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Andreas Vojtas (team2012.at) Siegesserie fand auch bei der vierten Station der Austrian Top Meeting Serie am Samstagabend in Graz-Eggenberg keinen Abbruch. Dem Niederösterreicher stellte sich auf der neuen Leichtathletik-Anlage in der steirischen Hauptstadt eine ungewohnte Herausforderung in den Weg, die…
Andreas Vojtas (team2012.at) Siegesserie fand auch bei der vierten Station der Austrian Top Meeting Serie am Samstagabend in Graz-Eggenberg keinen Abbruch. Dem Niederösterreicher stellte sich auf der neuen Leichtathletik-Anlage in der steirischen Hauptstadt eine ungewohnte Herausforderung in den Weg, die Elimination Mile, die er im Zielspurt gegen den Mittelstreckenläufer Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team) meisterte und in einer Zeit von 4:27,36 Minuten mit nur 0,12 Sekunden Vorsprung den Sieg verbuchte. „Das war ein geiles Rennen, eine schöne Abwechslung für mich. Ich hoffe, es hat auch den Zusehern gefallen“, kommentierte der Olympia-Teilnehmer von London 2012 nach dem Rennen.
In der Tat gefiel das hierzulande erstmals ausgetragene Ausscheidungsrennen über die in besonders im angelsächsischen Raum sehr beliebte Distanz der Meile (1,609 Kilometer). Sowohl die Sportlerinnen und Sportler als auch die Beobachter vor Ort – mit 500 Zuschauern war das Meeting unter Einhaltung des momentan gesetzlich erlaubten Rahmens de facto ausverkauft – empfanden das unübliche Wettkampfformat als erfrischend. Wettbewerbe dieser Art verändern den Charakter der Rennen nämlich enorm, die Palette taktisch wirksamer Mittel ist deutlich breiter, der Rennverlauf unvorhersehbar und anfälliger für Überraschungen. Nach jeder Runde muss der oder die Letzplatzierte ausscheiden, in der Schlussrunde geht es um den Sieg – praktisch in einem „neuen Rennen“. Die in solchen Ausscheidungsrennen erzielten Endzeiten sind dagegen stets ein schlechter Indikator für Vergleiche.
Genau diesen Punkt nahm Carina Schrempf, die als Landessportkoordinatorin für die Leichtathletik in der Steiermark einen wesentlichen Beitrag für die Organisation des Meetings leistete, zum Anlass für die Idee dieser Österreich-Premiere: „In der Leichtathletik dreht sich fast alles um konkrete Zeiten, Weiten und Höhen, die keine Fehler verzeihen. Bei internationalen und nationalen Meisterschaften spielt aber vor allem auf der Mittelstrecke die taktische Renngestaltung eine entscheidende Rolle. Das gegenseitige Belauern und Warten auf den nächsten Angriff führte in jeder Runde zu einer besonderen Spannung und forderte die Athletinnen und Athleten auf, punktuell schnell zu reagieren.“ Ein Ausscheidungsrennen schult also Fähigkeiten, die auch in „normalen“ Wettkämpfen dienlich sind. „Ich war überzeugt, dass es sich um ein attraktives Format handelt, das sehr spannende Rennen ermöglicht“, zeigte sich die 25-Jährige, selbst Österreichs zur Zeit schnellste 800m-Läuferin, zufrieden und hofft, dass die Elimination Mile zukünftig häufiger bei österreichischen Leichtathletik-Meetings zu sehen sein wird.
Auch Andreas Vojta ist in seiner langen Karriere noch nie ein Ausscheidungsrennen gelaufen, die Rhythmuswechsel auf der Mittelstrecke kam eher den Mittelstrecken- als ihm als Langstreckenspezialist zu Gute. Der junge Steirer Lennart Paul Holzinger (SC Liezen) gehörte zum Trio, das das Rennen nicht zu Ende laufen durfte. 100 Meter vor dem Ziel musste auch der letzte verbliebene Lokalmatador Paul Stüger (KSV alutechnik) abreißen lassen und belegte den dritten Platz. Vojta und Stadlmann duellierten sich entlang der Zielgerade, der Routinier konnte sich hauchdünn behaupten. „Es war nicht einfach, weil ja keiner gewusst hat, wie die jeweils anderen die Taktik anlegen. Die Tempowechsel sind für mich ja nicht mehr ganz so einfach, weil ich von den längeren Distanzen komme. Schön, dass ich den Endspurt trotzdem gewinnen konnte“, bilanzierte der 31-Jährige erleichtert.
Auch die Frauen absolvierten in Graz eine Elimination Mile und es entwickelte sich bei wenig hochsommerlichen Temperaturen eine spannende Schlussrunde. In der finalen Entscheidung hatte die Steirerin Lotte Luise Seiler (KSV alutechnik) in einer Zeit von 5:32,79 Minuten die Nase knapp vorne – zum Nachteil von Cornelia Wohlfahrt (LAC Klagenfurt) und Luna Windsperger (run2gether). Alle drei Läuferinnen, die im aktuellen Jahrhundert geboren sind, erzielten neue persönliche Bestleistungen, wobei anzumerken ist, dass die Meile bei Jugend- und Juniorenrennen in Österreich und dem unmittelbaren Ausland eher selten auf dem Programm stehen. Die angekündigte Julia Mayer (DSG Wien) verzichtete auf ein Antreten zu Gunsten eines Trainingslagers im italienischen Livigno.
Bei der Rückkehr der Austrian Top Meeting Serie in die Steiermark (zuletzt in Kapfenberg 2009) gelang es dem Veranstalter-Team in Graz mit einem harmonischen Sportfest ein Achtungszeichen für die heimische Leichtathletik zu setzen. „Wir freuen uns sehr, dass wir so viel Spannung, Topleistungen und Abwechslung auf einen Nachmittag komprimieren konnten und die Begeisterung für die Leichtathletik übergeschwappt ist“, bilanzierte Schrempf positiv.
Das letzte Meeting der Austrian Top Meeting Serie geht am 1. August im oberösterreichischen Andorf über die Bühne.
Männer
1. Andreas Vojta (AUT) 4:27,36 Minuten
2. Dominik Stadlmann (AUT) 4:27,48 Minuten
3. Paul Stüger (AUT) 4:31,04 Minuten *
Frauen
1. Lotte Luise Seiler (AUT) 5:32,79 Minuten *
2. Cornelia Wohlfahrt (AUT) 5:33,12 Minuten *
3. Luna Windsperger (AUT) 5:33,33 Minuten *
4. Chiara-Marie Siebenhofer (AUT) 540,85 Minuten *
* persönliche Bestleistung
Österreichischer Leichtathletik-Verband