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In seinem ersten Wettkampf nach der internationalen Wettkampfpause aufgrund der Einschränkungen rund um die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie hat Peter Herzog (Union Salzburg LA) für ein Ausrufezeichen gesorgt. Beim „Berlin 5K Invitational“, ein Einladungsrennen ausgewählter Läuferinnen und Läufer, das im Vorfeld…
In seinem ersten Wettkampf nach der internationalen Wettkampfpause aufgrund der Einschränkungen rund um die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie hat Peter Herzog (Union Salzburg LA) für ein Ausrufezeichen gesorgt. Beim „Berlin 5K Invitational“, ein Einladungsrennen ausgewählter Läuferinnen und Läufer, das im Vorfeld geheim gehalten im Schmöckwitzer Werder im Südosten der deutschen Hauptstadt über die Bühne ging, pulverisierte der Pinzgauer den Österreichischen Rekord im 5km-Straßenlauf und – was noch beeindruckender war – gewann das Rennen in einer Zeit von 13:54 Minuten mit deutlichem Vorsprung auf den in Deutschland lebenden Eritreer Haftom Weldaj (14:12) und den Deutschen René Menzel (14:16). „Von Anfang an habe ich gespürt, dass ich gute Beine habe. Als in der Gruppe das Tempo zu langsam war, habe ich die Initiative übernommen und bin kurz nach der Hälfte der Distanz alleine dem Ziel entgegengelaufen“, erzählte der 32-Jährige nach seinem gelungenen Wettkampf-Comeback.
Dieses 5km-Einladungsrennen diente auch dem Deutschen Amanal Petros, wie Herzog im Marathon für die Olympischen Spiele qualifiziert, als nationalen Rekordversuch. Dafür hätte der aus Eritrea stammende Athlet eine Zeit von 14:09 Minuten unterbieten müssen. Im Gegensatz zu Herzog konnten weder er noch Florian Orth, die aufgrund ihrer Vergangenheit bzw. Gegenwart auf den Langstrecken im Stadion als Favoriten für dieses kurze Straßenrennen galten, sich in bester Verfassung zeigen. Der Österreicher, für den als Halbmarathon- und Marathonläufer diese Distanz ungewöhnlich kurz war, münzte, beflügelt von der Vorfreude, endlich wieder einen Wettkampf bestreiten zu können, seine guten Trainingsleistungen erfolgreich um und realisierte seine Zielsetzung einer Zeit unter 14 Minuten um sechs Sekunden. „Ich wollte unbedingt eine ,13’ vorne stehen haben. Das ist mir perfekt gelungen, ich habe sogar das Gefühl, dass es noch ein bisschen schneller gegangen wäre“, erklärte der Salzburger. Berlin liegt ihm: Hier hat er als Marathon-EM-Zehnter 2018 und mit seiner Marathon-Bestleistung von 2:10:54 Stunden im Herbst 2019 seine größte Erfolge gefeiert. Sein Coach Johannes Langer ergänzte: „Dass er aus dem Grundlagenbereich heraus – mit einer Handvoll intensiverer Einheiten aufgepeppt – so schnell laufen kann, freut mich natürlich sehr.“ Mit dem Olympischen Marathon von Sapporo im August 2021 als wichtigste Zielsetzung vor Augen reiste Herzog direkt nach dem Rennen in die Schweizer Alpen, um sich in einem mehrwöchigen Trainingslager in St. Moritz auf einen Herbstmarathon vorzubereiten. Voller Zuversicht und Vorfreude auf kommende Herausforderungen, wie er betonte.
Amanal Petros, der nach dem Rennen über harte letzte Kilometer haderte und zugab, in den letzten Wochen aufgrund eines Corona-bedingten Motivationslochs nicht sehr fleißig trainiert zu haben, sein Ziel des Deutschen Rekordes in einer Zeit von 14:17 Minuten als Vierter verpasste, hat Peter Herzog seinen ersten österreichischen Rekord in der Tasche. Seit Saisonbeginn 2019 führt der Leichtathletik-Weltverband (World Athletics) in dieser Disziplin offizielle Rekorde, die bisherige nationale Bestleistung von Timon Theuer (DSG Wien, 14:26 Minuten) entstammt einem Testrennen in Wien als Vorbereitung auf seinen hervorragenden Halbmarathon in Barcelona zu Jahresbeginn. Herzogs Marke von 13:54 Minuten ist die erste seriöse österreichische auf dieser Strecke, für einen Langstreckenspezialist noch dazu eine beachtliche. In den letzten beiden Jahren haben nicht allzu viele europäische Läufer, die sich auf den Halbmarathon und Marathon fokussieren, schnellere Zeiten im 5km-Straßenlauf erzielt als Herzog heute in Berlin. Darunter Halbmarathon-Europarekordhalter Julien Wanders oder Sondre Nordstad Moen, einer der schnellste Marathon- und Halbmarathonläufer der europäischen Laufgeschichte.
Bei den Frauen lieferten sich zwei eingeladene Eliteläuferinnen ein Duell um den Sieg. Alina Reh war in einer Zeit von 15:22 Minuten um zehn Sekunden schneller als Caterina Granz und verfehlte die Mitte März in Addis Abeba aufgestellte Weltjahresbestleistung der Äthiopierin Tsigie Gebreselama nur um zwei Sekunden. Dabei wollte die 23-jährige Deutsche in Berlin eine Zeit unter 15 Minuten ansteuern und nahm von Beginn an ein hohes Risiko. Das hohe Tempo konnte sie nicht bis zum Schluss halten, weswegen sie ein zwiespältiges Fazit zog. Weil der Leichtathletik-Weltverband (damals noch IAAF) 2019 für diese Disziplin eine neue Ära eröffnete, ist diese Zeit die beste einer deutschen Athletin seit der Einführung offizieller Rekorde für den 5km-Straßenlauf. Die schnellste je von einer deutschen Athletin erzielte Zeit bleibt aber bei Irina Mikitenko. Die deutsche Marathon-Rekordhalterin war zu Beginn des Jahrhunderts eine Zeit von 15:16 Minuten gelaufen.
Männer
1. Peter Herzog (AUT) 13:54 Minuten *
2. Haftom Weldaj (ERI) 14:12 Minuten
3. René Menzel (GER) 14:16 Minuten
4. Amanal Petros (GER) 14:17 Minuten
5. Jonathan Dahlke (GER) 14:28 Minuten
6. Abiel Hailu (ETH) 14:31 Minuten
7. Florian Orth (GER) 14:40 Minuten
8. Philipp Reinhardt (GER) 14:47 Minuten
9. Philipp Baar (GER) 14:59 Minuten
10. Dan Bürger (GER) 15:15 Minuten
Frauen
1. Alina Reh (GER) 15:22 Minuten
2. Caterina Granz (GER) 15:32 Minuten
* Österreichischer Rekord im 5km-Straßenlauf