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Selten stehen die Halbmarathon-Rennen im Rahmen einer Marathon-Veranstaltung im Vordergrund, doch beim Houston Marathon 2016 war dies eindeutig der Fall. Der Grund dafür ist ein einfacher: Der Termin eignete sich für alle Teilnehmer an den US-Trials im Marathon Mitte Februar…
Selten stehen die Halbmarathon-Rennen im Rahmen einer Marathon-Veranstaltung im Vordergrund, doch beim Houston Marathon 2016 war dies eindeutig der Fall. Der Grund dafür ist ein einfacher: Der Termin eignete sich für alle Teilnehmer an den US-Trials im Marathon Mitte Februar in Los Angeles perfekt für einen ernsthaften Vorbereitungslauf über die halbe Distanz. Und so bemühte sich der Veranstalter des Houston Marathon erfolgreich um eine starke Besetzung.
Für das Highlight des Marathon-Sonntags in der für das US-amerikanische Weltraumfahrt-Programm weltberühmte texanische Metropole sorgten die beiden kenianischen Läuferinnen Mary Wacera und Cynthia Limo. Die beiden schlugen von Beginn an ein sehr hohes Tempo an, welches in einem erfolgreichen Angriff Waceras rund sechs Kilometer vor dem Ziel gipfelte. Als die Stoppuhr beim Durchtrennen des Zielbandes exakt bei einer Zeit von 1:06:29 Stunden anhielt, waren mehrere Rekorde gefallen. Die 27-Jährige verbesserte ihre persönliche Bestleistung, die sie bei ihrem Vize-WM-Titel 2014 in Kopenhagen aufgestellt hatte, um satte 75 Sekunden und schob sich auf Rang neun der ewigen Bestenliste im Halbmarathon. Nie zuvor war eine Läuferin auf US-amerikanischen Boden im Halbmarathon schneller gelaufen, den bisherigen Rekord hielt die Neuseeländerin Kim Smith, die 2011 in Philadelphia eine Zeit von 1:07:11 Stunden markiert hatte. Als Belohnung flossen 45.000$ (rund 41.000 €) auf das Konto der Siegerin.
Auch Limo verbesserte ihren Hausrekord und ist nun die Nummer elf der ewigen Bestenliste im Halbmarathon – als neuntbeste Kenianerin (wenn man die für die Niederlande startende Lornah Kiplagat dazuzählt, sogar als zehntbeste, Anm). Auch die drittplatzierte Mare Dibaba, die ihr erstes großes Rennen nach ihrem WM-Titel im Marathon bestritt, blieb in einer Zeit von 1:07:55 Stunden noch unter dem alten Streckenrekord ihrer äthiopischen Landsfrau Belyanesh Olijra. Als beste US-Amerikanerin kam Sara Hall in einer neuen persönlichen Bestleistung von 1:10:07 Stunden auf Rang fünf ins Ziel. In diesem starken Feld schaffte es die in den USA lebende Deutsche Mona Stockhecke trotz einer neuen persönlichen Bestleistung von 1:15:31 Stunden lediglich auf den 25. Platz.
Ein spannendes Duell zweier Äthiopier gab es im Marathon der Herren. Gebo Burka und Girmay Berhanu hatten ihren Landsmann Yitayal Atanfu bei Kilometer 40 abgeschüttelt, in einem interessanten Finale hatte Burka das bessere Ende für sich. In einer Zeit von 2:10:55 Stunden feierte der 28-Jährige seinen bereits fünften Sieg im Marathon seiner Karriere und verlängerte die äthiopische Erfolgsserie in der texanischen Küstenmetropole auf acht Siege in Folge. Damit verhinderte Burka auch eine erfolgreiche Titelverteidigung durch Birhanu Gedefa, der auf Rang drei ins Ziel kam, nachdem er auf dem letzten Kilometer noch Atanfu abgefangen hatte. Für eine besondere Note sorgte der Pole Artur Kozlowski, der sein Glück in einer frühen Attacke suchte. Bei Halbzeit hatte der 30-Jährige in einer Zeit von 1:04:58 Stunden einen Vorsprung von knapp einer Minute. Dieser Abstand wurde erst nach Kilometer 30 empfindlich kleiner, gut sieben Kilometer vor dem Ziel huschte die äthiopische Führungsgruppe am mutigen Polen vorbei. Kozlowski durfte sich dennoch über ein starkes Resultat freuen, immerhin ließ er als Fünfter noch den zweifachen Sieger Bazu Worku hinter sich.
Auch das Rennen der Damen stand ganz im Zeichen des Mitfieberns mit einer mutigen Läuferin. Die erfahrene Australierin Lisa Weightman hatte früh ihr Glück in einer Flucht gesucht. Nach rund 30 Kilometer verlor die 37-Jährige allerdings die Führung an die Äthiopierin Biruktayit Degefa, wurde am Ende aber noch in einer respektablen Zeit von 2:27:35 Stunden Zweite. Degefa hatte die zweite Marathon-Hälfte rund zweieinhalb Minuten schneller absolviert als die Läuferin vom fünften Kontinenten und siegte in einer Zeit von 2:26:07 Stunden. Das Podium komplettierte ihre Landsfrau Sechale Dalasa. Mitfavoritin Guteni Shone musste sich mit einem enttäuschenden achten Platz zufrieden geben, dennoch hat seit 2006 in Houston immer eine Äthiopierin den Marathon gewinnen können.