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Tadesse Abraham triumphiert beim Barcelona Marathon

Dass Tadesse Abraham noch längst nicht zum alten Eisen gehört, wusste die Laufszene schon länger. Am Sonntag feierte der Schweizer im Alter von 41 Jahren seinen größten Erfolg.
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Tadesse Abraham hat beim gestrigen Barcelona Marathon seinen eigenen Schweizer Marathonrekord, den er im Herbst in Berlin aufgestellt hat, noch einmal um neun Sekunden auf eine Zeit von 2:05:01 Stunden verbessert. Damit schaffte der 41-Jährige ein Husarenstück, denn mit dieser Leistung gewann er den Barcelona Marathon vor Collins Kipkorir und Edmond Kipngetich aus Kenia, die über eineinhalb bzw. über zwei Minuten Rückstand auf den letztlich klaren Sieger hatten. „Ich habe gezeigt, das nichts unmöglich ist. Das Alter ist nur eine Zahl. Nächstes Jahr komme ich gerne zurück und dann fass’ ich die 2:04 ins Auge“, sagte der Schweizer nach seinem Triumph. Die katalanische Hauptstadt ist damit ein besonderes Pflaster für den seit nun zwei Jahrzehnten in der Schweiz lebenden, gebürtigen Eritreer. 2015 gewann er hier den Halbmarathon in einer Zeit von 1:00:42 Stunden, die er erst sieben Jahre später steigern konnte. Im Vorjahr qualifizierte er sich über den Barcelona Marathon für die Olympischen Spiele und nun dieser vierte Schweizer Rekordlauf seiner Karriere alleine im Marathon.

Tadesse Abrahams Halbmarathon-Splits: 1:02:47 / 1:02:14 Stunden
Tadesse Abrahams 5km-Teilzeiten: 14:46 / 14:45 / 15:04 / 14:55 / 14:38 / 14:47 / 14:49 / 14:51 / 6:26 (2,195 km) Minuten

Neuer Streckenrekord

Routinier Abraham, dessen Ausrüstungspartner On Partner des Barcelona Marathon ist, war mit Abstand der konstanteste Läufer in der sich kontinuierlich verkleinernden Spitzengruppe, die die Halbmarathon-Zwischenzeit in einer Zeit von 1:02:43 Stunden überquerte. Kurz vor Beginn des entscheidenden Rennviertels konnte nur noch Kipkorir folgen, dem Abraham auf den letzten Kilometern noch einen eindrucksvollen Zeitabstand aufbrummte, weil er einen Negativ-Split erreichte. Daher fiel auch noch der Streckenrekord, Abraham war um fünf Sekunden schneller als Vorjahressieger Marius Kimutai. Seinen größten Sieg im Marathon widmete Abraham dem tödlich verunglückten Marathon-Weltrekordhalter Kelvin Kiptum.

Der relativ unbekannte Kipkorir lief seinen ersten Marathon und erreichte dabei eine Zeit von 2:06:44 Stunden für Platz zwei im Gesamtranking des Barcelona Marathon. Kipngetich, der im Oktober den Ljubliana Marathon gewinnen konnte, verbuchte in 2:07:21 Stunden seine zweitschnellste Marathonzeit. Zwei Wochen nach seinem Ausstieg beim Osaka Marathon versuchte sich der Italiener Iliass Aouani an seiner vor einem Jahr hier aufgestellten Bestzeit von 2:07:16 Stunden und erzielte immerhin eine Leistung von 2:08:05 Stunden für den vierten Platz. „Es war schwierig, nach Osaka die Konzentration aufrecht zu erhalten. Dass ich während der zweiten Hälfte alleine unterwegs war, hat die Sache schwierig gemacht. Es ist ein gutes Resultat“, wird der 28-jährige auf der Website des italienischen Verbandes zitiert. Aktuell hält Aouani noch den dritten Platz aus italienischer Sicht im Olympia-Qualifikationszeitraum hinter Yemaneberhan Crippa und Eyob Faniel, die seither seinen ehemaligen italienischen Marathonrekord unterboten haben. Aber auch Nekagenet Crippa und Daniele Meucci haben das Olympia-Limit geschafft und die Frühlingssaison ist noch jung.

Erfolgreiches Comeback für Azimeraw

Ein erfolgreiches Comeback nach einer Mutterschaftspahse schaffte die Äthiopierin Degitu Azimeraw. In ihrem ersten Marathon seit dem Boston Marathon vor knapp zwei Jahren siegte sie in einer Zeit von 2:19:52 Stunden vor Ex-VCM-Siegerin Shuko Genemo und Meseret Dinke, die den äthiopischen Dreifachsieg vervollständigte. Es war der bereits vierte Marathon unter 2:20 Stunden in der Karriere der 25-jährigen Äthiopierin, die 2021 Zweite beim London Marathon war und vor der Pandemie den Amsterdam Marathon gewinnen konnte.

Den Streckenrekord von Vorjahressiegerin Zeineba Yimer verpasste Azimeraw um acht Sekunden. Genemo schaffte ihren mit Abstand schnellsten Marathon und war in einer Zeit von 2:21:35 Stunden knapp drei Minuten schneller als bei ihrem Sieg vor acht Jahren in Wien und 2019 beim Toronto Marathon. Dinke, 2021 Zweite beim Vienna City Marathon, verpasste ihre persönliche Bestleistung um sechs Sekunden. Der äthiopische Dreifachsieg ist stellvertretend für die jüngere Geschichte, schließlich gewannen zuletzt fünfmal in Folge Äthiopierinnen den Barcelona Marathon.

Degitu Azimeraws Halbmarathon-Splits: 1:09:53 / 1:09:59 Stunden
Degitu Azimeraws 5km-Teilzeiten: 16:35 / 16:26 / 16:36 / 16:34 / 16:34 / 16:15 / 16:36 / 17:02 / 7:14 (2,195 km) Minuten

20.000 Startplätze verkauft

Aus europäischer Sicht interessierte das Marathon-Comeback nach vierjähriger Sperre aufgrund des spektakulären Entziehens einer Dopingkontrolle 2019 in Marrakech der Französin Clémence Calvin. Die EM-Medaillengewinnerin von Berlin 2018 kam nach 2:31:26 Stunden auf Position sieben ins Ziel. Nur eine Europäerin war schneller, die Portugiesin Carla Salomé Rocha in 2:27:22 Stunden, die wie Calvin das Olympia-Limit von 2:26:50 Stunden verpasste. Im Gegensatz zu Kaoutar Boulaid aus Marokko.

20.000 Läuferinnen und Läufer, davon 5.000 Frauen, haben sich für die 45. Ausgabe des Barcelona Marathon angemeldet. Beides ist neuer Veranstaltungsrekord. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden mit bestem Marathonwetter belohnt.

Ergebnisse Barcelona Marathon 2024

Männer

  1. Tadesse Abraham (SUI) 2:05:01 Stunden * / **
  2. Collins Kipkurui (KEN) 2:06:44 Stunden ***
  3. Edmond Kipngetich (KEN) 2:07:21 Stunden
  4. Iliass Aouani (ITA) 2:08:05 Stunden
  5. Berhane Tesfay (ERI) 2:10:19 Stunden
  6. Geoffrey Koech (KEN) 2:11:03 Stunden ***
  7. Sahlesliasie Bekele (ETH) 2:13:10 Stunden
  8. Gadissa Bekele (ETH) 2:16:25 Stunden ***
  9. Artur Bossy (ESP) 2:19:11 Stunden ***
  10. Olle Meijer (SWE) 2:19:28 Stunden ***

Frauen

  1. Degitu Azimeraw (ETH) 2:19:52 Stunden
  2. Shuko Genemo (ETH) 2:21:35 Stunden ***
  3. Meseret Dinke (ETH) 2:22:58 Stunden
  4. Zinas Senbeta (ETH) 2:24:51 Stunden
  5. Kaoutar Boulaid (MAR) 2:25:03 Stunden ***
  6. Salomé Rocha (POR) 2:27:22 Stunden
  7. Clemence Calvin (FRA) 2:31:26 Stunden
  8. Aurelia Kiptui (KEN) 2:31:32 Stunden
  9. Eilidh Bell (GGBR) 2:40:11 Stunden ***
  10. Emily Robbins (GBR) 2:45:41 Stunden ***

* neuer Schweizer Marathonrekord
** neuer Streckenrekord
*** neue persönliche Bestleistung

Zurich Marató Barcelona

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