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Die Vorjahressieger Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) und Manuel Innerhofer (LC Oberpinzgau) gehen als Favoriten in die Staatsmeisterschaften im Berglauf am Sonntag in St. Johann im Pongau. Für mögliche Unsicherheitsfaktoren sorgen nicht nur körperliche Beschwerden bei beiden, sondern auch die zu…
Die Vorjahressieger Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) und Manuel Innerhofer (LC Oberpinzgau) gehen als Favoriten in die Staatsmeisterschaften im Berglauf am Sonntag in St. Johann im Pongau. Für mögliche Unsicherheitsfaktoren sorgen nicht nur körperliche Beschwerden bei beiden, sondern auch die zu erwartend schwierigen Wetterverhältnisse. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Allgemeinen Klasse müssen auf einer Laufdistanz von 8,1 Kilometern 1.048 Höhenmeter bewältigen.
Seit einer gefühlten Ewigkeit ist Andrea Mayr im Berglauf eine Bank – sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene. Wenig überraschend geht die 40-Jährige am Sonntag beim Gernkogellauf als Favoritin auf einen weiteren Staatsmeistertitel in dieser Disziplin ins Rennen. Doch das Jahr 2020 bringt eine ungewöhnliche Situation für die Oberösterreicherin. Ihre Saison wurde von einem schweren Sturz im Winter, welcher einen Bruch der Kniescheibe verursachte, schwer beeinträchtigt. Die Regeneration von dieser Verletzung verlief nicht ganz nach Wunsch, immer wieder hatte sie noch im Sommer Beschwerden beim Laufen im Flachen. Bergan ist die Belastung auf das Knie erträglicher und die Laufform zeigte in den letzten Wochen in die richtige Richtung. Dennoch übt sich die erfahrene Berglauf-Spezialistin vor ihrem großen Leichtathletik-Saisonhöhepunkt in Zurückhaltung – trotz der klaren Zielsetzung, die Goldmedaille mit nach Hause zu nehmen. Zurückhaltend gibt sich auch Sandrina Illes (Union St. Pölten), die mit Selbstvertrauen vom Österreichischen Meistertitel im 10km-Straßenlauf am vergangenen Wochenende (siehe RunAustria-Bericht) in den Pongau kommt. Sie erkennt die Favoritenrolle Andrea Mayrs an und nimmt sich den zweiten Platz vor. „Weil ich im Sommer aufgrund einer Fußverletzung viel am Rad gesessen bin, fühle ich mich für den Berglauf in einer guten Verfassung“, kündigt die 32-Jährige, die am vergangenen Dienstag Geburtstag feierte, an. „Auch wenn ich fürchte, dass die Strecke ungewohnt steil für mich sein wird, freue ich mich sehr darauf“, so die Vorjahres-Silbermedaillengewinnerin.
Gut stehen die Chancen im Männerrennen auf einen Salzburger Heimsieg durch Manuel Innerhofer. Schließlich hat der 25-Jährige den Staatsmeistertitel im Berglauf bereits dreimal gewonnen und konnte in den letzten beiden Jahren mit Top-Ten-Platzierungen bei den Berglauf-Europameisterschaften auch auf internationalem Terrain sehr überzeugen. Sorgen bereitet allerdings eine leichte Verletzung im Mittelfuß, die ihn nach seinem überzeugenden Sieg beim Drei Zinnen Alpine Run in den Südtiroler Dolomiten vor zwei Wochen (siehe RunAustria-Meldung) zu einer einwöchigen Trainingspause zwang. Dennoch hofft der Pinzgauer darauf, bei seinem Saisonhöhepunkt ein gutes Rennen abzuliefern und stapelt angesichts der ungewissen Voraussetzungen lieber tief: eine Medaille ist das Ziel. Um Edelmetall wollen auch Alexander Brandner (Kolland Topsport Gaal), 2019 Zweiter, der Vorjahres-Fünfte Markus Hartinger (Kolland Topsport Gaal) und Manuels Zwillingsbruder Hans-Peter (LC Oberpinzgau) mitlaufen.
Maya Florentine Walcher (runninGraz), die ÖLV-Berglaufreferent Helmut Schmuck als „Berglauftalent“ lobte, ist die klare Favoritin bei den Mädchen in der Altersklasse U18. Vergangenen Sonntag wurde sie Österreichische Jugendmeisterin im 5km-Straßenlauf. In der Altersklasse U20 geht Katharina Götschl (USKO Melk) als erste Anwärterin auf den Sieg ins Rennen. Offene Rennen sind in beiden Nachwuchswertungen bei den Burschen zu erwarten, zumal die fehlenden Berglauf-Wettkämpfe in diesem Sommer aufgrund der speziellen Situation eine Einschätzung erschweren. „Gerade in diesem Altersbereich sind im Berglauf große Leistungssprünge binnen ein oder zwei Jahren möglich“, erklärt Schmuck.
Viel Lob von Schmuck bekommt die Strecke, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf eine Meereshöhe von 1.788 Meter führt. Sie ist steil und das in relativer Gleichmäßigkeit. Auf der gesamten Distanz gibt es kein Flachstück, welches die Belastung kurzfristig verringern würde. Die hohe Anzahl der Höhenmeter ist die größte Herausforderung vom Streckenprofil, denn ansonsten ist der Kurs gut zu belaufen und birgt keine großen technischen Schwierigkeiten. Die Hauptläufe der Allgemeinen Klassen starten um 10 Uhr bei der Talstation der Gondel in St. Johann / Alpendorf. Bei der Medaillenjagd müssen die Läuferinnen und Läufer eine 8,1 Kilometer lange Strecke mit einer Höhendifferenz von 1.048 Metern absolvieren. Die Junioren-, Jugend- und Mastersklassen ab 60 Jahren starten um 10:30 Uhr beim Hotel Sternhof und müssen auf einer 5,6 Kilometer langen Strecke eine Höhendifferenz von 799 Metern überwinden.
Ein weiteres erschwerendes Kriterium könnte das Wetter liefern. Zwar scheinen die prognostizierten Regenschauer und Schneefälle in der Höhe der nächsten Tage, die bis in die Nacht auf Sonntag hinein andauern könnten, rechtzeitig vor den Wettbewerben auszuklingen und Sonnenschein Platz zu machen. Die Temperaturen im Ziel werden sich aber voraussichtlich rund um den Gefrierpunkt bewegen. „Das ist besonders den reinen Bergläufern egal, die sind solche Witterungsbedingungen gewöhnt“, betont Schmuck.
Die Ausrichtung des vom Verein LC Aufi & Owi Sport Wielander durchgeführten Gernkogellauf wurde vor einigen Tagen durch die örtliche Bezirkshauptmannschaft offiziell bestätigt. Durch den Start am weitläufigen Parkplatz in St. Johann / Alpendorf können Abstandsregeln vor und während des Startprozedere leicht eingehalten werden. Große Zuschauermengen werden ohnehin nicht erwartet, auf klassische Siegerehrungen wird verzichtet.
Internationaler Gernkogellauf
Österreichischer Leichtathletik-Verband