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Suzuki, Ichiyama, Koyama und Akasaki holen sich Olympia-Tickets

Yuka Suzuki und Mao Ichiyama sowie Naoki Koyama und Akira Akasaki haben sich bei den Marathon Grand Championship in Tokio die jeweils ersten beiden Plätze geholt und damit die innerjapanische Qualifikationshürde für die Olympischen Marathon-Entscheidungen von Paris 2024 sicher. Die provisorischen Tickets haben Ai Hosoda und Suguru Osako inne.
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Wie beim Olympischen Marathon 2021 in Sapporo wird Mao Ichiyama voraussichtlich auch den Olympischen Marathon in Paris 2024 bestreiten. Vor vier Jahren verpasste die 26-jährige die Qualifikation als Sechste der japanischen Ausscheidung, gewann jedoch zu Pandemiebeginn den Nagoya Women’s Marathon 2020 in einer Topleistung von 2:20:29 Stunden und ergatterte noch das dritte Ticket. Dieses Mal ist sie diese Sorge los: Als Zweite hinter Yuka Suzuki schaffte Ichiyama in einer Zeit von 2:24:43 Stunden den anvisierten zweiten Platz und damit das fixe Ticket für Paris. Die Enttäuschung des desolaten Tokio Marathon im März ist damit ausgemerzt. Überraschende Siegerin des Rennens am Sonntag war die 24-jährige Yuka Suzuki, Fünfte und Sechste bei den letzten beiden Women’s Marathons in Nagoya. Trotz der unwirtlichen Bedingungen verbesserte sie sich um fast eine Minute auf eine Zeit von 2:24:09 Stunden und war die klare wie umjubelte Siegerin.

Spannendes Finale im Quartett

Neben den zwei Fix-Tickets hat Ai Hosoda als Dritte in einer Zeit von 2:24:50 Stunden eine Hand am Olympia-Startplatz. Die 27-Jährige erreichte das Ziel sieben Sekunden hinter Ichiyama und erzielte die viertschnellste Marathonzeit ihrer Karriere. Hosoda und Ichiyama hatten sich nach rund 30 Kilometern aus einer Spitzengruppe etwas abgesetzt, mit geringem Abstand folgten Suzuki und die am Ende viertplatzierte Rika Kaseda. Die Entscheidung fiel an der letzten topografischen Welle, als Ichiyama vorne attackierte und Suzuki hinten das Lock zu Hosoda zulief. Suzuki gab sich mit Platz zwei aber nicht zufrieden und überholte Ichiyama zum Sieg. Damit gelang ihr ein Kunststück: Als einzige im gesamten Teilnehmerinnen- und Teilnehmerfeld lief die Siegerin eine persönliche Bestleistung. Weniger Glück hatten Honami Maeda und Ayuko Suzuki, die Japan beim letzten Olympischen Marathon vertraten. Sie verpassten die Top-Zwei als Siebte und Zwölfte deutlich und müssen sich nun über einen schnellen Winter- oder Frühlingsmarathon für Plan B bewerben.

Kawauchis Alleingang, Koyamas finale Attacke

Im Rennen der Männer sorgte Yuki Kawauchi für Spannung. Der ehemalige Boston-Marathon-Sieger (man erinnere sich an die Bedingungen damals) wagte einen mutigen Alleingang und lag lange Zeit in Führung. Erst bei Kilometer 35 wurde der ehemalige Schuldiener auf dem Weg zu seinem Olympia-Traum eingeholt, hielt aber weiterhin mit. Bester Läufer an der Spitze war im Finale aber Gold-Coast-Marathon-Sieger Naoki Koyama, der sich in einer Zeit von 2:08:57 Stunden vor Akira Akasaki und Suguru Osako durchsetzte. Der 27-jährige Koyama gewann aufgrund einer Verschärfung am Anstieg drei Kilometer vor dem Ziel und blieb zum vierten Mal in seinem fünften Marathon unter 2:10 Stunden. Der 25-jährige Akasaki ist der Überraschungsmann, er lief bis auf fünf Sekunden an seinen „Hausrekord“ heran. Dem 32-jährigen Osako, ehemaliger japanischer Rekordhalter, fehlten am Ende fünf Sekunden auf das Fix-Ticket. Er war bereits vor vier Jahren Dritter beim Ausscheidungsrennen, konnte in Sapporo an den Start gehen und war dort als Sechster mit Abstand bester Lokalmatador unter den Olympischen Ringen. Kawauchi musste nach einem starken Auftritt mit dem undankbaren vierten Platz Vorlieb nehmen, weil er im Endspurt Osako unterlegen war.

Top-Leistungen ermöglichen Umweg

Zum zweiten Mal nach 2019 entschied sich der japanische Leichtathletik-Verband (JAAF), die Olympia-Qualifikation in einem Meisterschaftsrennen durchzuführen. In einer aufwändigen und nicht ganz simplen Qualifikationsperiode bewarben sich die besten Läuferinnen und Läufer des Landes, Tokio war am vergangenen Sonntag Austragungsort dieser demnach sehr gut besetzten Marathonläufe. Als wäre die Dramaturgie aufgrund der Besetzung nicht nur spannend genug, erschwerten ergiebige Regengüsse und sogar eine Tornado-Warnung für die japanische Metropole am Sonntag die Austragung der Rennen.

Endgültig sind die Olympia-Tickets für Ai Hosoda und Suguru Osako also noch nicht. Hosoda kann ihr Ticket noch verlieren, wenn eine japanische Läuferin in den kommenden Monaten eine schnellere Marathonzeit als eine Leistung von 2:21:40 Stunden anbietet. Da Mizuki Matsuda an den Weltmeisterschaften in Budapest teilgenommen hat, wo sie 13. wurde, und Hitomi Niiya der Jagd auf den japanischen Rekord beim Berlin Marathon dem Vorzug gegeben hatte, haben zwei hochkarätige japanische Läuferinnen in den nächsten Monaten noch die Chance, über den Umweg ins japanische Olympia-Aufgebot zu kommen. Osakos dritter Platz scheint vergleichsweise sicherer, denn nicht viele seiner Landsleute haben das Potenzial, in den nächsten Monaten eine Zeit von 2:05:50 Stunden unterbieten. Am ehesten der japanische Rekordhalter Kengo Suzuki, der den Marathon, seinen ersten nach eineinhalb Jahren, nicht beendete. Oder Kenya Sonota, der gut eineinhalb Monate nach seinem WM-Auftritt in Budapest das Rennen ebenfalls frühzeitig aufgab.

Die japanische Marathon-Saison findet im europäischen Winter statt und dauert von November bis März mit allen wichtigen heimischen Marathons inklusive jenes in Tokio 2024.

Kenianische Siege im Halbmarathon

Im Rahmen der Marathon Grand Championships fand auch der Tokioter Halbmarathon statt, der eine Spielwiese für in Japan lebende Kenianer wurde. Evans Keitany gewann das enge Rennen bei den Männern in einer Zeit von 1:01:10 Stunden vor Benard Kimeli und Bedan Karoki. Die Top-Fünf landeten binnen 16 Sekunden, interessant ist besonders der vierte Platz von Alexander Mutiso. Der Sieger des Prag Marathon 2023 gehört zu den besten Läufern auf der Startliste des Valencia Marathon, für dessen Vorbereitung er nun noch sieben Wochen Zeit hat.

Siegerin bei den Frauen war Gladys Chepkurui, die in 1:08:03 Stunden einen neuen Streckenrekord aufstellte, und sich mit zehn Sekunden Vorsprung auf Dolphine Omare durchsetzte.

Quelle: Japan Running News

Ergebnisse Marathon Grand Championship

Männer

  1. Naoki Koyama 2:08:57 Stunden *
  2. Akira Akasaki 2:09:06 Stunden *
  3. Suguru Osako 2:09:11 Stunden **
  4. Yuki Kawauchi 2:09:11 Stunden
  5. Naoya Sakuda 2:09:42 Stunden
  6. Kensuke Hörig 2:09:53 Stunden
  7. 7. Hirohito Inoue 2:09:55 Stunden
  8. Shohei Otsuka 2:09:56 Stunden
  9. Daisuke Doi 2:10:18 Stunden
  10. Yuhei Urano 2:10:41 Stunden
  11. Tetsuya Yoroizaka 2:10:50 Stunden
  12. Daiji Kawai 2:11:14 Stunden
  13. Tsubasa Ichiyama 2:11:15 Stunden
  14. Hiroto Fujimaari 2:11:18 Stunden
  15. Daisuke Uekado 2:11:29 Stunden

    DNF Kengo Suzuki

Frauen

  1. Yuka Suzuki 2:24:09 Stunden * / ***
  2. Mao Ichiyama 2:24:43 Stunden *
  3. Ai Hosoda 2:24:50 Stunden **
  4. Riga Kaseda 2:25:29 Stunden
  5. Natsuiki Matsushita 2:25:57 Stunden
  6. Mizuki Tanimoto 2:26:40 Stunden
  7. Honami Maeda 2:27:02 Stunden
  8. Chiharu Ikeda 2:27:14 Stunden
  9. Yuka Ando 2:27:47 Stunden
  10. Yukari Abe 2:28:18 Stunden
  11. Mao Uesugi 2:28:21 Stunden
  12. Ayuko Suzuki 2:31:33 Stunden
  13. Yuna Dativ 2:31:36 Stunden
  14. Reia Iwade 2:31:46 Stunden
  15. Rie Kawauchi 2:31:52 Stunden

* für den Olympischen Marathon qualifiziert
** provisorisch im Olympia-Aufgebot
*** neue persönliche Bestleistung

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