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Die US-amerikanischen Läuferinnen sind ihrer Favoritenrolle im 800m-Finallauf der Damen gerecht geworden und liefen zu einem umjubelten Doppelsieg. Hinter Samantha Watson und Aaliyah Miller holt sich die Äthiopierin Tigist Ketema die Bronzemedaille. Dagegen war der 1.500m-Lauf der Burschen ganz in…
Die US-amerikanischen Läuferinnen sind ihrer Favoritenrolle im 800m-Finallauf der Damen gerecht geworden und liefen zu einem umjubelten Doppelsieg. Hinter Samantha Watson und Aaliyah Miller holt sich die Äthiopierin Tigist Ketema die Bronzemedaille. Dagegen war der 1.500m-Lauf der Burschen ganz in afrikanischer Hand.
Vier Jahre nach dem Junioren-WM-Titel der jetzigen Olympionikin Ajee Wilson in Barcelona war es wieder eine US-Amerikanerin, die von der Spitze des Podiums lachte und das in einer ähnlichen Überlegenheit. Schon beim mit Musik und einem künstlichen Flammenspucker zelebrierten Einlauf der einzelnen Teilnehmerinnen konnte man im Gesichtsausdruck der beiden US-Amerikanerinnen ablesen, dass sie diesem Rennen den Stempel aufdrücken würden: Konzentration, Fokus und Überzeugung in die eigenen Fähigkeiten.
Als die Kenianerin Betty Sigei 200 Meter vor dem Ende eines bis dato nicht sehr schnellen Rennens an der Spitze forcierte, zog die erst 16 Jahre alte US-Amerikanerin auf der Außenbahn erst an den Verfolgerinnen und dann an der Führenden vorbei. Den Umweg auf der Außenbahn nahm sie locker in Kauf, mit langen Schritten spielte sie auf der Zielgeraden ihre Überlegenheit aus und siegte deutlich in einer Endzeit von 2:04,52 Minuten. „Ich fühle mich großartig. All das Training hat sich ausgezahlt“, jubelte Watson, die damit ihrem Jugend-WM-Titel von Cali 2015 den zweiten, wichtigen Nachwuchs-WM-Titel hinzufügte. Samantha Watson ist sicherlich ein Name, den man sich merken muss. Besonders, weil Watson auch in zwei Jahren bei den Junioren-Weltmeisterschaften im finnischen Tampere startberechtigt sein wird.
Der Kampf um Silber wurde nur deshalb so spannend, weil die zweite US-Amerikanerin Aaliyah Miller ihr Rennen mit einer seltsamen Taktik bestritt. 500 Meter lang lief sie vorbildlich auf der Innenbahn und ließ sich plötzlich vor der entscheidenden Phase einbauen. Auf Bahn drei machte sie außen in der Kurve einige Plätze gut und gewann den Schlusssprint gegen die Äthiopierin Tigist Ketema. Auch wenn das Rennen seltsam verlief, gegen Watson, die auf den letzten Metern bereits „auslief“, hätte sie wohl nie eine Chance gehabt und so konnte Miller nicht nur den Schaden eingrenzen, sondern noch das Optimum herausholen. Als beste Europäerin sprintete Elisa Vanderelst aus Belgien auf den vierten Platz, die Deutsche Mareen Kalis, für die der Finaleinzug bereits ein riesiger Erfolg darstellt, spielte kaum eine Rolle und kam als Achte ins Ziel. Marta Hirpato aus dem Bahrain, amtierende Asien-Hallenmeisterin in der Allgemeinen Klasse, lag lange in Führung, konnte im Finale ihrer Rolle als Medaillenaspirantin aber nicht gerecht werden.
Die größte Bedrohung für die Kenianer ging vom Äthiopier Taresa Tolosa aus, der den schnellsten Endsprint hatte. Taki blickte sich um und hechtete mit letzter Kraft über die Ziellinie. Da er die Brust vorne hatte, sicherte er sich die Goldmedaille, obwohl er unmittelbar hinter der weißen Linie liegen blieb. „Ich habe gesehen, dass der Äthiopier den besseren Kick hatte, deswegen musste ich alles herausholen“, so der 17-jährige Sieger anschließend. Tolosa gewann Silber vor Kiptoo, für den Franzosen Mischler blieb trotz eines sehenswerten Leistung nur der unglückliche vierte Platz vor dem endschnellen Inder Ajay Saroj. Das norwegische Talent Jakob Ingebrigtsen zeigte über weite Strecken ein gutes Rennen, kam als Fünfter in einer guten Position auf die Zielgerade, wo ihm allerdings die Energie für einen entsprechenden Sprint abging.
1. Samatha Wilson (USA) 2:04,52 Minuten
2. Aaliyah Miller (USA) 2:05,06 Minuten
3. Tigist Ketema (Äthiopien) 2:05,13 Minuten
4. Elise Vanderelst (Belgien) 2:05,82 Minuten
5. Marta Hirpato (Bahrain) 2:06,04 Minuten
6. Victoria Tachinski (Kanada) 2:06,11 Minuten
7. Betty Sigei (Kenia) 2:06,27 Minuten
8. Mareen Kalis (Deutschland) 2:06,32 Minuten
1. Kumari Taki (Kenia) 3:48,63 Minuten
2. Taresa Tolosa (Äthiopien) 3:48,77 Minuten
3. Anthony Kiptoo (Kenia) 3:49,00 Minuten
4. Baptiste Mischer (Frankreich) 3:49,52 Minuten
5. Ajay Kumar Saroj (Indien) 3:49,52 Minuten
6. Matthew Ramsden (Australien) 3:50,50 Minuten
7. Jordi Torrents (Spanien) 3:50,93 Minuten
8. Asres Guadie (Äthiopien) 3:50,95 Minuten
9. Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) 3:51,09 Minuten
10. Josh Kerr (Großbritannien) 3:51,58 Minuten
Junioren-Weltmeisterschaften 2016 in Bydgoszcz