Newsletter Subscribe
Enter your email address below and subscribe to our newsletter
Auch wenn nur eine der vier Laufentscheidungen am frühen Freitagabend mitteleuropäischer Zeit beim Diamond-League-Meeting in Doha für die Frauen reserviert ist – ihr 3.000m-Lauf ist eines der traditionellen Highlights dieses Meetings. Und das ist auch dieses Mal nicht anders, wenngleich…
Auch wenn nur eine der vier Laufentscheidungen am frühen Freitagabend mitteleuropäischer Zeit beim Diamond-League-Meeting in Doha für die Frauen reserviert ist – ihr 3.000m-Lauf ist eines der traditionellen Highlights dieses Meetings. Und das ist auch dieses Mal nicht anders, wenngleich der Wettkampf nicht als chronologischer Höhepunkt am Ende des Meetings ausgetragen wird. Das Feld vereint einiges aus der Weltklasse mehrerer Disziplinen: Faith Kipyegon, die ihren Schritt von den Mittelstrecken hin zu den Langstrecken angekündigt hat und durch das zweite Olympische Gold ihrer Karriere auf mit einem höchst zufriedenen Abschluss ihrer 1.500m-Spezialzeiten vollziehen kann. Sportliche Favoritin ist nach ihren Seriensiegen im zweiten Halbjahr 2021 Francine Niyonsaba, die auf den Mittelstrecken nicht mehr starten darf und daher die Weltspitze über 3.000m und 5.000m umkrempeln will. Sie ist als einzige im Feld bereits unter 8:20 Minuten gelaufen. Dazu kommt Beatrice Chepkoech, Weltrekordhalterin im 3.000m-Hindernislauf, als dritter höchst prominenter Name im Rennen. Sie dürfte aber naturgemäß keine Chance auf einen Platz ganz vorne haben.
Spannend dürfte auch der Auftritt der 20-jährigen Äthiopierin Girmawit Gebrzihair sein. Die 20-jährige Äthiopierin, übrigens repräsentiert vom österreichischen Manager Robert Wagner, der zwischen 2018 und 2020 wegen eines Fehlverhalten gegenüber des Anti-Doping-Codes der WADA zwei Jahre lang gesperrt war, ist zuletzt in Nairobi mit einem verblüffenden Alleingang zum Sieg im 5.000m-Lauf gestürmt (siehe RunAustria-Bericht). Aus Europa sind die italienische Aufsteigerin Nadia Battocletti und die Türkin Yasemin Can am Start, aus Australien Jessica Hull, die eine passable Hallensaison absolviert hat.
Im 800m-Lauf der Männer kehrt Weltmeister Donavan Brazier nach einer enttäuschenden Olympia-Saison zurück auf die Bühne – und das ausgerechnet in den Stadt seines größten Triumphs. Es ist sein erster 800m-Lauf seit den US-Olympic-Trials und seinem enttäuschenden achten Platz, das ist fast elf Monate her. Der Grund, warum der 25-Jährige im Winter keine 800m-Läufe bestritt, sondern auf die halbe Distanz umsattelte, hatte Sicherheitsgründe. Sein Trainer Pete Julian sagte vor einigen Monaten in einem Interview mit „Let’sRun.com“, das Ziel sei nach den körperlichen Problemen 2021 ein verletzungsfreier Aufbau der Saison mit der Heim-WM, weshalb man auf ein Antreten bei der Hallen-WM verzichtete. Außerdem seien 800m-Läufe in der Halle „ein gefährlicher Event mit vielen Athleten auf engem Raum“.
In Doha ist Brazier ordentlich gefordert: Marco Arop, ein begnadeter Frontrunner, ist immer für ein Top-Ergebnis gut. Dazu kommt der 17-jährige Noah Kibet, einer der Stars der Hallensaison, der eine Woche nach Nairobi sein Saisondebüt im Freien gibt. Viel Erfahrung mit der Freiluftsaison hat bereits Peter Bol, der in Australien alle Rennen, an denen er teilgenommen hat, sicher gewann, dabei aber nie Spitzenzeiten laufen musste. Ferguson Rotich ist nach seinem siebten Platz in Nairobi auf Wiedergutmachung aus. Am Start ist auch der katarische Rekordhalter Musaeb Abdulrahman Balla.
Im 1.500m-Lauf sind die Augen auf das Comeback von Stewart McSweyn gerichtet. Der australische Olympia-Siebte von Tokio hat bereits drei Erfolge in der Diamond League aufzuweisen, einen davon in der katarischen Hauptstadt. Auch im letzten Jahr lief er in Doha stark und musste sich nur dem Kenianer Timothy Cheruiyot geschlagen geben. Der 26-Jährige hat den Winter aufgrund gesundheitlicher Probleme nach einem positiven COVID-Test, die sich über Wochen hinzogen, komplett verpasst. Diverse australische Medienberichteten setzten die akute Atemnot Mitte März allerdings in Verbindung mit dem Booster-Shot. Bei einem 5.000m-Rennen in Melbourne Anfang März brach McSweyn klar in Führung plötzlich zusammen und musste medizinisch versorgt werden.
Nun soll das Sportliche wieder in den Vordergrund gedreht werden und McSweyn befindet sich in einem starken Feld, das kenianisch dominiert wird. Die Vormachtstellung von Timothy Cheruiyot könnte trotz jahrelanger Dominanz auf dem kenianischen Parkett von Abel Kipsang bedroht werden, der sich in den letzten Monaten prächtig in Form gezeigt hat und um seinen ersten Diamond-League-Sieg kämpft. Mit Charles Simotwo und Kamar Etiang sind zwei weitere starke Läufer aus Kenia am Start, Yomif Kejelcha wechselt auf die Unterdistanz, einziger Europäer im Feld ist der Spanier Ignacio Fontes.
Spannung verspricht auch der 3.000m-Hindernislauf, bei dem das komplette Olympische Podest von Tokio am Start steht: Olympiasieger Soufiane El Bakkali, Silbermedaillengewinner Lamecha Girma, der eine starke Hallensaison im 3.000m-Lauf flach absolvierte, und Benjamin Kigen aus Kenia. Zum Favoritenkreis gehört auch dessen Landsmann Abraham Kibiwot, mit Getnet Wale ist ein zweiter starker Äthiopier dabei. Aus Europa sind zu Beginn der EM-Saison der Spanier Daniel Arce, der Finne Topi Raitanen, der Italiener Ahmed Abdelwahed und der Däne Ole Hesselbjerg angereist.