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Triumph für Kosgei – Hall mit Marathon ihres Lebens
Weltrekordhalterin Brigid Kosgei bleibt die Nummer eins im Marathon der Frauen: Nach ihrem imposanten Siegen im Wettkampfjahr 2019 in London (mit wahnsinniger zweiter Rennhälfte) und Chicago (neuer Weltrekord in 2:14:04) dominierte die 26-Jährige auch beim Wettkampfcomeback auf der Straße nach…
Weltrekordhalterin Brigid Kosgei bleibt die Nummer eins im Marathon der Frauen: Nach ihrem imposanten Siegen im Wettkampfjahr 2019 in London (mit wahnsinniger zweiter Rennhälfte) und Chicago (neuer Weltrekord in 2:14:04) dominierte die 26-Jährige auch beim Wettkampfcomeback auf der Straße nach der Wettkampfpause durch SARS-Cov-2 und gewann den London Marathon bei schlechten Laufbedingungen in einer starken Zeit von 2:18:58 Stunden. Die Kenianerin setzte sich in einem klassischen Ausscheidungsrennen gegen ihre Mitstreiterinnen aus Kenia und Äthiopien durch. Zweite wurde die US-Amerikanerin Sara Hall im Rennen ihres Lebens – 2:22:01 Stunden, nach einer tollen Aufholjagd.
Mit viel Spannung war erwartet worden, wie sehr Weltmeisterin Ruth Chepngetich, Nummer vier der ewigen Bestenliste, die Weltrekordhalterin fordern könnte. Im Dauerregen von London, noch dazu drei Stunden früher als die Männer und daher bei niedrigeren Temperaturen, entwickelte sich ein klassisches Ausscheidungsrennen, aber auf höchstem Niveau. Und dieses dominierte Brigid Kosgei nach Belieben. Ungeachtet der schwierigen Bedingungen mit Regen und Wind schlug die von Kosgei instruierte Gruppe der Tempomacherinnen um Vivian Kiplagat ein höchstes Tempo an. Bereits nach 1:08:11 Stunden war die erste Hälfte absolviert, dem Höllentempo folgten hinter Kiplagat nur mehr Chepngetich und Kosgei. Valary Jemeli und Ashete Bekere waren erst kurz vor der Halbmarathon-Zwischenzeit etwas zurückgefallen, auch Ashete Megertu absolvierte die erste Hälfte noch unter 1:10 Stunden. Vivian Cheruiyot, London-Siegerin von 2018, folgte wenige Sekunden später und stieg gut 20 Minuten später aus.
Kiplagat verabschiedete sich nach zwei Dritteln der Renndistanz und kurz nach der Zwischenzeit bei Kilometer 30 löste sich Kosgei von Chepngetich. Ab diesem Zeitpunkt ging die Schere auseinander: Kosgei lief ihr Tempo konstant bis ins Ziel weiter, Chepngetich und alle anderen Ostafrikanerinnen verloren sukzessive an Boden. Und so triumphierte Brigid Kosgei in einer Zeit von 2:18:58 Stunden mit über drei Minuten Vorsprung auf Sara Hall. Chepngetich folgte vier Sekunden hinter der Überraschung des Rennens auf Rang drei, Berlin-Siegerin Ashete Bekere wurde vor ihrer äthiopischen Landsfrau Megertu Vierte. Ganz arg erwischte es Frankfurt-Siegerin Jemeli, die in einer Endzeit von 2:28:18 Stunden bis auf Platz zehn durchgereicht wurde.
Die unglaubliche Aufholjagd der Sara Hall
Am Ende stand Sara Hall im besten Marathon ihres Lebens – 15 Sekunden schneller als in Berlin 2019 zwischen den beiden kenianischen Topfavoritinnen auf dem Siegsfoto. Eigentlich hat sie aber ihr eigenes Rennen unabhängig der afrikanischen Topgruppe absolviert. Die 37-Jährige wählte von Anfang an ihr eigenes Tempo und hatte bereits nach zehn Kilometer fast eine Minute Rückstand auf die Spitze. Zu diesem Zeitpunkt lag sie auf Position zehn, bei der Halbmarathon-Zwischenzeit in guten 1:10:27 Stunden war sie Neunte. Von diesem Zeitpunkt an ging es nur mehr bergauf für die Amerikanerin.
Sara Halls Halbmarathon-Splits: 1:10:27 – 1:11:34 Stunden Sara Halls 5km-Teilzeiten: 16:30 – 16:52 – 16:39 – 16:44 – 16:49 – 16:56 – 16:57 – 17:11 – 7:23 (2,195 km) Minuten
Nach 30 Kilometern lag Hall bereits auf dem fünften Platz, dann schnappte sie sich Megertu, dann Bekere und kurz vor der Ziellinie auch noch Ruth Chepngetich. „Um ehrlich zu sein, bin ich schockiert!“, kommentierte die erfahrene Amerikanerin. Hall bleibt auf dem sechsten Platz der ewigen US-amerikanischen Bestenliste, aber mit dieser Leistung bei schwierigen Bedingungen und mit dieser Top-Platzierung bei einem World Marathon Majors schindete sie international ordentlich Eindruck. Auch aus einem zweiten Grund war der London Marathon ein voller Erfolg für die US-Amerikanerinnen. Molly Seidel steigerte ihre persönliche Bestleistung um über zwei Minuten auf eine Zeit von 2:25:13 Stunden und wurde Sechste vor Gerda Steyn, die ebenfalls eine persönliche Bestleistung von 2:26:51 Stunden lief. Die 30-Jährige ist nun die Nummer zwei der ewigen südafrikanischen Marathon-Bestenliste hinter Colleen De Reuck, aber vor Elana Meyer.
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