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Tsige Duguma mit neuem äthiopischen 800m-Rekord

Keqiao südlich von Shanghai (Diamond League) und Miramar im Dunstkreis von Miami (Grand Slam Track) waren Schauplätze wichtiger Meetings am Wochenende.
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Tsige Duguma glänzte in der chinesischen Millionenstadt mit einem neuen äthiopischen 800m-Rekord von 1:56,64 Minuten und einem klaren Wettkampfsieg. Die Wettkämpfe gingen im China Textile City Sports Center mit einer Zuschauer-Kapazität von über 30.000 Fans über die Bühne. Laut „Let’sRun.com“ wird am ehemals 80.000 Zuschauer*innen fassenden Shanghai Stadium weiterhin gearbeitet. In Florida wählte die zweite Stadion des Grand Slam Track mit dem rund 5.000 Zuschauer*innen fassenden Ansin Sports Complex eine kleine Anlage.

Um drei Hundertstelsekunden verbesserte Tsige Duguma den bisherigen äthiopischen Rekord von Werkuha Getachew aus dem Jahr 2021 und sorgte damit für das Lauf-Highlight bei der zweiten Station der diesjährigen Wanda Diamond League, eine Woche nach dem Auftakt in Xiamen also neuerlich in China. Die 24-Jährige, die im Winter nur einen Wettkampf machte und dann auf die Titelverteidigung bei den Hallen-Weltmeisterschaften verzichtete, startete somit mit einem klaren Ausrufezeichen in Richtung der 800m-Weltelite in die neue Saison. Duguma demonstrierte im Wettkampf viel Geduld und wartete bis zur letzten Kurve, ehe sie ihre bis dahin führende Landsfrau attackierte und auf der Außenseite überholte. Mit einer klaren Überlegenheit auf den letzten 100 Metern fixierte sie eine Schlussrunde in unter 59 Sekunden und verbesserte damit den 20 Jahre alten Meetingrekord des Meetings in Shanghai um fast zwei Sekunden – ebenso beeindruckend war die Verbesserung der bisherigen Weltjahresbestleistung von Nikki Hiltz aus dem Grand Slam Track Meeting in Kingston um über eineinhalb Sekunden.

Tsige Duguma

Geburtsdatum: 23. Februar 2001
Nationalität: äthiopisch

Erfolge:
Olympia-Silbermedaille in Paris 2024
Hallen-WM-Titel in Glasgow 2024
Siegerin Afrikaspiele in Accra 2024

Sensationeller zweiter Platz

Eine starke Leistung lieferte auch die zweitplatzierte Australierin Sarah Billings mit einer deutlichen persönlichen Bestleistung von 1:57,83 Minuten ab. Die von Startrainer Nic Bideau trainierte 27-Jährige, die im vergangenen Jahr eine Zeit von 1:58,94 Minuten gelaufen ist, schrammte nur um 0,05 Sekunden am australischen Rekord von Catriona Bisset vorbei und war die Sensation des Rennens. Dagegen wurde Getachew, bei der Hallen-WM in Nanjing noch Silbermedaillengewinnerin, bis auf Rang sechs zurückgereiht. Nicht viel besser ging es der forsch laufenden Amerikanerin Addison Wiley, 200 Meter vor dem Ziel noch Zweite vor Duguma, die letztendlich Fünfte wurde.

Die weiteren Laufentscheidungen in Keqiao

Der äthiopische Olympia-Medaillengewinner im 10.000m-Lauf von Paris 2024, Berihu Aregawi gewann einen schnellen 5.000m-Lauf in einer Zeit von 12:50,45 Minuten und verbesserte damit den Meetingrekord von Vorjahressieger Selemon Barega um gut fünf Sekunden. Aregawi setzte sich gegen seine international recht unbekannten Landsleute Kuba Girma und Mezgebu Sime durch. Der Deutsche Mohamed Abdilaahi belegte in einer Zeit von 13:05,21 Minuten Platz sechs.

Ebenfalls Platz sechs erreichte Samuel Firewu im 3.000m-Hindernislauf der Männer – nach seinem Sieg zum Diamond-League-Auftakt in Xiamen eine Enttäuschung. Im zweiten Saisonrennen in dieser Disziplin lag dieses Mal mit Abraham Sime in einer Zeit von 8:07,92 Minuten ein weiterer Äthiopier voran – es folgten die Kenianer Edmund Serem und Simon Koech. Wie schon in Xiamen überzeugte der Franzose Nicolas-Marie Daru mit einer neuerlichen Bestleistung von 8:10,69 Minuten und Platz fünf.

Erste Siege für Ngetich und Kerr in Miami

Bei der zweiten Station des Grand Slam Track in Miramar in der Peripherie von Miami konnte Agnes Ngetich nach zwei Niederlagen in Kingston gegen die dieses Mal abwesende Ejgayehu Taye den 5.000m-Lauf in einer persönlichen Bestleistung von 14:25,80 Minuten gegen Medina Eisa gewinnen. Das spannende Duell der beiden Äthiopierinnen machte am Freitag diese schnelle Zeit möglich. Am Sonntag musste sich Ngetich im ebenfalls recht schnellen 3.000m-Lauf aber hinter den Äthiopierinnen Hirut Meshesha und Medina Eisa einreihen. Trotz hoher Temperaturen erreichte Meshesha eine Topzeit von 8:22,72 Minuten, ihre beiden Kontrahentinnen landeten nur knapp dahinter.

Einen weiteren Gesamtsieg aus zwei Bewerben feierte der US-Amerikaner Grant Fisher, der am Sonntag den 5.000m-Lauf in einer Zeit von 13:40,32 Minuten gewann. Am Freitag musste der US-Amerikaner über 3.000m noch überraschend dem Iren Andrew Coscoran in 8:17,56 Minuten den Vortritt lassen, die Endzeit in diesem taktisch geprägten Lauf war kaum schneller als bei den Frauen zwei Tage später. Doch weil Coscoran über 5.000m nur Dritter wurde, überholte ihn Fisher in der Disziplinengruppe noch und freute sich wie schon vor einem Monat in Kingston um einen „Preisgeldregen“ in Höhe von 100.000 US-Dollar (das entspricht rund 88.000 Euro).

Grand Slam Track Miami 2025

Weiterhin in starker Form agiert die US-Amerikanerin Nikki Hiltz mit zwei zweiten Plätzen auf den Mittelstrecken. Im 1.500m-Lauf belegte sie Rang zwei hinter der Äthiopierin Freweyni Hailu (4:06,96), aber noch vor deren Landsfrau Diribe Welteji. Über 800m musste sie nur der Kenianerin Mary Moraa den Vortritt lassen, die in einer Zeit von 1:59,51 Minuten leichte Wiedergutmachung für bisher enttäuschende Saisonleistungen betrieb – über 1.500m war sie noch desolat weit hinten geblieben.

Am Freitag feierte Josh Kerr im 1.500m-Lauf seinen ersten Saisonsieg in einer Zeit von 3:34,51 Minuten vor den US-Amerikanern Yared Nuguse und Cole Hocker – damit standen jene drei Athleten auf dem Stockerl wie bei den Olympischen Spielen, freilich in veränderter Reihenfolge. Den 800m-Lauf gewann wie schon in Kingston Marco Arop, der sich in 1:43,69 Minuten vor Kethobogile Haingura aus Botswana und dem australischen Rekordhalter Peter Bol durchsetzte. Kerr reichte Platz fünf für den Sieg in der Disziplinengruppe, weil Arop über die längere Mittelstrecke nicht über Rang sieben hinauskam.

Autor: Thomas Kofler
Bild: © Matthew Quine for Diamond League AG

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