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Am kommenden Wochenende kommt es in Dakar zu einer ganz besonderen Premiere. Zum ersten Mal findet vor den Toren der Hauptstadt des Senegal, jährlich Austragungsort eines der größten Leichtathletik-Meetings auf dem afrikanischen Kontinenten, ein Marathon statt: der Marathon Eiffage de…
Dass eine Millionen-Metropole in der Dimension der zwölftgrößten Stadt des afrikanischen Kontinenten auf sämtlichen anderen Kontinenten eine mehr oder weniger prestigeträchtige Marathon-Veranstaltung beherbergt, ist angesichts des seit Jahrzehnten andauernden Boom des Laufsports längst Standard. In Afrika ist das nicht so. Es klingt paradox, aber jener Kontinent, auf dem die besten Langstreckenläufer der Welt geboren sind, ist im Bereich der Veranstaltung von Langstreckenläufen ein absoluter Nachzügler. Zwar gibt es einige große Laufveranstaltungen, zum Beispiel in den Hauptstädten der beiden erfolgreichsten Laufhochburgen Ostafrikas, Addis Abeba (Äthiopien) und Nairobi (Kenia), doch auch ihnen fehlt die internationale Strahlkraft – und damit auch überregionale Attraktivität. Die Premiere des Marathons in Dakar ist ein weiterer Schritt kleiner Schritt auf dem Weg, diese Lücke schließen zu wollen. Und ein weiterer Schritt, die westafrikanische Region für den nationalen und internationalen Laufsport zu erschließen.
Sicherheit als heikles Thema
Wer über Großveranstaltungen in Afrika spricht, der kommt um das Thema Sicherheit nicht herum. Denn Gewalt und mangelnde gesellschaftliche Stabilität sind in vielen afrikanischen Ländern allgegenwärtig, Armut und Arbeitslosigkeit fördern die Unzufriedenheit in der Gesellschaft – auch im politisch einigermaßen stabilen Senegal. Terroranschläge in den Nachbarländern haben in den letzten Wochen und Monaten nicht zu einem gesteigerten Sicherheitsgefühl beigetragen. „Es wird keine Probleme geben. Die Verantwortlichen werden die notwendigen Maßnahmen setzen“, hofft Samba Faye, einer der besten Marathonläufer des Landes, in einem Interview mit der New York Times. Er selbst wird am Sonntag beim ersten Marathon überhaupt in seinem westafrikanischen Heimatland am Start sein.
Tragischerweise ist eine große Sportveranstaltung ein potentielles Ziel von Gewalt. Das weiß selbst die westliche Welt seit den tragischen Anschlägen auf den Boston Marathon 2013. Und in Afrika scheint die Situation bedrohlicher. Am letzten Wochenende fand mit dem Lagos City Marathon der erste Marathon in Nigeria statt, aufgrund der politischen Lage eines der unfriedlichsten Länder der Welt. Auch wenn die Hauptstadt fern der im Bürgerkrieg umkämpften Gebiete liegt, warf die Öffentlichkeit einen genauen Blick in die Hauptstadt Nigerias. Zumal Afrikas größte Metropole aufgrund einer hohen Kriminalitätsrate bekannt ist. Über 20.000 Läuferinnen und Läufer genossen ein außergewöhnliches Lauferlebnis und trugen maßgeblich zu einer gelungenen Marathon-Premiere bei. Vorkommnisse, die die Sicherheit der Teilnehmer bedrohten, gab es keine. Auch weil ein beachtliches Aufgebot an Polizisten in Zivil diese garantierten.
Westafrika auf dem Vormarsch
Mit der Marathon-Premiere in Dakar folgt der Senegal einem spät gezündeten Trend in Afrika, auf den globalen Aufschwung des Laufsports aufzuspringen. Erst in den letzten Jahr fanden in der Elfenbeinküste und Gabun Marathon-Premieren statt, andere junge Laufveranstaltungen wie in Sierra Leone oder Liberia wurden in den letzten Jahren bei ihrem Vormarsch durch den Ausbruch der Ebola-Epidemie eingebremst. Die internationale Marathon-Bewegung vertritt die Werte eines friedlichen Miteinanders von Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Hautfarbe und Religion und unterschiedlicher Überzeugungen. Es wäre sowohl für die afrikanischen Veranstalter vor Ort als auch für die internationale Meinung über Afrika ein erfreuliches Signal, wenn die neuen Marathon-Veranstaltungen im westlichen Afrika diese Botschaft tragen. Marathon Eiffage de l’Autoroute de Dakar
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