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WM 2023: Sifan Hassan fällt bei äthiopischem Triumph auf die Nase
In einem dramatischen Endspurt zwischen Sifan Hassan und Gudaf Tsegay fiel die Holländerin wenige Meter vor der Ziellinie im Kampf um die Goldmedaille zu Boden und musste widerwillig den Äthiopierin die Bühne für einen Dreifachtriumph überlassen. Weil dem zweiten holländischen Leichtathletik-Superstar, Femke Bol, wenig später in der Mixed-Staffel ebenfalls ein Sturz im letzten Atemzug des Wettkampfs und im Kampf um die Goldmedaille passierte, begannen die Titelkämpfe mit einem Albtraum in Oranje. Und einer triumphalen Ehrenrunde für Äthiopiens Läuferinnen.
Im ersten Augenschein nach zu urteilen nahm Sifan Hassan ihr Missgeschick, das auf totale Erschöpfung zurückzuführen war, gelassen. Sie nahm die tröstenden Worte und Gesten aus dem Feld der Kontrahentinnen ruhig entgegen. Die erste war ihre vermeintlich größte Kontrahentin, Letesenbet Gidey. Die äthiopische Weltrekordhalterin, die ihren Titel von Eugene nicht verteidigen konnte und mit der Silbermedaille Vorlieb nehmen musste, eilte sofort nach Zielankunft zurück, kreuzte die Ziellinie in die verkehrte Richtung und nahm Sifan Hassan in den Arm, obwohl die, nüchtern gesehen, sich noch im Wettkampf befand. Vielleicht kamen impulsive Erinnerungen in ihr hoch, wie mörderisch schlecht sich die Holländerin fühlen musste. Im Februar brach Gidey auf der Zielgerade des Crosslauf-WM-Rennens im australischen Bathurst zusammen und verlor die bereits sicher geglaubte Goldmedaille auf dramatische Art und Weise. Auch die Topstars der Szene sind vor solchen Momenten nicht verschont, für die erfolgsverwöhnte Sifan Hassan, die den Vorlauf über 1.500m sechseinhalb Stunden zuvor in den Knochen hatte, war der Sturz auf die Bahn des Leichtathletik-Nationalstadions von Budapest tatsächlich eine ungewohnt bittere Niederlage. Trotzdem machte die Holländerin auch nach dem Rennen gute Miene zum bösen Spiel: „Ich versuche zu lächeln, aber es ist hart. Ich bin sehr enttäuscht. Das ist Sport und solche Dinge können passieren. Ich hatte heute einen schlechten Moment, dabei habe ich mich eigentlich während der letzten Runde gut gefühlt.“
* neue Saisonbestleistung
** neue persönliche Bestleistung
Triumph für einen Neuling auf den 10.000m
Die neue Weltmeisterin Gudaf Tsegay hielt jedoch wenig von tröstenden Gesten. Erstens schmerzte ihr blutendes Knie, das an eine Berührung mit den Spikes einer Kontrahentin während des Rennens erinnerte. Zweitens hatte Sifan Hassan ihr im Laufe des spannenden Zweikampfs auf der Zielgerade, während dem die Äthiopierin immer näher an die Holländerin heranrückte, zweimal ihren rechten Ellbogen gegen die Brust geschlagen, in voller Laufbewegung. Hassan wiederum zog mit Absicht nach außen, um Tsegay das Überholmanöver zu erschweren. Die Ellbogenberührungen mögen keine Absicht gewesen sein, doch die Zeitlupen enttarnten, dass der 26-jährigen Äthiopierin in diesen Millisekunden nicht zum Lachen zu Mute war. Nachher meinte die Weltmeisterin allerdings, sie hätte das nicht bemerkt – es seien normale Geschehnisse in Positionskämpfen entlang der Zielgerade.
Für bessere Laune sorgte nachher die Ehrenrunde gemeinsam mit ihren Landsfrauen Letesenbet Gidey und Ejgayehu Taye, die ohnehin offenbar dafür bekannt ist, zum Lachen in den Keller zu gehen. Die Goldmedaille ist ihre zweite bei Weltmeisterschaften nach jener im 5.000m-Lauf vor einem Jahr, in Budapest werden WM-Titel übrigens mit einer Prämie von 70.000 US-Dollar (entspricht gut 64.000 Euro) versehen. „Es war ein gutes Rennen mit einem grandiosen Finish. Der 10.000m-Lauf ist normalerweise nicht mein Event. Aber ich bin in einer guten Form“, so Tsegay, deren Siegerzeit von 31:27,18 Minuten übrigens zu den langsamsten der WM-Historie zählt.
Eine Finnin mit den meisten Führungsrunden
Der Endspurt zwischen Hassan und Tsegay, der in der sportlichen Dramaturgie in Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt endete, war der Gipfel der Spannung in einer furiosen Schlussrunde am Ende eines interessanten Wettkampfs, der aber von den Hauptprotagonistinnen so gestaltet wurde, dass der Spannungsbogen bis zum Schluss aufgezogen wurde. Die Äthiopierinnen hatten eine Teamtaktik vorbereitet, die eine passive erste Rennhälfte im hinteren Teil des Feldes vorsah. Ähnlich verhielt sich auch das kenianische Team, Sifan Hassan sowieso. Bei offiziell 26°C Lufttemperatur und einer Luftfeuchtigkeit von 73% nutzten also erst die Außenseiterinnen die Bühne. Die US-Amerikanerin Natosha Rogers, Nummer drei ihres Teams, führte das Feld in einer moderaten Zeit von 3:37,55 Minuten über die Zwischenzeit von 1.000m. Dann übernahm Camilla Richardsson aus Finnland für längere Zeit die Führung und beschleunigte das Feld sachte auf Kilometerzeiten um 3:10 Minuten. Nach 16:23,55 Minuten erreichte die Skandinavierin die Zwischenzeit bei 5.000m, die Favoritinnen agierten nach wie vor ruhig.
Den ersten Stein warf Agnes Ngetich nach rund 5.600m, wenig später übernahm mit der späteren Siegerin Gudaf Tsegay erstmals eine Äthiopierin die Führung. Ab nun griff die Taktik, auch Letesenbet Gidey und Ejgayehu Taye beteiligten sich an der Tempogestaltung, die im Schnitt nicht superschnell war, aber immer wieder von Tempowechseln geprägt war. Das Durchschnittstempo pendelte sich bei Rundenzeiten von 72 bis 73 Sekunden ein. Auch wenn es schneller war als in der ersten Rennhälfte, war es ein Tempo, dem der Großteil des Feldes nach wie vor folgen konnte. In einer Phase rund sechs Runden vor dem Ende sah es kurz so aus, als würde die Spitzengruppe entscheidend verkleinert werden, doch es war nur ein kurzes Anflackern.
Es dauerte lange, bis endlich Spektakuläres passierte. Noch zum Glockenton, der die letzte der 25 Runden ankündigte, lagen elf Läuferinnen binnen zwei Sekunden. Aber jetzt gaben die Äthiopierinnen vorne Vollgas, die US-Amerikanerin Alicia Monson, ob ihrer Schnelligkeit auf kürzeren Distanzen nun längst keine Außenseiterin im Kampf um die Medaillen mehr, platzierte sich perfekt dahinter. Den Showdown eröffnete Sifan Hassan, die rechtzeitig vor der letzten Runde auf Position vier nach vorne gelaufen war und nun auf der Gegengerade außen vorbei an Gidey und Tsegay an die Spitze drängte. Nur die beiden Äthiopierinnen konnten der Tempoverschärfung folgen, ihre Landsfrau und die Amerikanerinnen verloren den Anschluss. Tsegay rückte bereits in der Kurve immer näher an Hassan heran, Zentimeter um Zentimeter des Vorsprungs der Weltmeisterin von 2019 bröckelte auch entlang der Zielgerade weg, ehe es zu den besagten Körperberührungen und letztendlich zum Sturz kam, der alle holländischen Träume beendete. Dass Hassans Landsfrau Femke Bol später in der 4x400m-Mixed-Staffel auf fast noch dramatischere Weise ebenfalls ein Sturz aufgrund totaler Erschöpfung passierte, verlieh diesem ersten WM-Abend von Budapest eine außergewöhnliche Note – zu Ungunsten der holländischen Leichtathletik, die mit einem Traumstart kalkuliert hatte.
Vierter Sweep der WM-Geschichte
Der Sturz ermöglichte einen historischen Triumph für Äthiopien: Gudaf Tsegay, Letesenbet Gidey und Ejgayehu Taye sorgten für den ersten äthiopischen „Sweep“ in dieser Disziplin seit Tirunesh Dibaba 2005 in Helsinki vor Berhande Adere und Ejegayehu Dibaba. Dazwischen gelang dieses Kunststück noch den von Vivian Cheruiyot angeführten Kenianerinnen bei der WM 2011, davor räumte Äthiopien auch 2001 beim Triumph der aktuellen Verbandsvorsitzenden Derartu Tulu das gesamte Edelmetall ab. Seit 1999 inklusive gewann Äthiopien bei neun von 13 Gelegenheiten die WM-Goldmedaille im 10.000m-Lauf der Frauen. Für Tsegay, die erst ihren dritten 10.000m-Lauf bestritt und auf dieser Distanz weiterhin ungeschlagen bleibt, war es der zweite WM-Titel nach jenem über 5.000m in Eugene 2022, insgesamt die vierte WM-Medaille. Dazu kommen in der bereits mit 26 Jahren sehr erfolgreichen Karriere noch die Olympia-Bronzemedaille von Tokio über 5.000m, der Hallen-WM-Titel über 1.500m von 2022 und die Bronzemedaille sechs Jahre zuvor.
Die 25-jährige Letesenbet Gidey hatte in Wahrheit keine Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Anstatt Bronze gab es unerwartet noch Silber, wie 2019, als sie sich Sifan Hassan geschlagen geben musste. Für die Weltrekordhalterin, die zum vierten Mal in Folge bei einem globalen Großereignis auf das 10.000m-Stockerl gelaufen ist, war dies jedoch kein großes Problem: „Ich bin gut vorbereitet hierhergekommen, auch für ein schnelles Finish. Es ist nicht ganz so wichtig, welche Medaille ich schließlich bekommen habe – wichtiger ist, dass Äthiopien alle drei gewonnen hat. Ich denke, wir haben unser Heimatland heute Abend mit Stolz erfüllt.“ Für Taye war es die erste Freiluft-WM-Medaille nach Rang sechs vor einem Jahr, auch bei den Hallen-Weltmeisterschaften 2022 wurde sie Dritte über 3.000m.
Für die Kenianerinnen begann die WM 2023 also mit einer Niederlage, laut Papierform allerdings keine Überraschung. Als Beste wurde Irine Kimais Vierte, womit Kenia in dieser Disziplin erstmals seit 2007 ohne Medaille blieb. Die 24-Jährige hatte den Zug vorentscheidend verpasst und lag beim Auftakt zur letzten Runde auf Position zehn. Da halfen ihr sechs Positionsgewinne auf den letzten vier Runden in einer Schlussrunde von 62,41 Sekunden nichts mehr – der Abstand zu den Medaillen war fast vier Sekunden groß. Die Schlussrunde von Tsegay war im übrigen 59,01 Sekunden schnell, jene von Gidey exakt eine Minute, jene von Taye 59,48 Sekunden.
Warner-Judd beste Europäerin
Monson finishte als Fünfte, acht Positionen besser als bei den Olympischen Spielen und den letztjährigen Weltmeisterschaften, was schon ihrem Leistungssprung seither entspricht. Es ist die beste WM-Platzierung einer Amerikanerin in dieser Disziplin, seitdem Emily Infeld und Molly Huddle 2015 auf den Positionen drei und vier ins Ziel gekommen sind. Beachtlich war auch der siebte Platz von Ririka Hironaka aus Japan, die damit die beste japanische Platzierung in dieser Disziplin seit dem fünften Platz von Hitomi Niiya 2013 erzielte.
Sifan Hassans Unglück bedeutete, dass erstmals seit Moskau 2013 nicht eine Holländerin beste Europäerin im 10.000m-Lauf der Frauen bei Weltmeisterschaften war, sondern die Britin Jessica Warner-Judd, in Abwesenheit ihrer Landsfrau Eilish McColgan als Achte eine der Überraschungen im Wettkampf. Ihre Platzierung erinnerte dezent an große Zeiten des britischen Laufsports in dieser Disziplin, die allerdings durch Paula Radcliffe und Jo Pavey schon bis zu zwei Jahrzehnte zurückliegen. Geht es nach Hassan, bleibt diese Durststrecke in Budapest eine Ausnahme. Sie meinte nach dem Rennen, der Sturz habe keine Auswirkungen auf ihre kommenden WM-Auftritte, der nächste bereits heute Nachmittag im Halbfinale über 1.500m: „Ich denke nicht, dass ich verletzt bin. Meiner Hand geht es gut, das Knie muss noch gecheckt werden. Hoffentlich ist alles gut.“
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