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Zwei Laufsiege in drei international besetzten Laufentscheidungen bei den Paavo Nurmi Games am gestrigen Dienstagabend im finnischen Turku sind ein kleines, aber leuchtendes Achtungszeichen für den finnischen Laufsport inmitten der Dominanz der technischen Disziplinen in der finnischen Leichtathletik der vergangenen…
Zwei Laufsiege in drei international besetzten Laufentscheidungen bei den Paavo Nurmi Games am gestrigen Dienstagabend im finnischen Turku sind ein kleines, aber leuchtendes Achtungszeichen für den finnischen Laufsport inmitten der Dominanz der technischen Disziplinen in der finnischen Leichtathletik der vergangenen Jahre. Auf den riesigen Spuren der finnischen Lauflegende, die im Meetingnamen verewigt ist, wandelten Hindernisläufer Topi Raitanen und 800m-Läuferin Sara Kuivisto, die ein hochspannendes Finale gegen die Irin Nadia Power im Fotofinish gewann. Das Außergewöhnliche dieser Tage ist der Normalzustand früherer Zeiten: Im Paavo Nurmi Stadion durften 6.000 Leichtathletik-Fans das Meeting verfolgen und sorgten damit für das am besten besuchte Leichtathletik-Sportfest nach der durch die Pandemie hervorgerufenen Wettkampfpause. Das finnische Publikum feierte die Siege ihrer Lokalmatadorinnen und Lokalmatadoren lautstark und sorgte für einen stimmungsvollen Rahmen beim Auftaktmeeting der neuen World Athletics Continental Tour Gold.
Fotofinish zugunsten von Kuivisto
Dass der finnische Laufsport trotz der Legenden in der Urzeit der Leichtathletik-Geschichte und Langstreckenass Lasse Viren Mitte der 70er Jahre aktuell einen schweren Stand in der finnischen Leichtathletik hat, zeigt auch die Tatsache, dass sowohl Kuivisto als auch Raitanen ihre Bewerbe vor dem Start des TV-Fensters absolvieren mussten. Die 28-jährige 800m-Läuferin legte ein mutiges Rennen an den Tag und suchte bereits frühzeitig auf der letzten Runde die Vorentscheidung. Der beachtliche Vorsprung allerdings schmolz auf der Zielgerade rasch dahin, weil Nadia Power einen starken Endspurt erwischte. Beide Läuferinnen wurden mit einer Zeit von 2:03,13 Minuten registriert, nach Kontrolle der Zielbilder lag die Finnin laut Fotofinish vorne. Für die erst 22 Jahre alte Irin bedeutete die Leistung die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere. Der dritte Platz ging an die arrivierte Pacemakerin Noélie Yarigo in einer enttäuschenden Leistung von 2:07,29 Minuten.
Duell mit Norman
Bei idealen Bedingungen für Mittel- und Langstreckenläufer – ein lauer, sonniger, windstiller skandinavischer Sommerabend mit Temperaturen rund um 20°C – musste es Raitanen im Kampf um den Sieg im 3.000m-Hindernislauf der Männer mit dem Briten Phil Norman aufnehmen. Der Finne ging in einer Zeit von 8:22,45 Minuten, knapp eine Sekunde über seiner Bestleistung, um gut eine Sekunde als Sieger hervor. Distanzierter Dritter wurde der Franzose Alexis Phelut, der Italiener Yohanes Chiappinelli und der Deutsche Martin Grau (8:36,26) mussten sich mit den Positionen vier und fünf zufrieden geben.
Courtney-Bryant souverän
In der dritten Laufentscheidung des Abends, dem 1.500m-Lauf der Frauen dominierte Melissa Courtney-Bryant nach Belieben und setzte sich im Laufe des finalen Umlauf eines flotten Rennens meilenweit von ihren Konkurrentinnen ab. Die Hallen-EM-Dritte im 3.000m-Lauf verfehlte ihre von den Commonwealth Games 2018 (Bronze) stammende persönliche Bestleistung nur knapp und siegte in einer Zeit von 4:03,69 Minuten mit fast sechs Sekunden Vorsprung auf Elise Vanderelst aus Belgien und Amalie Saeten aus Norwegen. Damit verbesserte die Waliserin den Meetingrekord von Winnie Nanyondo deutlich. Katharina Trost belegte in einer Zeit von 4:10,58 Minuten den vierten Platz und blieb gut eine Sekunde über ihrer persönlichen Bestleistung.
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