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Weltklasse in Frankfurt – Vojta und Bauernfeind optimistisch

Sechs Monate nach dem nicht nach seinen Vorstellungen geglückten Marathon-Debüt in Wien, bei dem er immerhin den Staatsmeistertitel gewann, orientiert sich Andreas Vojta bei seinem zweiten Marathon in Frankfurt höheren Zielen. Gemeinsam mit seinem Trainer Wilhelm Lilge ist er dabei trotz der harten Erfahrung in Wien der jahrelang erprobten Philosophie treu geblieben. Mario Bauernfeind, Staatsmeister-Vorgänger von Vojta, will seine persönliche Bestleistung steigern.
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Marathon-Premieren haben immer das Potenzial harter Lehren, Andreas Vojta (team2012.at) hat beim Vienna City Marathon ungewollt eine erfahren. Nach außen hin gibt sich der 34-Jährige deswegen nicht nervös. Dass ein Marathon einmal nicht aufgeht, besonders ohne Erfahrung in diesem Metier, könne passieren. „Nun gilt es mit den kleinen Schritten vorwärts, die ich in der Vorbereitung gesetzt habe, das Potenzial im Wettkampf auszuspielen“, gibt der Niederösterreicher vor seinem Start beim Frankfurt Marathon am Sonntag die Richtung vor. Das Potenzial sieht sein Trainer Wilhelm Lilge im Zeitenbereich von 2:10 bis 2:12 Stunden, bei perfektem Rennverlauf und optimalen Bedingungen traut er seinem Schützling am Sonntag auch eine Zeit unter 2:10 Stunden zu – das wäre bekanntlich eine Verbesserung des ÖLV-Rekords von Peter Herzog (2:10:06).

RunAustria-Tipp: Der Mainova Frankfurt Marathon wird am Sonntag mit Startschuss um 10 Uhr im TV-Sender HR übertragen.

Form stimmt

Nach seinem Marathon-Debüt im April in Wien, wo Vojta weit unter Wert geschlagen worden ist, haben sein Trainer und er im langfristigen Plan, der auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris aufgerichtet ist, nicht alles auf den Kopf gestellt. Leichte Adaptionen wie ein etwas erhöhter Trainingsumfang bedeuten einen weiteren Entwicklungsschritt. Eigentlich wie immer konnte sich Vojta auf seinen Körper verlassen, weder gesundheitliche Störungen noch Verletzungen unterbrachen den Trainingsplan. Er habe alle Trainingsinhalte durchgehend nach Plan umgesetzt, betont Lilge. Vojtas Schluss: „Meine aktuelle Form macht es möglich, in Frankfurt gut zu performen.“

Besondere Ausreißer nach oben waren die beiden Halbmarathonstarts auf dem Weg zum Frankfurt Marathon nicht: 1:03:31 Stunden in Kopenhagen, 1:02:55 Stunden bei der WM in Riga. „In Kopenhagen war das Anfangstempo der Gruppe, in der Andi mitlief, etwas zu hoch, das hat sich später gerächt. Das Halbmarathon-Tempo ist teuflisch: einen Hauch zu schnell und du bist im anaeroben Bereich, aus dem du nie wieder rauskommst“, analysiert der Coach. „Der Halbmarathon in Riga, bei dem die Voraussetzungen etwas anders waren, weil auch die Platzierung maßgeblich war, war jedenfalls ok, auch wenn es sich dann doch leider wieder ergeben hat, dass Andi in der kritischen Phase einige Kilometer ziemlich einsam laufen musste.“

Neues Gefühl fürs Marathonlaufen

Den Schlüssel in einem gelungenen Rennen sieht Lilge in der Anfangsphase. Ein Kompromiss zwischen Orientierung an einer vermeintlich passenden Gruppe und dem Beachten der Signale des Körpers, ob dieses Tempo an diesem Tag sinnvoll ist, sei die theoretische Voraussetzung für ein gutes Rennen. „Ein Marathon ist nie bis ins letzte Detail planbar und erfordert immer Improvisationsfähigkeit im entscheidenden Moment“, erklärt Lilge, der die Bedeutung des mentalen Bereichs betont. Man müsse immer versuchen, in einer Spirale des Positiven zu bleiben. Auf diese Rennstrategie will auch der Athlet setzen: „Für mich hat Priorität, dass ich ein gutes Gefühl für das Marathonlaufen bekomme, bevor es ab Kilometer 30 hart wird. Dann gilt es, mich zu überwinden. Es ist aber ganz wichtig, dass ich davor schön ins Laufen komme.“

Zufrieden wäre Vojta am Ende des Tages „mit einem Wettkampf, in dem ich alles gegeben habe, gut gelaufen bin und eine gescheite Zeit erreiche.“ Ein Fragezeichen sieht der Niederösterreicher hinter dem Wind, der sich nach neueren Prognosen aber halbwegs zurückhalten sollte – leichte Regenschauer bei optimalen Lauftemperaturen wären weniger störend. Wie immer stellen sich im Vorfeld Fragezeichen ob des Rennverlaufs. Das Elitefeld ist im Bestleistungsbereich zwischen 2:09 und 2:11 dicht – ob sich die ideale Gruppe für Vojta ergibt, steht dennoch bis zur Athletenbesprechung am Samstag in den Sternen. Vojta hofft auf eine eher konservative erste Hälfte – vielleicht auch aufgrund der Erfahrungen beim VCM, als Vojta in der europäischen Topgruppe, die Richtung WM-Limit von 2:09:40 Stunden anlief, mitlaufen musste.

Step by Step

Natürlich hängt über der nationalen und internationalen Marathonszene das Olympia-Limit von 2:08:10 Stunden. Vojta will den Druck nicht annehmen, auch weil er und sein Umfeld das Direktlimit für diesen Sonntag außer Reichweite sehen. Es gehe darum, in Frankfurt einen Schritt zu setzen, um überhaupt in die Diskussion einer möglichen Olympia-Teilnahme einzutreten. Deshalb liege der Fokus einzig und allein auf die eigene Leistung, betont Lilge. „Wir achten darauf, was machbar ist und dann sehen wir, was damit möglich ist.“

Bauernfeind nimmt Bestleistung ins Visier

Die verhältnismäßig späte Startzeit des Frankfurt Marathon von 10 Uhr (im Biorhythmus durch die Zeitumstellung der Nacht davor eigentlich 11 Uhr) ist für Andreas Vojta kein Nachteil. Er gehe tendenziell ohnehin eher spät schlafen und stehe nicht früh auf, wodurch seine erste Trainingseinheit standardmäßig am späteren Vormittag stattfindet. Das trifft auf den voraussichtlich zweitbesten Österreicher im Rennen (nach Bestleistungen besten Österreicher), Mario Bauernfeind (KUS ÖBV Pro Team), nicht zu, da er als Berufstätiger eher früh am Tag trainiert. Das ist aber eine Randnotiz, der 32-jährige Polizist reiste heute mit Optimismus nach Frankfurt. Im Gegensatz zum Frühjahr, wo ihm gesundheitliche Probleme sämtliche Wettkampfplanungen von Vornherein verhagelten, konnte er einen Aufbau über 16 Wochen gut durchziehen. „Daher habe ich für Sonntag keine Ausreden“, erklärt er. Die Vergleichswerte zum Marathon-Aufbau vor einem Jahr, als er in Eindhoven in einer Zeit von 2:15:34 Stunden Polizei-Europameister wurde, seien einen Tick besser. „Daher bin ich durchaus zu etwas Risiko bereit. Ideal wäre für mich eine Halbmarathon-Durchgangszeit von rund 1:07 Stunden. Ich möchte aber in der zweiten Marathon-Hälfte lieber etwas forcieren können als leiden müssen“, lautet seine Devise. Bauernfeind, 2022 Staatsmeister im Marathon, jagt im Gegensatz zu Vojta keine internationalen Limits, sondern fokussiert persönliche Ziele. Und da will der zweifache Familienvater Schritt für Schritt setzen. Eine entscheidende Frage wird sein, ob sich im Rennverlauf eine Gruppe für seine Bedürfnisse bildet, was vor allen Dingen sehr wichtig ist, falls der Wind bläst.

Dattke und Boch nehmen Olympia in den Fokus

Im gegenwärtigen Marathon-Herbst, insbesondere nach dem Veröffentlichen der „Road to Paris“, hat die Olympia-Qualifikation für Paris 2024 in der Marathonszene absolute Priorität. 52 der 80 Startplätze sind mit Status quo bereits vergeben, wobei jede Nation maximal drei Startplätze hat. Während das für die heimische Marathonszene mehr als genug ist, stellt sich die Sachlage in Deutschland anders da. Die deutschen Topläufer in Frankfurt sind nach den gesundheitsbedingten Absagen von Fabienne Königstein und Filimon Abraham, der in Sevilla nur knapp am Limit vorbeigerauscht ist, Miriam Dattke und Linz-Sieger Simon Boch.

Bei den Frauen ist bereits jetzt sicher, dass das einfache Unterbieten des Olympia-Limit von 2:26:50 Stunden für die Nominierungen des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) nicht reichen wird – zumal nach der jüngsten Halbmarathonleistung eine Topleistung von Melat Kejeta beim Valencia Marathon im Dezember allen Landsfrauen noch „droht“. Miriam Dattke wird sich also für eine Olympia-Nominierung mindestens Richtung einer 2:25er Zeit orientieren müssen, bei der heutigen Pressekonferenz gab sie die Devise einer Angangszeit von 1:12 Stunden für den Halbmarathon und einer Endzeit unter 2:25 Stunden aus. Ähnliches hat wohl die Gruppe mit den besten Europäerinnen des Rennens vor, zu denen Vize-Europameisterin Matea Parlov-Kostro aus Kroatien, die den Landesrekord von 2:23:39 Stunden im Blick hat und von einer besseren Form als im August 2022 bei der EM spricht, sowie Stephanie Twell aus Großbritannien gehören.

Bei den Männern ist der Qualifikationsdruck (noch) nicht ganz so hoch, Amanal Petros und Europameister Richard Ringer haben das Limit in der Tasche. Simon Boch, der den Berlin Marathon nach einem Infekt absagen musste und nun diesen hochkarätigen Ersatz bekommen hat, will daher Risiko gehen, um seine persönliche Bestleistung von 2:09:25 Stunden deutlich zu verbessern. „Meine Form gibt das her. Entweder komme ich mit einer hohen 2:07er Zeit ins Ziel oder ich setze mich irgendwo bei Kilometer 35 auf eine Parkbank“, gibt sich der Deutsche angriffslustig.

VCM-Sieger zielen auf Frankfurt-Erfolg ab

Zwar ist das Elitefeld der Männer an der Spitze in der Dichte dünner besetzt als bei den Frauen, es offeriert aber großes Potenzial. Guye Adola hat eine Bestleistung von 2:03:46 Stunden stehen und 2021 den Berlin Marathon gewonnen. Nach den letzten Leistungen ist aber der Vorjahres-Zweite Samwel Mailu, der unter 2:05 Stunden laufen will, der Favorit. Nicht nur, weil der Kenianer im Frühling beim Vienna City Marathon einen neuen Streckenrekord von 2:05:08 Stunden aufgestellt hat – sondern auch, weil er vor vier Wochen bei der Straßenlauf-WM in Riga überraschend die Bronzemedaille im Halbmarathon gewonnen hat, in einer starken Leistung von 59:19 Minuten. Eine Halbmarathon-WM-Bronzemedaille hat übrigens auch Adola in seiner Vitrine, erlaufen als junger Athlet vor neun Jahren in Kopenhagen. Als Dritter im Bunde der großen Namen auf der Favoritenliste ist Titelverteidiger Brimin Misoi aus Kenia, der im Vorjahr eine persönliche Bestleistung von 2:06:11 Stunden aufstellte. „Ich habe sehr gut trainiert und möchte meine Bestleistung steigern“, so der Vorjahressieger.

Bei den Frauen führen neun afrikanische Läuferinnen mit Bestleistungen unter 2:25 Stunden das Feld an. Die bekanntesten Namen sind die beiden Kenianerinnen Visiline Jepkesho und Magdalyne Masai. Jepkesho lief bereits viermal unter 2:23 Stunden und hat 2018 den Rotterdam Marathon sowie den Ljubliana Marathon gewonnen, beim VCM 2023 kam sie nicht über Platz fünf hinaus. Besser lief es in Wien für Masai, wo sie den zweitgrößten Erfolg ihrer Karriere nach dem Sieg beim Toronto Marathon 2019 feierte. Masai ist mit dem neuseeländischen Topläufer Jake Robertson verheiratet und kündigte bei der heutige Pressekonferenz Großtaten an: „Ich habe den besten Marathon-Aufbau meiner bisherigen Laufbahn gemacht.“

Großer Lauffesttag in Frankfurt

Mit der 40. Austragung feiert der Mainova Frankfurt Marathon, laut Durchschnittszeiten aller Finisher der schnellste Marathon Deutschlands, am kommenden Sonntag ein besonderes Jubiläum. „Das Jubiläum macht stolz und bringt für alle eine besondere Stimmung mit sich“, sagt Renndirektor Jo Schindler. Neben starken Elitefeldern hat dabei natürlich die Größe des Teilnehmerfeldes eine enorme Bedeutung. Rund 24.000 Anmeldungen mit 115 unterschiedlichen Nationalitäten haben sich für das kommende Wochenende angekündigt, mehr als die Hälfte werden die Marathon-Distanz in Angriff nehmen. „Die Teilnehmerzahlen gehen wieder nach oben, das freut uns sehr“, so Schindler. Dabei ist auch Peter Schmitt, der einzige Läufer, der bei allen 39 bisherigen Ausgaben am Start stand und bis auf einmal stets finishte.

Eine Ausstellung von historischen Bildern im Frankfurter Shoppingcenter Skyline Plaza erinnern an die bisherigen Austragungen. „Unser Marathon steht auch für den Boom des Laufsports in Deutschland, der in den späten 70er Jahren begann, als aus den USA die Joggingwelle zu uns herüberschwappte“, erzählt Renndirektor Jo Schindler. „Heute ist der Marathon aus der Sportstadt Frankfurt nicht mehr wegzudenken.“

Mainova Frankfurt Marathon

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