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An der Stätte ihres größten Freilufterfolgs, dem Gewinn der EM-Goldmedaille 2018 im 1.500m-Lauf, hat Laura Muir für eines der großen Highlights beim ISTAF 2020 gesorgt. In ihrer Spezialdisziplin, die sie im bisherigen Saisonverlauf global dominiert, verbesserte sie ihre eigenen Weltjahresbestleistung…
An der Stätte ihres größten Freilufterfolgs, dem Gewinn der EM-Goldmedaille 2018 im 1.500m-Lauf, hat Laura Muir für eines der großen Highlights beim ISTAF 2020 gesorgt. In ihrer Spezialdisziplin, die sie im bisherigen Saisonverlauf global dominiert, verbesserte sie ihre eigenen Weltjahresbestleistung in einem bärenstarken Tempolauf auf eine Zeit von 3:57,40 Minuten. „Ich liebe dieses Stadion. Ich hatte eine Menge Selbstvertrauen, erneut schnell laufen zu können“, kommentierte die Britin, die am Freitag beim Diamond-League-Meeting in Rom ihren Saisonabschluss feiern will. Die 27-jährige Schottin hält nun die drei schnellsten Zeiten des Jahres noch vor Olympiasiegerin Faith Kipyegon. Vom von den Tempomacherinnen Aneta Lemiesz und Hanna Hermansson ideal vorbereiteten Rennen profitierten auch Laura Weightman und Jessica Hull: Die Engländerin verbesserte ihre persönliche Bestleistung um einen Wimpernschlag auf eine Zeit von 4:00,09 Minuten und verhärtete den Eindruck ihrer Topform. Die Australierin steigerte den australischen Landes- und ozeanischen Kontinentalrekord von Linden Hall um 0,44 Sekunden auf eine Zeit von 4:00,42 Minuten.
Tempojagd vom Start weg
Im mit 3.500 Zuschauern – das laut lokaler Verordnung maximal erlaubte – „gefüllten“ Olympiastadion von Berlin war vom Startschuss weg Pfeffer im Rennen. Laura Muir platzierte sich sofort hinter den beiden von ihr instruierten Pacemakerinnen, Weightman und Hull sicherten sich die Positionen im Windschatten der Favoritin. Nach 62,5 Sekunden war die erste Runde absolviert, die Durchgangszeit nach 800 Metern lautete 2:09,32 Minuten. Bereits während des dritten Umlaufs klaffte eine Lücke zwischen den beiden Britinnen auf, auch hinter Hull entwickelte sich ein immer größer werdender Abstand. Muir hielt den Schritt auch in der letzten Runde, geschätzt eine Rundenzeit von 62-niedrig, lang und verbesserte den 18 Jahre alten Meetingrekord der Türkin Süreyya Ayhan um über eine Sekunde auf eine Zeit von 3:57,40 Minuten.
Hinter Weightman, die von Steve Cram trainiert wird, und Hull kam Melissa Courtney-Bryant als drittbeste Britin und sinngemäß „best of the rest“ ins Ziel, gefolgt von Routinier Shannon Rowbury. In Abwesenheit der noch rekonvaleszenten Konstanze Klosterhalfen, die der Veranstalter gerne im Starterfeld gesehen hätte, wurde Hanna Klein in guten 4:05,74 Minuten als Siebte beste Deutsche, unmittelbar vor der zuletzt starken Polin Sofia Ennaoui, vor zwei Jahren in der deutschen Hauptstadt Vize-Europameisterin. Im ersten 1.500m-Wettkampf seit einer Ewigkeit verbesserte die zehntplatzierte Christina Hering ihre Bestzeit auf 4:08,30 Minuten. „Der richtige Moment, um auf die 1.500m zurückzukehren. Ich mag diese Distanz und war sehr motiviert“, erklärte die Münchnerin ihren „Ausflug“ auf die Überdistanz.
Chepkoech von Landsfrau geschlagen
In der zweiten Laufentscheidung im Rahmen des zur World Continental Tour zählende Meeting der Klasse Silber, dem 3.000m-Hindernislauf der Frauen, erlitt Weltrekordhalterin Beatrice Chepkoech eine Niederlage im Duell mit ihrer Landsfrau Hyvin Kiyeng. Die Weltmeisterin des Jahres 2015 siegte in einer Weltjahresbestleistung von 9:06,14 Minuten mit vier Sekunden Vorsprung. Da dies das erste internationale Toprennen in dieser Disziplin war, hätte eine neue Weltjahresbestleistung einzig eine corona-bedingte Absage des Wettkampfs verhindern können, die Coronatests aller im ISTAF involvierter Athletinnen und Athleten fielen jedoch negativ aus.
Landesrekorde für Slowenien und Holland
In Abwesenheit von Gesa Krause war die Slowenin Marusa Mismas, die sich bereits den ganzen Sommer über auf diversen Distanzen gut in Schuss zeigte, die beste Europäerin. Die 25-Jährige verbesserte ihren eigenen slowenischen Landesrekord um 0,29 Sekunden auf eine Zeit von 9:20,68 Minuten und belegte als Solistin den dritten Platz. Einen weiteren Landesrekord gab es für die Holländerin Irene van der Reijken, die in einer Zeit von 9:34,80 Minuten 3,6 Sekunden unter der elf Jahre alten Marke von Miranda Boonstra blieb und ihre eigene Bestleistung um neun Sekunden steigerte. Zwischen den beiden Landesrekordlerinnen platzierten sich die britische Meisterin Aimee Pratt und deren Landsfrau Rosie Clarke, als beste Lokalmatadorin erreichte Elena Burkard das Ziel als Siebte (9:35,67).
Ergebnisse ISTAF 2020
1.500m-Lauf der Frauen
1. Laura Muir (GBR) 3:57,40 Minuten * / **
2. Laura Weightman (GBR) 4:00,09 Minuten ***
3. Jessica Hull (AUS) 4:00,42 Minuten ****
4. Melissa Courtney-Bryant (GBR) 4:02,34 Minuten
5. Shannon Rowbury (USA) 4:02,56 Minuten
6. Mihaela Claudia Bobocea (ROM) 4:05,71 Minuten
7. Hanna Klein (GER) 4:05,74 Minuten
8. Sofia Ennaoui (POL) 4:06,05 Minuten
9. Elise Vanderelst (BEL) 4:06,24 Minuten
10. Christina Hering (GER) 4:08,30 Minuten ***
3.000m-Hindernislauf der Frauen
1. Hyvin Kiyeng (KEN) 9:06,14 Minuten *
2. Beatrice Chepkoech (KEN) 9:10,07 Minuten
3. Marusa Mismas (SLO) 9:20,68 Minuten *****
4. Aimee Pratt (GBR) 9:32,50 Minuten
5. Rosie Clarke (GBR) 9:32,95 Minuten
6. Irene van der Reijken (NED) 9:34,80 Minuten ******
7. Elena Burkard (GER) 9:35,67 Minuten
8. Genevieve Gregson (AUS) 9:44,01 Minuten
* neue Weltjahresbestleistung ** neuer Meetingrekord *** neue persönliche Bestleistung **** neuer australischer Landesrekord und ozeanischer Kontinentalrekord ***** neuer slowenischer Landesrekord ****** neuer holländischer Landesrekord
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