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Das Trailrunning bringt bei der Nahrungsaufnahme besonders während längerer Trainingseinheiten und Wettkämpfen einige Herausforderungen mit sich. Planung, Weitsicht und bewährte Strategien sind Voraussetzungen fürs Gelingen.
Auch wenn das Bewegungsverhalten in den Zeiten der gesetzlichen Einschränkungen der letzten Jahre wohl insgesamt zurückgegangen ist. Der Anteil jener, die die sportliche Bewegung an der frischen Luft schätzen, ist gestiegen. Womit, vielleicht unfreiwillig, ein Trend leicht gestärkt wird. Denn die Natur ist wieder in, vorrangig auch bei jungen Menschen. Weil sie Erlebniswerte liefert, weil sie als Gegenpol zu mit Stress belasteten Alltagsmodellen effektive Entspannung liefert, weil sie eine unbezahlbar herrliche Kulisse sein kann. Und: Weil sie so fundamental wichtig für uns ist, dass manche Menschen mit Vehemenz dafür kämpfen, der Bedeutung der Natur im gesellschaftlichen Gedächtnis einen Platz in der ersten Reihe zu verteidigen.
Dass Läufer*innen nicht nur im urbanen Gebiet laufen, sondern durch die Natur, ist keine neue Erkenntnis. Die Waldläufe des finnischen Vierfach-Olympiasiegers Lasse Viren sind legendär. Die Hügel- und Naturläufe in den kenianischen und äthiopischen Trainingszentrum sind heute quasi ein Muss ab einem bestimmten Niveau im Langstreckenlauf. Als Alternative halten mit herrlicher Natur geschmückte Trainingszentren in den Alpen, Pyrenäen oder Rocky Mountains her. Die Trailrunningszene beansprucht für sich ein wachsendes Interesse und gestaltet die Definition der Abenteuerlust am Laufen mit neuen Komponenten für Freizeitsportler*innen aus. Es ist die Suche nach der Einsamkeit der Berge und Wälder, gleichzeitig das Miteinander in Wettkämpfen mit ewig langen Distanzen, das sich oft als gegenseitige Unterstützung äußert. Es ist die Sehnsucht, Leistungen zu erbringen, die das Überwinden massiver Herausforderungen schaffen. Es geht, so schildern passionierte Trailrunner, um einen besonderen Kick.
Wer gerne und lange auf Trails unterwegs ist, läuft anders als die klassische Laufszene. Nicht nur in den offensichtlichen Bereichen wie Laufstil oder Lauf-Outfit. Der Körper muss mit gut gefüllten Reserven an den Start gehen. Das ist Teil eines ausgeklügelten Ernährungsplans, den Trailrunner über Wochen und Monaten zielgerichtet befolgen sollten. Möglichst natürliche Nahrungsmittel mit hochwertigen Nährstoffen spielen eine entscheidende Rolle. Die Ausgewogenheit des Ernährungsplan ist umso wichtiger, je länger die Sporteinheiten dauern.
Die Verpflegung während des Laufs wird selbst im Wettkampf überwiegend selbst organisiert und mitgebracht. In der freien Natur sind Verpflegungsstationen bei Wettkämpfen nicht so regelmäßig wie bei Volksläufen. Es kann hilfreich sein, großzügig zu kalkulieren. Denn selbst bei vermeintlich kürzeren Distanzen erhöht sich die Laufzeit durch das niedrigere Durchschnittstempo auf wechselndem Terrain schnell. Meistens sind Trailrunning-Wettkämpfe, und daher auch Trainingseinheiten in der Vorbereitung, wesentlich länger und entsprechen stundenlanger körperlicher Belastung, während der massig Energie verbrannt wird und dem Körper laufend Nachschub zur Verfügung gestellt gehört.
Ähnlich wie es die Marathonläufer*innen kennen, ist es essentiell, neben genügend Wasser auch Elektrolyte aufzunehmen, um die ausgeschiedenen Mineralstoffe im Körper zu ersetzen und eine Hyponatriämie zu verhindern. Für feste Nährstoffe bieten sich Energieriegel, Energiegels oder Bananen an. Die gute Bekömmlichkeit ist das A und O. Daher kommt nur in Frage, was im Training auf Herz und Nieren getestet wurde und funktioniert hat. Die International Society of Sports Nutrition empfiehlt eine Aufnahme von 150-300 Kilokalorien pro Stunde Trailrunning, sofern die Strecke maximal 81 Kilometer lang ist. Die empfohlene Flüssigkeitsaufnahme beträgt pro 150–250 Milliliter alle 20 Minuten. Praktikabilität beim Transport und beim Verzehr ist ein wichtiges Stichwort, auch beim Weitertransport der Verpackungen. Denn Müll in der freien Natur zu hinterlassen, wäre ein kleiner Akt der Zerstörung des geliebten Umfeldes.
Aktive Freizeitgestaltung in der Natur ist prinzipiell eine hervorragende Idee. Die heilsame Atmosphäre der natürlichen Umgebung heilt mentale Belastungen im Gehirn durch ausgleichende Entspannung und Beruhigung. Sie erweckt Glücksgefühle und schafft Wohlbefinden. Sie bringt uns ins Gleichgewicht. Die Natur bietet uns Lebensqualität in vielen genussvollen Momenten und wir suchen diesen Genuss aktiv. Dafür ist freilich kein Schinden über Ultradistanzen notwendig, denn wie so oft im Leben kann weniger mehr sein. Die Natur weiß das!
Anmerkung: Dieser Artikel erschien in der RunUp-Hauptausgabe 2023.
Autor: RunUp
Bild: © Alessio Soggetti / Unsplash