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WMTRC 2023: Long Trail in französischer Hand

Tag drei bei den World Mountain and Trail Running Championships in Innsbruck-Stubai brachte einen vollen Erfolg für das französische Team. Neben den beiden Einzeltiteln für Benjamin Roubiol und Marion Delespierre gewannen die französischen Mannschaften jeweils auch die Nationenwertung.
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Auf der 86,9 Kilometer langen Strecke mit Start in Neustift im Stubaital und Ziel in Innsbruck mit nach einer aufgrund von Lawinengefahr veränderten Streckenführung mit 6.500 Höhenmetern im An- und 6.920 Höhenmetern im Abstieg blieb Benjamin Roubiol als einziger Teilnehmer unter zehn Stunden und nahm nach einer Laufzeit von 9:52:59 Stunden in der Tiroler Landeshauptstadt die Goldmedaille entgegen. „Während des Rennens habe ich nicht nachgedacht, dass ich gewinne. Selbst als ich Andreas Reiterer überholt habe, war ich mir meiner Sache noch nicht gewiss. Dann kam aber die Ziellinie – ich bin überglücklich“, kommentierte der 23-Jährige. Der Südtiroler, im Vorjahr noch Bronzemedaillengewinner, lag etwa zur Streckenmitte mit einem Vorsprung von rund sechs Minuten deutlich an der Spitze, doch als er das Stubaital verließ und den Anstieg hinauf zur Aspachhütte Richtung Nordkette begann, wendete sich das Blatt überraschend schnell und der Franzose übernahm vorentscheidend den ersten Platz. Reiterer rettete Silber in einer Zeit von 10:00:46 Stunden vor dem Slowaken Peter Frano (10:02:10).

ÖLV-Team auf Platz sieben

Bester des österreichischen Teams, das in der Nationenwertung Position sieben einnahm, war Lokalmatador Alexander Hutter (Team F7) auf Platz 20 (10:45:47), der aus dem Stubaital stammende Christian Stern (SV Raiba Stubai) folgte zwölf Minuten und vier Positionen später. „Genial, unter den besten 20 der Welt zu sein“, meinte Hutter, der auf die fantastische Unterstützung der Zuschauer hinwies. Gemeinsam mit Florian Grasel (Ultralaufteam Heustadlwasser) erreichte das österreichische Team den siebten Platz unter 24 Nationen, was ÖLV-Teamleiter Gerhard Schiemer von einer „sensationellen Leistung und einem großen Tag für den österreichischen Trail-Sport“ sprechen ließ. Unter den Erwartungen blieb der Deutsche Hannes Namberger auf Platz 14, der US-amerikanische Favorit Jim Walmsley konnte verletzungsbedingt nicht an den Start gehen. Von den 176 Athleten erreichten 122 nach den Strapazen eines sommerlichen Tages mit zweistelligen Temperaturen auch auf den höchsten Punkten der Strecke das Ziel in Innsbruck.

© WMTRC 2023 / Roast Media

Delespierre überholt Hartmuth

Nach dem frühzeitigen Aus der französischen Favoritin Blandine L’Hirondel bereits im ersten Rennfünftel entwickelte sich bei den Frauen ein interessantes Rennen, bei dem die Top-Ten überraschend eng beieinander blieben und so blieben bis zum Schluss 16 Athletinnen binnen einer Stunde. Am Ende holte sich die Französin Marion Delespierre in einer Zeit von 11:22:31 Stunden den Titel. „Es ist unglaublich! Jetzt brauche ich ein wenig Erholung, um diesen Sieg zu feiern“, meinte sie. Delespierre hatte die Führung bei der Asphaltpassage bei der Querung des Inntals von Katharina Hartmuth aus Deutschland übernommen, die in einer Zeit von 11:29:14 Stunden die Silbermedaille gewann. Bronze ging an Manon Bohard-Cailler aus Frankreich (11:34:22). Da das deutsche Team mit der nahe Innsbruck lebenden Rosanna Buchauer (5.) und Ida-Sophie Hegemann (15.) zwei weitere Top-Resultate erzielte, gab es in der Nationenwertung Silber hinter Frankreich und vor Italien.

Beste Österreicherin im Rennen war Claudia Rosegger (Kolland Topsport Gaal) auf Platz 19 (12:42:45), Esther Fellhofer (SC LT Breitenbach) erreichte sieben Minuten später als 23. das Ziel. „Der Tag verlief fast perfekt, die Beine waren sehr locker und es ist sowohl bergauf als auch bergab gut gegangen“, bilanzierte die beste Österreicherin. Da über zwei Stunden vergingen, bis mit Veronika Haas (LC Waldviertel) die dritte Österreicherin im Ziel war, blieb in der Nationenwertung nur Platz acht von neun Platzierten. Von den 139 Teilnehmerinnen erreichten 69 die Ziellinie in Innsbruck, die letzten bereits bei einbrechender Dunkelheit am fortgeschrittenen Abend.

Ultradistanz mit 6.500 Höhenmeter

Die anspruchsvolle Strecke, die nach einer aufgrund von Lawinengefahr erzwungenen Streckenänderung mit noch mehr Höhenmetern (nämlich 6.500 im Anstieg) ausgestattet wurde – ein wohl letzter Gruß des im Frühjahr störenden Wintereinbruchs, führte erst von Neustift im Stubaital taleinwärts zum Naturschauplatz Hühnerspiel. Nach einer ersten Schleife ging es hinauf aufs Kreuzjoch und die Teilnehmerfelder absolvierten den Großteil der gestrigen Short-Trail-Strecke in umgekehrter Laufrichtung. Auf Trails größtenteils über 2.000m Meereshöhe ging es talauswärts, bei Götzens, Völs und Kranebitten erfolgte die Überquerung des Inntals mit dem Schlussakkord, den Anstieg hinauf zur Achselbodenhütte. Nach einer Schleife am Fuße der Nordkette führte die Strecke ins Innsbrucker Stadtgebiet und dem Inn entlang zum Ziel vor dem Tiroler Landestheater.

Ergebnisse Long Trail, WMTRC 2023

Männer

Gold: Benjamin Roubiol (Frankreich) 9:52:59 Stunden
Silber: Andreas Reiterer (Italien) 10:00:46 Stunden
Bronze: Peter Frano (Slowakei) 10:02:10 Stunden

  1. Thibaut Arrivier (Frankreich) 10:14:49 Stunden
  2. Drew Holmen (USA) 10:15:40 Stunden
  3. Zach Miller (USA) 10:15:45 Stunden
  4. Eric Lipuma (USA) 10:16:52 Stunden
  5. Ramon Manetsch (Schweiz) 10:17:13 Stunden
  6. Tomas Farnik (Tschechien) 10:18:02 Stunden
  7. Walter Manser (Schweiz) 10:19:19 Stunden

    14. Hannes Namberger (Deutschland) 10:33:47 Stunden
    20. Alexander Hutter (Österreich) 10:45:47 Stunden
    24. Christian Stern (Österreich) 10:57:31 Stunden
    28. Raphael Sprenger (Schweiz) 11:02:42 Stunden
    34. Adrian Niski (Deutschland) 11:08:42 Stunden
    47. Florian Grasel (Österreich) 11:39:24 Stunden
    68. Michael Skobierski (Österreich) 12:10:59 Stunden
    92. Mario Weiss (Österreich) 13:00:33 Stunden

Nationenwertung (drei beste Zeiten addiert)

Gold: Frankreich 30:43:09 Stunden
Silber: USA 30:48:17 Stunden
Bronze: Italien 31:29:55 Stunden

  1. Schweiz 31:39:14 Stunden
  2. Rumänien 32:06:11 Stunden
  3. Norwegen 33:02:47 Stunden
  4. Österreich 33:22:42 Stunden

Frauen

Gold: Marion Delespierre (Frankreich) 11:22:31 Stunden
Silber: Katharina Hartmuth (Deutschland) 11:29:14 Stunden
Bronze: Manon Bohard-Cailler (Frankreich) 11:34:22 Stunden

  1. Martina Valmassoi (Italien) 11:44:50 Stunden
  2. Rosanna Buchauer (Deutschland) 11:45:58 Stunden
  3. Allison Baca (USA) 11:56:21 Stunden
  4. Emily Schmitz (USA) 11:58:31 Stunden
  5. Mari Klakegg Fenre (Norwegen) 12:00:57 Stunden
  6. Akiyama Honoka (Japan) 12:01:23 Stunden
  7. Audrey Tanguy (Frankreich) 12:01:30 Stunden

    15. Ida-Sophie Hegemann (Deutschland) 12:16:49 Stunden
    19. Claudia Rosegger (Österreich) 12:42:45 Stunden
    20. Eva-Maria Sperger (Deutschland) 12:45:34 Stunden
    23. Esther Fellhofer (Österreich) 12:49:49 Stunden
    40. Marie-Luise Mühlhuber (Deutschland) 13:30:56 Stunden
    68. Veronika Haas (Österreich) 15:07:05 Stunden
    DNF Yvonne Keil (Österreich)

Nationenwertung (drei beste Zeiten addiert)

Gold: Frankreich 34:58:23 Stunden
Silber: Deutschland 35:32:01 Stunden
Bronze: Italien 36:20:08 Stunden

  1. USA 36:45:57 Stunden
  2. Norwegen 37:48:04 Stunden

    8. Österreich 40:39:39 Stunden

WMTRC 2023

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