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Strecken- und ÖLV-Rekord beim Österreichischen Frauenlauf
Die Kenianerin Gladys Chepkurui lieferte im Wiener Prater eine Galavorstellung ab und pulverisierte den in die Jahre gekommenen Streckenrekord. Binnen drei Wochen verbesserte Julia Mayer den zweiten ÖLV-Rekord auf der Straße.
Nach den turbulenten Vorbereitungen strahlten auch beim Österreichischen Frauenlauf unzählige glückliche Gesichter von Läuferinnen und Walkerinnen das starke Signal aus, dass das gemeinsame Laufen wieder da ist und dass mit den vielen positiven Emotionen auch die gemeinsame Freude an der sportlichen Bewegung im Rahmen organisierter Events längst zurück ist – und zwar um zu bleiben. Wie vorher bereits in Kärnten, beim Vienna City Marathon oder in Salzburg und bald sicherlich auch in Graz, am Bodensee, am Wolfgangsee, in Linz und weiteren Orten, an denen Volksläufe über die Bühne gehen.
„We run to move“
Auch wenn der Zeitpunkt für über 30.000 Aktive noch nicht gekommen ist und wesentlich weniger Zuschauer die Laufstrecke im Prater säumten als gewöhnlich, der Österreichische Frauenlauf im Wiener Prater demonstrierte auch gestern seinen speziellen Charakter und kreierte die besondere Stimmung unter den 15.542 angemeldeten Frauen und Mädchen, von denen über 13.000 das Ziel erreichten. Außerdem konnten Läuferinnen und Walkerinnen in Österreich und auch außerhalb der Landesgrenzen an einem virtuellen Lauf teilnehmen. Gemeinsam stärkten sie die Botschaft: „We run to move“.
Eine Siegerleistung aus der Weltklasse
Nicht nur aufgrund des zeitlichen Kontextes, sondern auch aus sportlichen Gründen geht die 33. Austragung des ASICS Österreichischen Frauenlauf in die Geschichte ein. Die entfesselt laufende Gladys Chepkurui aus Kenia verfrachtete den zehn Jahre alten Streckenrekord der Portugiesin Ana Dulce Felix (15:27 Minuten) in eine andere Leistungskategorie. Die 27-Jährige siegte gestern in der Topzeit von 14:49 Minuten, sorgte damit für die schnellste je auf österreichischem Boden gelaufene 5km-Zeit und die elftschnellste Zeit der Geschichte laut Bestenliste des Leichtathletik-Weltverbandes (World Athletics). Die international völlig unbekannte Kenianerin verwies mit ihrer sensationellen Leistung die Britin Charlotte Arter (15:26) und ihre Landsfrau Purity Gitonga (15:41) auf die weiteren Plätze. Die deutsche Marathon-Olympia-Teilnehmerin Katharina Steinruck folgte als Vierte über die Ziellinie.
Julia Mayer egalisiert ÖLV-Rekord von Jennifer Wenth
Für den zweiten Rekord des Tages sorgte Julia Mayer (DSG Wien), die drei Wochen nach ihrem ÖLV-Rekord im 10km-Straßenlauf beim Vienna 10K den Österreichischen Rekord im 5km-Straßenlauf egalisierte. In einer Zeit von 15:46 Minuten stellte sie exakt die bisherige Bestzeit von Jennifer Wenth ein, die die ehemalige WM- und Olympia-Teilnehmerin vor sechs Jahren ebenfalls beim Österreichischen Frauenlauf aufgestellt hat. Ihre persönliche Bestleistung verbesserte die 28-Jährige um satte 20 Sekunden. „Diese Rekorde bedeuten mir sehr viel. Schließlich ist das die Erfüllung meiner Träume, die ich zu Beginn gehabt habe“, freut sich die 28-Jährige und erzählt:„Seitdem ich 2017 im Laufsport bin und seriös trainiere, war genau das immer mein Traum. Ich wollte das Maximum aus mir herausholen und die Beste in Österreich sein. Dem bin ich Schritt für Schritt näher gekommen, arbeite als Profi und hab dafür meinen Beruf als Lehrerin aufgegeben, weil mir das Laufen so viel Spaß macht.“
Der Österreichische Frauenlauf ist für Julia Mayer ein echtes Heimspiel. Wenn sie in Wien ist, trainiert sie mindestens jeden zweiten Tag im Wiener Prater, oft täglich.
„Fünf Kilometer schweben“
2019 hat Mayer eine besondere Beziehung zum Österreichischen Frauenlauf aufgebaut. „Ich bin damals als erste Österreicherin ins Ziel gekommen und das war ein besonders emotionaler Moment in meiner Karriere. Ich verbinde nur schöne Erlebnisse mit dem Österreichischen Frauenlauf. Besonders als Frau ist es ein außergewöhnliches Gefühl, wenn man gemeinsam mit 15.000 Läuferinnen, normalerweise sogar über 30.000, an der Startlinie steht und diese emotionale Atmosphäre spürt. Als dann mit den Worten von Ilse Dippmann und dem Donauwalzer der Startschuss erfolgte, hatte ich fast Tränen in den Augen, so stimmungsvoll war das. Da schwebst du die fünf Kilometer durch den Prater“, erzählt sie.
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