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Mit einer neuen persönlichen Bestleistung, völlig im Alleingang gelaufen, hat sich Andreas Vojta (team2012.at) in die wohlverdiente Pause verabschiedet. Der Staatsmeistertitel im 10.000m-Lauf in Eisenstadt in einer Zeit von 18:27,85 Minuten war der 43. seiner Karriere.
Am Tag nach seinem gelungenen Auftritt bei sehr guten äußeren Bedingungen in Burgenlands Hauptstadt zeigte sich Andreas Vojta (team2012.at) im Gespräch mit RunAustria.at sehr zufrieden. In einer Zeit von 28:27,85 Minuten blieb er um 2,33 Sekunden unter seiner persönlichen Bestleistung, die er im Vorjahr im Rahmen der Schweizer Meisterschaften aufgestellt hat. Da dieses Mal leistungsstarke Mitstreiter fehlten, schätzt der Niederösterreicher seine Leistung als deutlich wertvoller ein. „Ich bin vom Startschuss weg jeden Meter alleine gerannt. Auch wenn die Wetterbedingungen günstig waren, der leichte Wind macht es dann doch schwierig, wenn man 25 Runden alleine im Stadion läuft. Wenn ich mich an meine bisher besten 10.000er zurück erinnere, beim Europacup in London und in der Schweiz, dann ist ein Rennen in einem so kleinen Feld und mit so wenigen Zuschauern wenig mitreißend. Ich weiß für mich daher, dass die Zeit ein Stück mehr Wert ist, als die Zahlen alleine ausdrücken“, analysierte der 32-Jährige und sprach vom besten 10.000m-Lauf seiner Karriere.
Die Silbermedaille gewann Sebastian Frey (DSG Wien), der 3.000m lang das Tempo von Vojta mitging, dann jedoch das Ziel, einen neuen ÖLV-Juniorenrekord aufzustellen, aus den Augen verlor. Die Zeit von 29:38,61 Minuten, wohlgemerkt bei seinem ersten 10.000m-Lauf, bedeuten einen Wiener Landesrekord für die Altersklassen U20 und U23. „Ich habe früh gemerkt, dass der Anfang ein bisschen zu schnell war. Im Großen und Ganzen sind 25 Runden sehr lang für mich, das darf man nicht unterschätzen“, so die Nachwuchshoffnung. Bronze ging an Florian Prüller (TSV Sparkasse Hartberg), der erstmals unter 30 Minuten blieb.
Gleichauf mit Dietmar Millonig
Besonders auffallend bei Vojtas Darbietung war die Konstanz in den Rundenzeiten, die nur leicht variierten und stets zwischen 67 und 69 Sekunden blieben. Das zeigt sich auch darin, dass die beiden Rennhälften mit 14:13 und 14:14, jeweils hoch, ähnlich schnell waren. „Mich freut besonders, dass ich auch in der schwierigen Phase, die immer so auf dem siebten und achten Kilometer kommt, das Tempo konstant halten konnte“, so Vojta. Das gelang ihm im Unterschied zum Vienna 10K vor zwei Wochen, als die Durchgangszeit zur Halbzeit ähnlich war. Auf der Bahn fühlt sich der ehemalige Mittelstreckenläufer noch wohler als auf der Straße, gab er zu.
Der 43. Staatsmeistertitel, bei dem Vojta einen Meisterschaftsrekord (fast sieben Sekunden schneller als Dietmar Millonig 1982) aufstellte, der Rang fünf in der ewigen ÖLV-Bestenliste bestätigte, ist einer, der ihm aufgrund der Leistung sehr positiv in Erinnerung bleiben wird, zumal er mit der heimischen Laufgröße Dietmar Millonig gleichzog. Wie der erfahrene Laufsport-Journalist Olaf Brockmann auf seiner Facebook-Seite anschaulich veröffentlichte, fehlen Vojta nun noch zehn Titel auf Rekordhalter Günther Weidlinger. „Die Zahl der Meistertitel hat natürlich im Laufe der Zeit an Bedeutung zugenommen. Mir ist bewusst, dass das in Österreich leichter ist als anderswo und dass ich als Läufer immer mehrere Möglichkeiten pro Jahr habe“, erzählt Vojta. „Sie verleiht mit aber auch deswegen ein gutes Gefühl, weil sie mir zeigt, dass ich über ein Jahrzehnt konstant gelaufen bin und kaum Verletzungsausfälle hatte. Die persönliche Bestleistung heute zeigt, dass ich weiterhin zu guten Leistungen imstande bin und das motiviert mich für die Zukunft.“
Ein Signal für den EM-Doppelstart
Das nächste große Ziel in der Zukunft nach einer Regenerationspause nach einer langen Wettkampfsaison („Nächste Woche werde ich nicht laufen“) bildet nach dem Wiedereinstieg in die Crosslauf-Saison die Vorbereitung auf die Europameisterschaften in München. Nicht erst seit Samstag hat Vojta im Kopf, das Langstreckendoppel anzuvisieren – falls der finale Zeitplan das hergibt und die Qualifikationskriterien erfüllt werden. Der Titel von Samstag mit dieser Zeit ist jedenfalls eine gute Ausgangsposition für die Weltrangliste, was den 10.000m-Lauf betrifft – wo Vojta die Dichte in Europa geringer schätzt als über die halbe Distanz.
Julia Mayer mit Titelverteidigung nicht zufrieden
Erwartungsgemäß hat Julia Mayer (DSG Wien) den Titel im 10.000m-Lauf verteidigt, sie gewann vor Sandrina Illes (Union St. Pölten) und Stefanie Kurath (LC Villach). Mit ihrer Zeit von 34:16,23 Minuten war die 27-Jährige allerdings nicht zufrieden. „Ich habe früh gemerkt, dass das heute nicht ganz mein Tag ist. Ab der Hälfte war es dann einfach ein reiner Kampf, dementsprechend unzufrieden bin ich mit der Zeit. Es kann halt nicht immer so laufen wie das letzte halbe Jahr“, wird Mayer, die vor zwei Wochen in Wien noch den ÖLV-Rekord im 10km-Straßenlauf gebrochen hat, in der Aussendung des ÖLV zitiert.
Dabei schien anfänglich alles ideal zu laufen. Eine vom ÖLV organisierte Tempomacherin hielt das Tempo für die Österreicherin und die Schweizer Nicole Egger konstant auf einem guten Niveau, nach 16:30 Minuten war die erste Rennhälfte vorbei. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte Mayer den Anschluss schon verloren, der Abstand wurde größer. Egger finishte in einer Zeit von 33:23,16 Minuten und damit deutlich unterhalb ihrer persönlichen Bestleistung.
Ergebnisse 10.000m-Staatsmeisterschaften 2021 in Eisenstadt
Männer
Andreas Vojta (team2012.at) 28:27,85 Minuten * / ****
Sebastian Frey (DSG Wien) 29:38,61 Minuten ** / ****
* Staatsmeistertitel ** Silbermedaille bei den Staatsmeisterschaften *** Bronzemedaille bei den Staatsmeisterschaften *** neue persönliche Bestleistung
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