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VCM Team Austria greift nach den Sternen

Der Großteil von Österreichs besten Marathonläuferinnen und Marathonläufern werden am 7. April 2019 beim Vienna City Marathon an den Start gehen und dabei nach den jüngsten Erfolgen so sehr im Scheinwerferlicht stehen wie noch nie. Damit profitiert Österreichs Eliteveranstaltung vom…

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Der Großteil von Österreichs besten Marathonläuferinnen und Marathonläufern werden am 7. April 2019 beim Vienna City Marathon an den Start gehen und dabei nach den jüngsten Erfolgen so sehr im Scheinwerferlicht stehen wie noch nie. Damit profitiert Österreichs Eliteveranstaltung vom historischen Höhepunkt des österreichischen Marathonlaufs mit den zwei Top-Ten-Platzierungen von Lemawork Ketema und Peter Herzog bei den Europameisterschaften in Berlin und die gemeinsam mit Christian Steinhammer errungene, sensationelle Bronzemedaille in der Nationenwertung. Gleichzeitig bietet der Marathon in der Bundeshauptstadt den heimischen Top-Läuferinnen und Läuferinnen eine hoch attraktive und professionelle Bühne, bei einer Gold Label Veranstaltung des IAAF gegen starke internationale Konkurrenz antreten und wichtige Erfahrungen in ihren Karrieren sammeln zu können. Außerdem gaben Wolfgang Konrad, Veranstalter des Vienna City Marathon, und der Österreichische Leichtathletik-Verband (ÖLV) bei einem Pressetermin im Haus des Sports in Wien eine Zusammenarbeit bekannt. Das VCM Marathon-Team Austria soll bei den kommenden Ausgaben des Vienna City Marathon und auch bei den Olympischen Spielen in Tokio nach den Sternen greifen.
 

v.l.: Gregor Högler, Hubert Millonig, Stephan Listabarth, Lemawork Ketema, Valentin Pfeil, Christian Steinhammer, Peter Herzog, Eva Wutti und Wolfgang Konrad. © SIP / Thomas Kofler
 

„Signalwirkung auf den österreichischen Marathonlauf“

„Was mir am Auftritt der Österreicher bei den Europameisterschaften in Berlin am meisten imponiert hat, war die selbstbewusste und positive Herangehensweise. Lemawork Ketema hat sogar das Rennen mitgestaltet, Peter Herzog die Spitzengruppe nie richtig wegziehen lassen. Alle drei haben im Bereich des Möglichen ihr Optimum herausgeholt. Das hat mir Gänsehaut-Feeling bereitet“, lobte Wolfgang Konrad das EM-Team nachträglich noch einmal. „Aus diesem Erfolg muss etwas Langfristiges entstehen. Er ist eine Botschaft an den österreichischen Marathonlauf, die Signalwirkung entfacht. Nicht nur auf den Spitzensport, sondern auch auf die Breitensportart Nummer eins in Österreich“, erläutert der Tiroler. „Der Kollektiv-Gedanke muss stärker herausgearbeitet werden. Es soll nicht jeder sein eigenes Süppchen kochen. Die Rolle des VCM ist die Bereitstellung der Bühne, die alle begeistert und die Rahmenbedingungen für Höchstleistungen mitbringt.“ ÖLV-Direktor Gregor Högler bekräftigt: „Wir müssen die Symbiose zwischen Verband, Wirtschaft und Events besser nützen, um die Bedeutung der Weltsport Marathonlauf in Österreich zu verstärken. Unsere Aufgabe ist eine Erfüllungshilfe für die Leistung der Athleten. Dazu gehört eine entspannte, zielgerichtete Vorbereitung.“ Details zur Umsetzung in der täglichen Trainingsarbeit im Zuge des forcierten Teamgedankens nannten weder Högler noch die Athleten. Der ÖLV möchte so viele Läufer wie möglich an den Start des Olympischen Marathons 2020 bringen (Das Maximalkontingent beträgt drei pro Geschlecht). Bezüglich der Qualifikationsmöglichkeiten gibt es aktuell noch offene Fragen beim Leichtathletik-Weltverband (IAAF). Fakt ist, dass maximal 80 Teilnehmer am Start sein werden.
 

Sechs Mitglieder im VCM Team Austria

Dem VCM Team Austria sind sechs Athletinnen und Athleten angehörig – und damit mit Ausnahme von Cornelia Moser (LC Saalfelden) und Edwin Kemboi (KLC), WM-Teilnehmer von 2015, die aktuelle Marathon-Elite des Landes: Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr), Peter Herzog (Union Salzburg LA), Lemawork Ketema (SVS Leichtathletik), Christian Steinhammer (ULC Riverside Mödling), Stephan Listabarth (DSG Wien) und als einzige Läuferin Eva Wutti (SU Tri Styria).
 

Mit neuem Umfeld Fokus auf Marathon

Die Steirerin hat sich für den Umstieg vom Triathlon in den Marathonlauf entschieden und ihr Umfeld umgestaltet. Die hauptsächlich in Spanien lebende Vorjahres-Siebte des Vienna Marathons wird von Herwig Reupichler und den Experten der Medizinischen Universität Graz betreut und verbringt regelmäßig einige Tage in ihrer Heimat. Kontinuierlich erhöhte das Team in den letzten Monaten den Anteil an Laufeinheiten im Training und passte das Herz-Kreislauf-System und die körperlichen Fitnesswerte behutsam von Triathlon auf Laufsport an. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf eine Verbesserung der Lauftechnik, Krafttraining für die Beine und Mobilität im Schulterbereich gelegt. „Ich habe aus dem VCM 2018 viel Motivation mitgenommen. Mit zielgerichtetem Training ist noch einiges möglich und das habe ich mir für den diesjährigen Wien Marathon vorgenommen“, blickt die 29-jährige Eva Wutti optimistisch Richtung 7. April 2019.
 

„Nicht selbstverständlich für ein kleines Land“

Optimismus versucht auch Valentin Pfeil zu versprühen. Der Oberösterreicher, der aus Verletzungsgründen als einziger im VCM Team Austria 2018 weder im Halbmarathon noch im Marathon eine persönliche Bestleistung erzielen konnte, dafür aber als WM-23. im Jahr davor bereits Spitzenleistungen abgeliefert hat, hat seine Probleme mit der Achillessehne hinter sich gelassen. „Mein Körper verkraftet das Training gut. Daher befinde ich mich in einer guten Ausgangsposition für die Vorbereitung auf den Vienna City Marathon“, so Pfeil, der 2017 hier seine persönliche Bestleistung von 2:14:50 Stunden gelaufen ist. Der 30-Jährige möchte von der Zusammenarbeit des VCM Team Austria profitieren: „Wenn jeder mit Offenheit an die Sache herangeht und den Fokus darauf liegt, wie er am besten davon profitieren kann, wird es gelingen. Die hohe Leistungsdichte hebt bei jedem das Niveau. Wenn einer erfolgreich läuft oder eine Barriere durchbricht, sehen alle, was man erreichen kann. So viele sub 2:20-Marathonläufer zu haben, ist für ein so kleines, europäisches Land nicht selbstverständlich. Daraus sollten wir unseren Nutzen ziehen. “
 

Steigerung und Olympia als konkrete Ziele für Ketema und Herzog

Bereits den konkreten Fokus Richtung Olympische Spiele 2020 setzen Lemawork Ketema und Peter Herzog, Achter und Zehnter im EM-Marathon von Berlin. Der gebürtige Äthiopier hat zwar bereits VCM-Erfahrung (2011), ist aber der einzige im Team, der in den letzten Jahren nie in Wien am Start war. Daher bedankte sich der mit Abstand Erfahrenste im Team ausdrücklich für die Einladung und jagt großen Zielen hinterher: „Ich möchte im kommenden Jahr meine persönliche Bestleistung (2:13:22 Stunden, Anm.) verbessern und bei den Weltmeisterschaften in Doha an den Start gehen. Der große Traum ist aber der Start bei den Olympischen Spielen 2020.“
In Tokio möchte auch Peter Herzog dabei sein, dem bewusst ist, dass es bis dorthin „noch einiges zu leisten gilt“. Der Salzburger Spätzünder weiß um seine Chance: „Die Steigerungen im letzten Jahren waren sensationell und auch für mich in dieser Dimension nicht zu erwarten. Ich habe noch Potenzial und kann mich verbessern. Gelingt das, führt mich dieser Schritt zu den Olympischen Spielen.“ Die Basis für ein erfolgreiches Jahr 2019 will er im Jänner bei einem Trainingslager auf Teneriffa legen, bei dem auch Christian Steinhammer dabei ist.
 

Profit aus der sehr guten Zusammenarbeit

Die beiden Unerfahrensten im Quintett der Männer sind Christian Steinhammer, der zwei Marathons gefinisht hat (u.a. den EM-Marathon) und Stephan Listabarth, der in Wien in seinen zweiten Marathon geht. „Es macht sehr viel Spaß, in der Gruppe zu trainieren. In Wien hat man mittlerweile immer die Gelegenheit, gemeinsam mit guten Läufern zu trainieren. Die Zusammenarbeit ist sehr gut“, erzählt der in Wien wohnhafte Niederösterreich. Steinhammer kennt den Vienna City Marathon über diverse Nachwuchsbewerbe und kürzere Distanzen wie seine Westentasche, musste seine Wiener Marathon-Premiere in der Hitze 2018 aber abbrechen. Ebenfalls ein bester Kenner des Events ist Stephan Listabarth, der in den letzten Jahren regelmäßig auf diversen Unterdistanzen am Start war, sein geplantes Marathon-Debüt 2018 aber aus gesundheitlichen Gründen verschieben musste. „Dieses Marathon-Team ist für mich eine gute Chance. Die gegenseitige Unterstützung und das gegenseitige Puschen spornt mich an“, so der 25-Jährige, der aktuell als Absolvent der Medizinischen Universität Wien ein 48-wöchiges Pflichtpraktikum absolviert. „Zur Zeit stoße ich was die Trainingszeit betrifft an Grenzen. Aber vor dem Frankfurt Marathon hat es auch ganz gut funktioniert“, hofft er.
 

VCM-Goldmedaille für Hubert Millonig

Abschließend überreichte Wolfgang Konrad Trainer-Routinier Hubert Millonig die VCM-Goldmedaille, um ihn für seine jahrzehntelangen Verdienste rund um den Laufsport in Österreich zu würdigen. Der Kärntner packte die Gelegenheit am Schopfe und richtete einen flammenden Appell an das VCM Team Austria: „Ich bin fest überzeugt davon, dass ihr euer Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft habt. Wenn ihr wirklich wollt und alles dafür gebt, werdet ihr nach den Sternen greifen können. Ihr seid schließlich alle noch Marathon-Novizen, da ist noch viel möglich.“
 
 
Vienna City Marathon
Österreichischer Leichtathletik-Verband

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