Die neue Strecke, die bereits im Vorfeld als die schnellere angekündigt worden ist, hat dem Madrid Halbmarathon bei seiner 20. Auflage deutliche neue Streckenrekorde beschert. Bei den Männern gelang sogar die erste Siegerzeit unter einer Stunde. In einem ausgeglichenen und hervorragend gepacten Rennen blieben bis zum absoluten Finale des Wettkampfs sieben Läufer an der Spitze zusammen und es entwickelte sich eine Dynamik, die einem Sextett neue persönliche Bestleistungen bescherte und dem drittplatzierten Solomon Yego seine schnellste auf einem rekordtauglichen Kurs erzielte Halbmarathonzeit.
Offensiver Lauf von Kiprotich
Dem Stempel aufgedrückt hat dem Rennen Sieger Ronald Kiprotich, der bereits zu Rennmitte die Initiative übernahm und die Spitze in einer Zwischenzeit von 28:09 Minuten über die Zwischenzeit bei zehn Kilometer führte. War der erste 5er im Rennen noch der langsamste, sollte der zweite der schnellste des Rennens bleiben. Erst im Finale drückte der Kampf um den Sieg den Kilometerschnitt noch einmal unter 2:50 Minuten. Der 22-Jährige jubelte überraschend als Sieger in einer Zeit von 59:38 Minuten – seinen persönlichen Bestwert konnte er um gut zwei Minuten drücken. Der zweitplatzierte Ezra Tanui, wie fast das gesamte Elitefeld mit 24 Jahren ein junger Läufer, erzielte in seinem ersten Saisonrennen eine Zeit von 59:43 Minuten und hatte knapp gegenüber Solomon Yego die Nase vorne. Sieben Läufer knackten beim neuen Streckenrekord von Kiprotich, der über zwei Minuten unter dem vorangegangenen blieb, die Marke von 60 Minuten.
Ronald Kiprotichs 5km-Splits: 14:34 / 13:35 / 14:23 / 17:06 (6,10975 km) Minuten
Überraschungssieg durch Jepchumba
Bei den Frauen lag überraschend die Kenianerin Nelly Jepchumba voran, die im September den Halbmarathon in Bukarest gewonnen hat. In einer Zeit von 1:07:46 Stunden blieb sie knapp zwei Minuten unter dem Streckenrekord ihrer Landsfrau Cinthya Jerotich aus dem Jahr 2014. Jepchumba beobachtete das Renngeschehen während der ersten Hälfte aus dem Windschatten der Gruppe und wurde erst in der zweiten aktiv. Die Äthiopierin Alemitu Tariku, Anfang Oktober Siegerin beim Trento Halbmarathon, blieb bis zum Schluss die letzte Kontrahentin, musste jedoch zwölf Sekunden Rückstand hinnehmen. Dritte wurde ihre Landsfrau Ayinadis Teshome. Es ist das erste Resultat, das World Athletics von ihr kennt. Die favorisierte Sandrafelis Tuei, vor vier Wochen mit einer überzeugenden Leistung Siegerin beim Barcelona Halbmarathon, musste sich mit Platz fünf zufrieden geben.
Nelly Jepchumbas 5km-Splits: 16:37 / 15:38 / 16:13 / 19:18 (6,10975 km) Minuten
10.652 Läuferinnen und Läufer finishten den Halbmarathon in der spanischen Hauptstadt, knapp 1.000 einen 5,8km-Lauf. Laut Medienberichten hatten sich knapp 19.000 für die Bewerbe angemeldet.
Ergebnisse Movistar Medio Maraton Madrid
Männer
- Ronald Kiprotich (KEN) 59:38 Minuten * / **
- Ezra Tanui (KEN) 59:43 Minuten **
- Solomon Yego (KEN) 59:43 Minuten
- Alfred Kipchirchir (KEN) 59:43 Minuten **
- David Ngure (KEN) 59:44 Minuten **
- Joseph Karanja (KEN) 59:48 Minuten **
- Wisley Kibichii (KEN) 59:57 Minuten **
- Joshua Belet (KEN) 1:01:52 Stunden
- Fikre Worknesh (ETH) 1:01:59 Stunden **
- Jonathan Maiyo (KEN) 1:03:15 Stunden
Frauen
- Nelly Jepchumba (KEN) 1:07:46 Stunden * / **
- Alemitu Tariku (ETH) 1:07:58 Stunden **
- Ayinadis Teshome (ETH) 1:08:18 Stunden ***
- Winfridah Moraa (KEN) 1:08:22 Stunden **
- Sandrafelis Tuei (KEN) 1:09:01 Stunden
- Tigist Gashaw (BRN) 1:10:33 Stunden ***
- Nesphine Jepleting (KEN) 1:12:02 Stunden
- Irine Jepchumba (KEN) 1:12:31 Stunden
- Sheila Jebiwot (KEN) 1:12:48 Stunden
- Vandeline Dos Santos (BRA) 1:15:04 Stunden
* neuer Streckenrekord
** neue persönliche Bestleistung
*** Halbmarathon-Debüt
Movistar Medio Maraton Madrid