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Der bisher mit seiner Hallensaison noch nicht rundum zufriedene Kevin Kamenschak (ATSV Linz) kam bei seinem Heimspiel in den Genuss der Tempomacher-Arbeit seines mexikanischen Trainingspartners Sergio Miranda. Dieser führte den klaren Favoriten rund zwei Drittel der Distanz an, den Rest absolvierte der 20-Jährige im Alleingang und siegte in einer Zeit von 3:44,07 Minuten, der drittschnellsten Hallenzeit seiner jungen Karriere. „500 Meter alleine zu laufen ist auch schon sehr zäh“, honorierte Kamenschak die Arbeit Mirandas und zeigte sich zufrieden, die Hallensaison mit einem überzeugenden Titel ausklingen zu lassen. „Ich habe bei den letzten Rennen sicher viel gelernt und bin überzeugt, im Freien deutlich schneller laufen zu können“, fügte er an.
Über zehn Sekunden erarbeitete sich der Oberösterreicher, der zum zweiten Mal nach 2021 in der Halle Staatsmeister wurde, auf die weiteren Medaillengewinner Fabio Fister (DSG Maria Elend) und Samuel Leitner (TGW Zehnkampf Union). Für Fister war die Silbermedaille eine Wiedergutmachung für den 800m-Lauf am Abend davor, als er in der Startrunde nach einem Rempler von Niklas Kainrath zu Sturz gekommen ist und im Kampf um Edelmetall chancenlos blieb. Das Meisterschaftswochenende in Linz war nicht jenes von Timo Hinterndorfer (DSG Wien), der trotz persönlicher Bestleistung wie über die doppelte Distanz Vierter wurde.
Kamenschaks Goldene war die zweite Medaille des Wochenendes. Am Samstagnachmittag belegte er im 3.000m-Lauf unweit seiner persönlichen Bestleistung den zweiten Platz. Den 3.000m-Lauf beherrschte Sebastian Frey (DSG Wien), der im Windschatten von Tempomacher Miranda ein gutes Tempo von Beginn an laufen konnte. Kamenschak heftete sich an Freys Fersen, doch der 21-Jährige demonstrierte auch auf europäischem Parkettboden seine hervorragende Verfassung aus den Wettkämpfen in Boston und gewann in einer Zeit von 7:52,72 Minuten den Titel, womit eine erfolgreiche Titelverteidigung gelang. „Mich freut der Titel sehr und auch mit der ganzen Saison bin ich sehr zufrieden“, meinte Frey, der im vergangenen Jahr ins Zweifeln gekommen ist. „Offenbar hat die Umstellung auf den neuen Trainer nur etwas gedauert und jetzt kommen die Steigerungen.“ Der Meisterschaftsrekord von Günther Weidlinger aus dem Jahr 2000 stellt die einzige schnellere Siegerzeit in der ÖLV-Geschichte dar. „Dafür waren die ersten Runden etwas zu langsam“, meinte der Sieger, der bestätigte, dass es die Ambitionen gab, den Meisterschaftsrekord zu brechen. Die Bronzemedaille ging an Marcel Tobler (ULC Riverside), der sich in der Schlussphase aus dem bis dato kompakten Hinterfeld lösen konnte.
Eine klare Favoritenrolle nahm Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) im 800m-Lauf der Frauen am Samstagabend ein. Die Burgenländerin, die sich letzte Woche bei den Hallen-Balkanmeisterschaften auf eine Zeit von unter 2:02 Minuten steigern konnte, legte in Linz vom ersten Meter an einen Sololauf ohne Tempomacher-Unterstützung hin. Die erste Halbdistanz absolvierte sie in etwa einer Minute, zum Schluss wurde der 800m-Wettkampf wie typisch für diese Disziplin „lang“. Bredlinger schaffte in einer tollen Zeit von 2:04,92 Minuten, der mit Abstand schnellsten bei Hallen-Meisterschaften seit dem Sieg von Stephanie Graf vor 21 Jahren, den dritten Sieg in Folge bei diesen Titelkämpfen – in der ersten Leistung unter 2:10 Minuten seit exakt zehn Jahren. „Ich bin mit meiner Entwicklung sehr zufrieden. Ich habe aus nicht so guten Rennen gelernt und letzte Woche hat endlich mal alles geklappt. Das hilft mir auch mental für die Zukunft sehr“, so die Bilanz von Bredlinger der kurzen Hallensaison.
Mit Respektabstand gewannen Nachwuchstalent Marie Glaser (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) und Viola Simmer (LAC Umdasch Amstetten) die weiteren Medaillen, während Elena Trinks (LAG Genböck Ried) als Vierte leer ausging. Für Glaser war es ein höchst erfolgreiches Wochenende, denn nicht einmal 24 Stunden später gewann sie mit einem burgenländischen Hallenrekord von 4:31,27 Minuten die Bronzemedaille im 1.500m-Lauf. In einer denkwürdigen Entscheidung sah Titelverteidigerin Sandra Schauer (Union St. Pölten) bereits wie die sichere Siegerin aus, weil sie zu Rennmitte alleine in Führung gegangen war und sich einen ordentlichen Abstand erarbeitete. Doch in der vorletzten Runde wechselte die geduldig laufende und bis auf Position fünf zurückgereihte Lotte Seiler (KSV Alutechnik) in den Turbogang und wendete das Blatt. „Ich habe gemerkt, dass noch etwas geht. Wenn man merkt, es kann sich ausgehen, dann geht immer noch ein bisschen mehr“, schilderte die 22-Jährige. „Zum Glück ist es aufgegangen!“ 100 Meter vor dem Ziel ging die Steirerin an Schauer vorbei und gewann in einer persönlichen Bestzeit von 4:27,37 Minuten ihre zweite Hallen-Goldmedaille nach 2021. Schauer folgte in 4:28,38 Minuten, ebenfalls persönlicher Bestwert. Stark lief auch die viertplatzierte Tabea Schmid (ULC Riverside Mödling) nach Rang fünf am Vortag über die doppelte Distanz. Auch sie überholte im Finale die lange Zeit vorne mitlaufende und 20 Jahre ältere Sandrina Illes (Union St. Pölten).
Schauer verteidigte ihren Titel im 3.000m-Lauf, wo sie sich in der Schlussphase klar von Illes lösen konnte und eine Zeit von 9:32,39 Minuten erreichte. Mit einem ebenso überzeugenden Finale wie tags darauf schnappte auch Seiler sich Illes noch und lief zu Silber.
Der Titel im 800m-Lauf der Männer ging wie im Vorjahr an Elias Lachkovics (SVS Leichtathletik), der sich bei seinem Comeback nach Verletzungspause souverän vor Nilkas Kainrath (Union St. Pölten) und Samuel Lengauer (TGW Zehnkampf Union) durchsetzte.
In der Altersklasse U18 gewann Adèle Martin (UAB Athletics) den Zweikampf gegen Pauline Schedler (TS Egg) im 1.500m-Lauf. Martin hatte tags zuvor über 3.000m reüssiert, Schedler über 800m. Bei den Burschen gewannen Markus Hauser (Leichtathletik Club Unlimited, 3.000m & 1.500m) sowie Julian Mesi (Sportunion IGLA long life, 1.500m & 800m) jeweils eine Gold- und eine Silbermedaille.
800m-Lauf der Frauen
Gold: Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) 2:04,92 Minuten
Silber: Marie Glaser (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) 2:14,15 Minuten *
Bronze: Viola Simmer (LAC Umdasch Amstetten) 2:14,76 Minuten
800m-Lauf der Männer
Gold: Elias Lachkovics (SVS Leichtathletik) 1:54,51 Minuten
Silber: Niklas Kainrath (Union St. Pölten) 1:54,93 Minuten
Bronze: Samuel Lengauer (TGW Zehnkampf Union) 1:55,06 Minuten
Gold: Lotte Seiler (KSV Alutechnik) 4:27,37 Minuten *
Silber: Sandra Schauer (Union St. Pölten) 4:28,38 Minuten *
Bronze: Marie Glaser (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) 4:31,27 Minuten **
Gold: Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) 3:44,03 Minuten
Silber: Fabio Fister (DSG Maria Elend) 3:54,77 Minuten *
Bronze: Samuel Leitner (TGW Zehnkampf Union) 3:55,04 Minuten *
3.000m-Lauf der Frauen
Gold: Sandra Schauer (Union St. Pölten) 9:32,39 Minuten
Silber: Lotte Seiler (KSV Alutechnik) 9:36,99 Minuten *
Bronze: Sandrina Illes (Union St. Pölten) 9:37,39 Minuten
3.000m-Lauf der Männer
Gold: Sebastian Frey (DSG Wien) 7:52,71 Minuten
Silber: Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) 7:54,02 Minuten
Bronze: Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) 8:11,02 Minuten
* neue persönliche Bestleistung (Kurzbahn)
** neuer burgenländischer Landesrekord (Kurzbahn)