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Wie Laufsport das Immunsystem beeinflusst

Jeder Mensch bastelt sich mit seiner Lebensweise im Laufe der Zeit auf unterschiedlichen Ebenen ein möglichst gutes Immunsystem. Einen wesentlichen Einfluss auf die Stärke des Immunsystems hat der Konsum gezielter Nährstoffe im Rahmen einer ausgewogenen, kohlenhydratreichen Ernährung. Eine wichtige Rolle…

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Jeder Mensch bastelt sich mit seiner Lebensweise im Laufe der Zeit auf unterschiedlichen Ebenen ein möglichst gutes Immunsystem. Einen wesentlichen Einfluss auf die Stärke des Immunsystems hat der Konsum gezielter Nährstoffe im Rahmen einer ausgewogenen, kohlenhydratreichen Ernährung. Eine wichtige Rolle spielt Vitamin C, wenn auch nicht in präventiver Wirkung. Eine Studienanalyse der Wissenschaftler Harri Hemilä von der Abteilung für Public Health der Universität Helsinki und Elizabeth Chalker von der Universität in Sydney aus dem Jahr 2012 ergab, dass Erwachsene bei einer gesteigerten Einnahme vom Vitamin C die Dauer einer Erkältung um 8%, Kinder um 14% verkürzen können. Spannend für Läufer ist aber eine Teilerkenntnis der Analyse aus fünf Studien an Marathonläufern, Skisportlern und Soldaten, die in der Polarregion im Einsatz waren: Sie verkürzen ihre Erkältungszeit dank zusätzlichem Vitamin C um die Hälfte. Der Bewegungsreichtum im Alltagsleben der Probanden befeuerte also die Effizienz in der Arbeit des Immunsystems.
Ebenfalls wichtig ist ausreichender und regelmäßiger Schlaf, individuell variierend zwischen sechs und neun Stunden pro 24 Stunden. Eine dritte wesentliche Komponente ist regelmäßige sportliche Bewegung an der frischen Luft. Eine Studie von Forschern der University of North Carolina, veröffentlicht 2010 im „British Journal of Sports Medicine“, stellt etwa fest, dass Menschen, die im Winter regelmäßig Sport betreiben, nur halb so oft an Erkältungen und Infekten leiden wie der gesellschaftliche Schnitt. Eine Studie von Dr. John Campbell der University of Bath in Großbritannien aus dem Jahr 2018 stellt sogar die Annahme in Frage, dass intensive sportliche Belastung wie ein Marathonlauf das Immunsystem wirklich kurzfristig schwächen. Er sieht eher Stress, Ernährung oder Schlafmangel als Begünstigung für das „Open Window“ für Viren (vgl. Athletic’s Weekly, 16.4.2020). Eine vierte ist das Lernen des Umgangs mit Viren, vielfach im Kindesalter, das dem Körper die Möglichkeit bietet, sein Immunsystem im Laufe der Zeit zu formen. Eine Art Training des Immunsystems sozusagen.

Einflussfaktoren auf die Effektivität des Immunsystems

Als Abwehrsystem unseres Körpers gegen den Einfall von Krankheitserregern aller Art ist das Immunsystem eine der wichtigsten Strategien für ein qualitativ hochwertiges Leben. Immer, nicht nur im aktuellen Kontext. Denn es sorgt für den Schutz unseres Organismus. Je besser generell die körperliche Gesundheit, desto weniger anfällig ist das Immunsystem bei Attacken von außen. Essentiell für ein gutes Immunsystem ist eine gute Darmgesundheit, weswegen Ernährung eine Schlüsselrolle spielt. Da regelmäßige sportliche Bewegung ebenfalls eine wichtige Komponente für gute Gesundheit ist, besteht auch eine Korrelation zwischen einem sportlichen Lebensstil und einem starken Immunsystem. Prinzipiell lässt sich zwischen dem angeborenen Abwehrschutz und dem im Laufe des Lebens erworbenen Abwehrsystem unterscheiden. Das Zusammenspiel bildet die Effektivität des Immunsystems.

Die gegenwärtige Bedeutung eines starken Immunsystems

Besonders in Zeiten von gesellschaftlichen Restriktionen, die Alltagsgestaltung durch Verbote und Empfehlungen zur Einschränkung des eigenen Tuns reduziert, erfordert die Stärkung des Immunsystems einen Spagat. Dabei ist insbesondere in dieser Pandemie nach bisherigen Erkenntnissen ein starkes Immunsystem ein entscheidender Vorteil. Für die sportliche Komponente war das Laufen genauso wie das Walken, Spazierengehen und Radfahren in Österreich stets eine kaum eingeschränkte Möglichkeit, der unmittelbaren Gesundheit präventiv etwas Gutes zu tun – im Gegensatz zu anderen Sportarten, deren Ausübung untersagt ist. Zumindest ersteres war in der Theorie essentiell: Denn regelmäßiges Laufen sorgt für die körperlich-gesundheitlichen Rahmenbedingungen, die ein starkes Immunsystem braucht: ein trainiertes Herz-Kreislauf-System, körperliche Fitness, regulierter Hormonhaushalt. Besonders in bedrückenden Zeiten ist Laufen ein ideales Mittel, durch Entlastung von Stress und Dämpfung von Ängsten ein stabiles psychologisches Wohlbefinden aufrechtzuerhalten. Bei sportlicher Bewegung werden außerdem Stoffe in den Umlauf gebracht, die Entzündungswerte senken. Niedrige Entzündungswerte sind übrigens in der Inkubationszeit bei COVID-19 ein wichtiges Kriterium, das einen milderen Krankheitsverlaufs begünstigt.
Dass nicht nur in Österreich in den letzten Monaten auch in der Praxis verstärkt gelaufen wurde, könnte auch damit zu tun haben, dass andere Sportarten eingeschränkt waren und Fitnesscenter geschlossen. Diverse Umfragen zeigen, dass mehr Menschen und das intensiver als zuvor die Vorteile des Laufens u.a. für das eigene Immunsystem konsumierten. Genauso hat sich aber die Gruppe jener, die kaum oder keinen Sport betreiben, vergrößert. Die beiden Stichproben-Beobachtungen müssen in sich kein Widerspruch sein. Zu befürchten ist allerdings, dass ein Großteil derjenigen, die vom dominierenden Virus dieser Saison ein gesundheitlich höheres Risiko für sich erwarten, aus psychologischem Eigenschutz die (bewegungsreiche) Freizeit an der frischen Luft begrenzt hat. Was, wie skizziert, enorm kontraproduktiv wäre.

Regelmäßige Screenings der Gesundheit durch digitale Läufertools

Die Umstände im Jahr 2020 haben das Laufen innerhalb eines Verordnungen berücksichtigenden Verhaltens fast auf die individuelle Ebene beschränkt. Als Laufbegleiter blieb oft nur Technologie übrig. Seit Jahren haben digitale Tools einen immer stärkeren Einfluss auf das Laufen und damit auch auf das Trainingsverhalten. Spannend ist dabei gerade zum jetzigen Zeitpunkt das Potenzial aus gesundheitlicher Sicht. Denn die ständige Aufzeichnung von Daten wie Herzfrequenz oder Ruhepuls durch Trainingscomputer lässt Veränderungen oft schneller erkennen als durch Körpersignale spüren. Womit ein Vorteil der schnelleren Reaktion auf einen sich anbahnenden Infekt entsteht. Viele Unternehmen, die digitale Tools für die Läufer-Community anbieten, denken in ihren Produktinnovationen in diese Richtung. So zielen Informationen aus der Analyse von Daten aus dem Herz-Kreislauf-System und dem Schlaf auf die qualitative Verbesserung der Gesundheit ab. Auch das US-amerikanische Unternehmen Whoop, das etliche der Topstars des US-Sports unter Vertrag hat, wirbt mit einem Angebot an 24/7 Coaching zur Verbesserung der Gesundheit. Das Armband, das mit einer App verbunden ist, misst externe und interne Stressfaktoren, die den Körper sowohl im Training als auch im Alltag belasten. Die Analyse der Trainingsleistungen, Regenerations- und Schlafzeiten zieht Schlüsse in Echtzeit nicht nur über die körperliche Fitness, sondern auch den Gesundheitszustand. Ein wesentlicher Faktor zur Risikosenkung sowohl für die eigene Gesundheit als auch für die Gefahr der Ansteckung anderer.

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