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In den letzten Jahren hat sich der Halbmarathon in der indischen Hauptstadt Neu Delhi zu einer Top-Adresse für internationale Stars gewandelt. Bei der 2018er Ausgabe, die am kommenden Sonntag in den frühen Morgenstunden indischer Zeit über die Bühne gehen wird,…
In den letzten Jahren hat sich der Halbmarathon in der indischen Hauptstadt Neu Delhi zu einer Top-Adresse für internationale Stars gewandelt. Bei der 2018er Ausgabe, die am kommenden Sonntag in den frühen Morgenstunden indischer Zeit über die Bühne gehen wird, steht ein Duell im Scheinwerferlicht. Marathon-Star Tirunesh Dibaba wird fünf Wochen nach ihrem dritten Platz beim Berlin Marathon einen saison-abschließenden Halbmarathon bestreiten und fordert dabei die amtierende Weltrekordläuferin Joyciline Jepkosgei.
Jepkosgei 2018 noch sieglos
Jepkosgei, die sämtliche Weltrekorde zwischen dem 10km-Straßenlauf und dem Halbmarathon hält (Letzterer aufgestellt beim Halbmarathon in Valencia im Jahr 2017 in einer Zeit von 1:04:51 Stunden) sucht in Neu Delhi einen versöhnlichen Abschied aus der Wettkampfsaison 2018. Denn nach den gigantischen Leistungen der Vorjahre sind die Ambitionen stark gestiegen und da ist eine Wettkampfsaison ohne Sieg kein zufriedenstellendes Zeugnis. Beim Ras Al Khaimah Halbmarathon im Februar musste sich die Kenianerin mit Rang fünf abfinden, bei den Weltmeisterschaften in Valencia gewann sie zwar Silber, hatte aber gegen die Äthiopierin Netsanet Gudeta keine Chance. Und auch beim 10km-Lauf in Manchester im Mai musste sie Tirunesh Dibaba klar den Vortritt lassen. 49 Sekunden nahm die Äthiopierin ihr damals ab, nun kommt es in Indien zur Revanche auf der Halbmarathon-Distanz.
Große Qualität im Elitefeld der Frauen
Der 33-jährige Top-Star ist auf allen Distanzen von 5.000m aufwärts eine Spitzenläuferin, wie auch ihre persönliche Bestleistung von 1:06:50 Stunden im Halbmarathon beweist. Hat sich die Äthiopierin nach ihrem Auftritt beim Berlin Marathon, wo sie erneut einen Marathon unter 2:19 Stunden absolviert hat, ausreichend erholt, ist sie eine ernst zu nehmende Kontrahentin für Jepkosgei.
Das grandiose Elitefeld im Frauen-Rennen ergänzen die äthiopischen Spitzenläuferinnen Yeshaneh Ababel, vor fünf Wochen in einer starken Zeit von 1:05:46 Stunden Zweite beim Kopenhagen Halbmarathon, Worknesh Degefa und Zeinaba Yimer, die alle drei bessere Bestleistungen als Dibaba aufweisen können und hoffen, im Schatten des Duells Jepkosgei gegen Dibaba zum Erfolg zu laufen. Senbere Teferi, WM-Zweite im 5.000m-Lauf von 2015, bestreitet ihr Halbmarathon-Debüt. Außerdem steht die Kenianerin Stacy Ndiwa, amtierende Afrikameisterin im 10.000m-Lauf, am Start. Ihre Landsfrau Caroline Kipkirui fehlt dagegen. Der Streckenrekord der Kenianerin Mary Keitany von 1:06:54 Stunden, aufgestellt im Jahr 2009, sollte angesichts dieser Qualität in Reichweite sein.
Kenianer führen offenes Feld an
Bei den Männern kommen die Favoriten aus Kenia. Alex Korio und Daniel Kipchumba führen die Meldeliste vor den Äthiopiern Leul Gebresilase und Feyisa Lilesa an. Der Neuseeländer Zane Robertson, dessen Zwillingsbruder Stunden später beim Toronto Marathon am Start sein wird, hofft auf ein gutes Ergebnis. Der Äthiopier Andamlak Belihu und der US-Amerikaner Leonard Korir, im Vorjahr Zweite und Dritte hinter dem diesmal abwesenden äthiopischen Sieger Birhanu Legese, hoffen auf eine Wiederholung der großartigen Leistungen 2017. Für den Sieger geht es immerhin um das Preisgeld von gut 30.000 Euro.
Der Veranstalter musste allerdings einige prominente Absagen verkraften. So ist das kenianische Wunderkind Erick Kiptanui, der heuer eine Zeit von 58:42 Minuten gelaufen ist, verletzungsbedingt genauso wenig am Start wie der äthiopische 5.000m-Spezialist Hagos Gebrhiwet, der seinen Start kurzfristig aus Krankheitsgründen absagen musste.
Gute Luft Mangelware
Ein Dauerthema vor dem Neu Delhi Halbmarathon ist seit Jahren die schlechte Luft über der indischen Hauptstadt, die zu den Metropolen mit dem größten Luftverschmutzungsproblem der Welt zählt. Rund 35.000 Läuferinnen und Läufer werden über verschiedene Distanzen am Sonntag am Start sein. Von Umwelt- und Gesundheitsexperten prasseln seit Wochen stetig Warnungen angesichts der chronischen Luftverschmutzung über Neu Delhi auf die Veranstalter und ihre Teilnehmer ein. Laut eines Berichts der spanischen Sportzeitung „As“ forderten Experten aufgrund der schlechten Luftwerte sogar eine Verschiebung des Events, da sie ein Risiko für die Sportler darstellen würde. Indische Medien sprachen von einem Wert von 466 auf der Skala, die den Index für Luftqualität beschreibt. Jeglicher Wert über 100 gilt im allgemeinen als gesundheitsgefährdend. Der Veranstalter versprach durch den gezielten Einsatz von Luftsprays und Wasser, die Situation am Eventtag erheblich zu verbessern.
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