche Durchführung der Berglauf- und Trailrunning-Weltmeisterschaften 2023 in Innsbruck und im Stubaital hauptverantwortlich war.
Rund 7.000 Läufer*innen mit 70 unterschiedlichen Nationalitäten haben sich für das viertägige Bewerbsprogramm angemeldet und dem Veranstalter einen neuen Melderekord beschert. Auf der Website des Veranstalters werden Livestream der Bewerbe angeboten.
Autor: RunUp.eu
Quelle: Österreichischer Leichtathletik-Verband
Bild: © IATF / roastmedia