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Wissenschaft widerlegt Mythos der „Non-Responder“

Die so genannten „Non-Responder“ sind ein Mythos in der Sportwissenschaft und entstammen einer mittlerweile veralteten Annahme von Experten, es gäbe Menschen, die für Trainingseffekte nicht empfänglich seien und daher nicht trainierbar – möglicherweise aus genetischen Gründen. Zwischenzeitlich wurde diese These…

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Die so genannten „Non-Responder“ sind ein Mythos in der Sportwissenschaft und entstammen einer mittlerweile veralteten Annahme von Experten, es gäbe Menschen, die für Trainingseffekte nicht empfänglich seien und daher nicht trainierbar – möglicherweise aus genetischen Gründen. Zwischenzeitlich wurde diese These bereits abgeschwächt und auf bestimmte Trainingsreize beschränkt, während andere Trainingsreize wirken würden. Demnach wären auch vermeintliche „Non-Responder“ in der richtigen Sportart gut aufgehoben und könnten mit gezieltem Training Fortschritte in ihrem Leistungsvermögen erzielen. Vor einigen Jahren wandelte sich die wissenschaftliche Meinung dahingehend, dass es solche „Non Responder“ de facto nicht gibt. Für Fortschritte im Training brauche es nur unterschiedliche Ansätze und unterschiedliche Intensitäten – eine These, den zwei aktuelle Studien bestätigen.
 

© SIP / Johannes Langer
© SIP / Johannes Langer
Individueller Umfang als Geheimnis

Die Erkenntnis, dass die richtigen Trainingsreize gefunden werden müssen, unterstützt laut einem Bericht des ORF vom Wochenanfang eine aktuellen Studie der Queen’s University im kanadischen Kingston: In einer Vergleichsstudie absolvierte die Hälfte der Probanden viermal wöchentlich ein moderates Training und die Kontrollgruppe im selben Umfang ein intensives. Nachdem alle Probanden wieder in ihre Ausgangskondition zurückgekehrt waren, wurden die Rollen getauscht. Jeweils ein Drittel sprang auf sowohl auf das moderate als auch auf das intensive Trainingsprogramm nicht an, beim Kontrolltest mit dem anderen Trainingsprogramm allerdings schon.

Schweizer Studie: die Intensität ist entscheidend

Eine aktuelle Studie der Sportwissenschaftler David Montero und Carsten Lundby von der Universität in Zürich, publiziert im Fachmagazin „Journal of Physiology“, suchte einen anderen Ansatz. Die Forscher filterten in einer Vor-Untersuchung, die ein sechswöchiges Trainingsprogramm mit einem Mix aus moderaten und intensiven Trainingssessions bestand, „Non-Responder“ heraus. Ermittelt wurden diese Probanden auf Basis ihres Erschöpungsgrades, der aus diversen Daten (unter anderem maximale Sauerstoffaufnahme und Bluttests) analysiert wurde. Der Unterschied war jener, dass eine Gruppe der insgesamt 78 Probanden einmal pro Woche, eine weitere zweimal, eine dritte dreimal, eine vierte viermal und eine fünfte fünfmal trainierte. Nachvollziehbar befanden sich in den ersten zwei Gruppen einige „Non-Responder“, in den letzten drei kaum bis har keine.
Alle „Non-Responder“ mussten an einem zweiten Experiment teilnehmen. Dasselbe Trainingsprogramm sah nun zwei Trainingstage mehr pro Proband vor. Das Ergebnis: Jeder einzelne der vermeintlichen „Non-Responder“ verbesserte seine Leistungsfähigkeit, der eine weniger, der andere mehr.

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