Liebe Laufgemeinschaft,

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass RunAustria.at ein neues Zuhause gefunden hat! Ab sofort findet ihr alle neuen Beiträge, spannende Laufberichte und inspirierende Erfolgsgeschichten auf unserer neuen Plattform: RunUp.eu.

Unser Ziel ist es, euch ein noch besseres Leseerlebnis zu bieten und die Leidenschaft für das Laufen weiter zu teilen. Die Entscheidung zum Umzug spiegelt unser Engagement wider, euch aktuelle Inhalte in einem frischen und benutzerfreundlichen Format zu präsentieren.

Bitte beachtet: Der beliebte Club von RunAustria bleibt von dieser Änderung unberührt und wird weiterhin unter RunAustria.at zu finden sein. Wir möchten sicherstellen, dass die Community und die Clubmitglieder weiterhin den gewohnten Raum für Austausch und Engagement vorfinden, ohne Unterbrechung.

Was ändert sich für euch?

  • Neue Beiträge und Aktualisierungen werden ausschließlich auf RunUp.eu veröffentlicht.
  • Für Mitglieder und Fans des RunAustria Clubs bleibt alles beim Alten. Der Clubbereich und alle zugehörigen Funktionen bleiben auf RunAustria.at aktiv.

Wir laden euch herzlich ein, RunUp.eu zu besuchen und Teil unserer wachsenden Laufcommunity zu werden. Entdeckt die neuesten Beiträge und bleibt mit uns auf der Laufstrecke!

Für Fragen, Anregungen oder Feedback stehen wir euch wie immer zur Verfügung. Wir freuen uns auf diese neue Ära und darauf, euch auf RunUp.eu willkommen zu heißen!

Euer RunAustria-Team

Enter your email address below and subscribe to our newsletter

U20-WM: Japanische Teamtaktik in Gold und „Blech“

Tief eingehüllt in eine japanische Flagge und ein zurückhaltendes Lächeln im Gesicht – so ließ sich Nozomi Tanaka nach einem überragenden 3.000m-Lauf ablichten. Die 18-jährige Japanerin profitierte von einer ausgemachten Team-Taktik, die die Konkurrenz aus Äthiopien derart überraschte, dass keine…

Weiterlesen

Share your love

Tief eingehüllt in eine japanische Flagge und ein zurückhaltendes Lächeln im Gesicht – so ließ sich Nozomi Tanaka nach einem überragenden 3.000m-Lauf ablichten. Die 18-jährige Japanerin profitierte von einer ausgemachten Team-Taktik, die die Konkurrenz aus Äthiopien derart überraschte, dass keine der Rivalinnen die entwischte Tanaka einholen konnte. Sie jubelte in einer Zeit von 8:54,01 Minuten über die erste japanische Goldmedaille im 3.000m-Lauf der Juniorinnen bei der 17. Austragung der Weltmeisterschaften der Altersklasse U20 und die erst dritte überhaupt für die japanischen Damen, die mit Yoko Yamazaki (1994) und Fumi Mitsumura (2002) zweimal den nicht mehr ausgetragenen 10.000m-Lauf gewinnen konnten. Im 3.000m-Lauf gab es erst eine japanische Medaille durch den dritten Platz von Hatsumi Matsumoto vor 28 Jahren, Tomomi Yuda verpasste 2004 als Vierte das Podest knapp.
 
René auf Reisen online: sensationell!
 

© SIP / René van Zee
Frühe Attacke

Der japanische Erfolg bei besten Bedingungen im allerdings recht spärlich gefüllten Ratina Stadion von Tampere fußte auf einem bekannten Fundament, das schließlich zu einem kuriosen Favoritensieg führte. Es ist bekannt, dass die japanischen Läuferinnen ein gleichmäßiges Tempo von Start bis Ziel bevorzugen, da sie geschlossen in schnellen Schlussphasen nicht mithalten können. Daher wiederholt sich immer wieder das Bild von vorne laufenden japanischen Athletinnen, die sich früh vom Rest des Feldes absetzen und üblicherweise später wieder eingefangen werden – so geschehen auch beim 5.000m-Lauf am Vortag. Im Finale über 3.000m kam diese Strategie allerdings überrachend, da das japanische Duo Nozomi Tanaka und Yuna Wada dank ihren Vorleistungen zu den Favoriten auf den Sieg gehörten. Dass die konkurrierenden Äthiopierinnen diese nicht unbedeutende Komponenten übersahen, entpuppte sich als gravierende, taktische Fehleinschätzung.
 

Goldene Team-Taktik

„Die Strategie des Teams war, so hart wie möglich aufs Tempo zu drücken und den Gegnerinnen unsere Dominanz aufzuzwingen“, erklärte die Goldmedaillengewinnerin nach dem Rennen. „Wir waren überrascht, dass die Äthiopierinnen langsam begannen, also haben wir unsere Chance gesehen.“ Als das japanische Duo nach 2:25 Minuten die ersten beiden Runden absolviert hatte, klaffte bereits eine fünfsekündige Lücke zwischen den beiden und dem Rest des Feldes. „Wir haben nicht erkannt, dass die Japanerinnen vorne weggelaufen sind und wir haben auch unsere Coaches nicht gehört, dass sie uns gewarnt hätten“, sagte Silbermedaillengewinnerin Meselu Berhe nach dem Rennen und skizzierte damit die verhängnisvolle Fehleinschätzung, die Berhe, die den mit Abstand schnellsten letzten Kilometer hatte, und ihre Landsfrau Tsige Gebreselama immerhin noch mit Silber und Bronze einigermaßen retten konnten. Denn der Abstand von rund fünf Sekunden blieb das gesamte restliche Rennen über stabil, was die Klasse der Japanerinnen untermalt.
Dass hinter der japanischen Taktik eine ausgetüftelte Teamstrategie stand, verriet die Tatsache, dass anfänglich nur Yuna Wada das Tempo machte und damit die perfekte Steilvorlage für Tanaka, Tochter der ehemaligen Marathonläuferin Chichiro, lieferte. Anstatt einzubrechen legte Tanaka im Finale zu, setzte sich von ihrer Landsfrau ab und verteidigte ihren Vorsprung bis ins Ziel. Kilometer-Teilzeiten von 3:00,55, 3:02,64 und 2:50,82 ergaben eine persönliche Bestleistung von 8:54,01 Minuten.
 

„Blech“ für Wada

Nicht so glücklich verlief das Finale für Wada, die mit verbissener Miene wehrlos zuschauen musste, wie die beiden Äthiopierinnen sie in der Schlussphase überholten. Es entstand der leichte Eindruck, ihre Medaillenchance wäre für den Triumph Tanakas geopfert worden. In einer persönlichen Bestleistung von 9:00,50 Minuten rettete sie gerade noch so den vierten Platz vor Zenah Yego aus Kenia. Damit stand fest, dass Kenia, das im laufenden Jahrhundert sechsmal in dieser Disziplin Gold gewann, zum zweiten Mal in Folge ohne Edelmetall blieb. Tanakas Titel war der erste für eine asiatische Läuferin seit Yin Li Li aus Kenia bei den Junioren-Weltmeisterschaftfen 1998 in Annecy.
Die Tempogestaltung der Japanerinnen hatte einen irren Effekt auf das Feld. Die besten 14 und die Finnin Astrid Snall auf Rang 17 liefen allesamt persönliche Bestleistungen, ein Alleinstellungsmerkmal in einem nicht mit bezahlte Pacemakerinnen ausgestatteten Meisterschaftsrennen über eine solche Distanz. Die Deutsche Josina Papenfuß belegte den 13. Platz in einer Bestzeit von 9:18,39 Minuten. Drei Europäerinnen schafften eine einstellige Platzierung: Carla Gallardo und Cristina Ruiz aus Spanien sowie das italienische Talent Nadia Battocletti. Die Kenianerin Mercy Chepkorir war nicht am Start, weil sie keine Einreise-Erlaubis erhalten hatte (siehe RunAustria-Bericht).
 
Redaktionelle Mitarbeit: René van Zee
 

Ergebnis 3.000m-Lauf der Juniorinnen

Gold: Nozomi Tanaka (JApan) 8:54,01 Minuten
Silber: Meselu Berhe (Äthiopien) 8:56,39 Minuten
Bronze: Tsige Gebreselama (Äthiopien) 8:59,20 Minuten
4. Yuna Wada (Japan) 9:00,50 Minuten
5. Zenah Yego (Kenia) 9:0,76 Minuten
6. Amelia Mazza-Downie (Australien) 9:09,19 Minuten
7. Carla Gallardo (Spanien) 9:10,07 Minuten
8. Nadia Battocletti (Italien) 9:13,45 Minuten
9. Cristina Ruiz (Spanien) 9:13,75 Minuten
10. Taryn O’Neill (Kanada) 9:15,03 Minuten

13. Josina Papenfuß (Deutschland) 9:18,39 Minuten
 
RunAustria-Bericht: Stefan Schmid mit starker Leistung ins Finale
 
IAAF Leichtathletik Junioren-Weltmeisterschaften 2018 in Tampere

Share your love