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Zum 25. Mal ging der Generali Prag Halbmarathon am vergangenen Samstag bei idealen äußeren Bedingungen über die Bühne und zum ersten Mal trug sich ein Läufer aus Burundi in die Siegerliste ein. Rodrigue Kwizera pulverisierte in seinem erst zweiten Halbmarathon den Landesrekord und siegte in einer Zeit von 58:54 Minuten. Bei den Frauen brillierte Lilian Rengeruk mit einer Zeit von 1:05:27 Stunden.
Rodrigue Kwizera lebt schon seit vielen Jahren in Spanien und ist besonders durch seine Erfolge im Crosslauf ein Begriff in der Laufszene. Er gewann sogar bereits einmal die Gesamtwertung der World Athletics Cross Country Tour, lief bei Crosslauf-Weltmeisterschaften zweimal in die Top-Zwölf und bei der WM 2023 in Budapest auf Platz sieben des 10.000m-Laufs. Nach einigen pfeilschnellen 10km-Straßenläufen, seine Bestleistung liegt bei 26:56 Minuten, ging der 25-Jährige am Samstag in seinen ersten ernsten Halbmarathon – seinen einzigen bisherigen war er kurz vor der Pandemie in Spanien gelaufen.
Sein Halbmarathon-Abenteuer endete mit einem prestigeträchtigen Erfolg: Mit einer Zeit von 58:54 Minuten blieb er 2:36 Minuten unter dem bisherigen burundischen Landesrekord von Therence Bizoza aus dem Jahr 2022. Es ist die 98. Halbmarathonzeit der Geschichte unter 59 Minuten. „Ich bin glücklich über diesen Sieg und auch über den Landesrekord. Ich denke, wir haben heute gute Bedingungen für ein Langstreckenrennen genossen“, sagte der Sieger. Nur zweimal war ein Sieger in Prag schneller: Vorjahressieger Sabastian Sawe, der amtierender Weltmeister ist, und Atsedu Tsegay im Jahr 2012.
Kwizera gewann das Duell mit dem Favoriten des Rennens, Isaia Lasoi aus Kenia um drei Sekunden. Der 25-Jährige blieb bereits zum vierten Mal unter 59 Minuten. Platz drei ging an Ezra Tanui in einer Zeit von 59:20 Minuten. Bester Tscheche war Patrick Vebr, der nach 1:05:40 Stunden die Ziellinie erreichte.
Der Generali Prag Halbmarathon war mit 16.000 Anmeldungen bereits vier Wochen vor dem Event ausverkauft. Im Teilnehmerinnenfeld befanden sich 125 verschiedene Nationalitäten, rund 2.200 der Läufer*innen reisten aus Deutschland an. Der Halbmarathon in Prag, der zum 25. Mal stattfand, gehört wie der Berliner Halbmarathon am Tag darauf zu den Super Halfs, eine Serie sechs großer europäischer Halbmarathonläufe.
Bei den Frauen übernahm Favoritin Lilian Rengeruk aus Kenia vom Start weg die alleinige Führung und erzielte mit Unterstützung ihres Tempomachers eine Zeit von 1:05:27 Stunden. Es ist die drittschnellste Siegerzeit des Events hinter dem Streckenrekord von Joyciline Jepkosgei aus dem Jahr 2017 (1:04:52) und dem Sieg von Joan Melly im Jahr darauf.
Rengeruk, bereits Fünfte bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften auf der Bahn sowie WM-Zweite im 5km-Straßenlauf und zweifache Crosslauf-WM-Medaillengewinnerin, hat eine persönliche Bestleistung von 1:03:32 Stunden und ist die Nummer vier der ewigen Bestenliste von World Athletics. Die Kenianerin setzte sich mit über einer Minute Vorsprung auf ihre Landsfrau Veronica Loleo und mit über drei Minuten Vorsprung auf Sintayehu Hailemichael durch. Die 26-jährige Loleo verbesserte ihre persönliche Bestleistung vom Kopenhagen Halbmarathon 2024 um 28 Sekunden. Schnellste Tschechin war Michaela Cepova in einer Zeit von 1:15:38 Stunden.
🇩🇪 Bei kühlen Temperaturen und windigen Bedingungen haben der deutsche Rekordhalter Samuel Fitwi, der drei Monate lang in Addis Abeba trainierte, und Domenika Mayer aus der Favoriten-Position heraus die deutschen Meistertitel im Rahmen des Hannover Marathon geholt und auch die Gesamtwertung des Marathons gewonnen. Nachdem die beiden nach 1:02:49 Stunden auf die zweite Marathon-Hälfte gingen, löste sich Fitwi zehn Kilometer vor dem Ende des Männerrennens entscheidend von Haftom Welday und lief ungefährdet ins Ziel, das er mit einer starken Zeit von 2:06:29 Stunden erreichte. Damit blieb er nur 24 Sekunden über dem Streckenrekord von Amanal Petros. Welday brach im Finale komplett ein und kam erst nach 2:11:06 Stunden erschöpft ins Ziel. Bronze ging an Tom Thurley in 2:12:45 Stunden.
Trotz reduziertem Trainingsumfang in der Vorbereitung schlug Domenika Mayer ein schnelles Tempo an und sicherte sich den Sieg in einer Zeit von 2:24:22 Stunden, die drittbeste ihrer Karriere. Laura Hottenrott, vor vier Wochen noch mit Fieber im Bett, sicherte sich in einer Zeit von 2:27:06 Stunden den zweiten Platz vor Deborah Schöneborn, die sich im Kampf um Bronze in einer Zeit von 2:29:30 Stunden knapp gegen Nina Voelkel durchsetzte, die ihre Bestzeit um gleich zwölf Minuten verbesserte. Schöneborn lief ihren ersten Marathon seit 15 Monaten, dazwischen litt sie an Beschwerden im Fuß. Rund 30.000 Anmeldungen über alle Bewerbe sorgten für einen neuen Veranstaltungsrekord.
🇮🇹 Leonard Langat, Sieger des Vienna City Marathon 2021, hat am vergangenen Wochenende parallel zum VCM den Mailand Marathon gewonnen. In seiner drittschnellsten Karrierezeit von 2:08:38 Stunden setzte sich der 28-Jährige nach einer Attacke während des 40. Kilometers knapp gegen Amos Too und Timothy Kosgei, ebenfalls beide aus Kenia, durch. Der starke eritreische Halbmarathonläufer Aron Kifle beendete sein Marathon-Debüt auf Rang vier.
An einem sonnigen und warmen Sonntag in der italienischen Metropole erreichte die Äthiopierin Shure Demise als Erste das Ziel vor dem Dom – und zwar in einer starken Zeit von 2:23:21 Minuten. Damit war sie über zwei Minuten schneller als Joan Jepkosgei aus Kenia und vier Minuten schneller als Alemtsehay Mekuria. Die 29-jährige Siegerin bestritt ihren ersten Marathon nach einer Mutterschaftspause. Allein für den Marathon gingen über 10.000 Anmeldungen ein, das ist neuer Rekord für den Mailand Marathon.
🇪🇸 Die Kenianer Levy Kibet (1:00:45) und Emma Jepkemboi (1:09:09) haben den Movistar Madrid Halbmarathon mit rund 24.000 angemeldeten Teilnehmer*innen gewonnen. Laut spanischen Medienberichten starb ein 38-jähriger Teilnhemer nach einem Zusammenbruch im Krankenhaus. Der Veranstalter drückte sein Beileid aus.
🇵🇱 Der Marokkaner Soufian Bouquantar und die Argentinierin Daiana Ocampo haben den Warschau Halbmarathon gewonnen, der mit einem Teilnehmer*innenfeld von rund 15.000 Anmeldungen als größter Halbmarathon der polnischen Laufgeschichte eingeht. Bouquantar siegte in einer Zeit von 1:02:24 Stunden knapp vor seinem Landsmann Mohamed El Ghazouany und Edwin Soi aus Kenia. Ocampo war die Schnellste in einer Zeit von 1:10:48 Stunden vor Viktoriia Kaliuzhna aus der Ukraine und Sylvia Mboga aus Kenia.
🇰🇵 Erstmals seit der Öffnung nach der Pandemie hat in Nordkorea ein Laufevent mit internationaler Beteiligung stattgefunden. Die diesjährige Ausgabe des Pyöngyang Marathon ist die erste seit sechs Jahren, erstmals fans er 1981 statt. Der Lauf startet und endet im gigantischen Stadion Erster Mai. Pak Kum Dang (2:12:08) und die 21-jährige Gyong Jon Su (2:25:48) feierten Heimsiege.
Autor: Thomas Kofler
Bild: RunCzech