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Vor einem Jahr erreichte Betwel Yegon das Ziel vor dem Burgtheater in einer Zeit von 2:06:57 Stunden und lag damit nur knapp zwei Minuten hinter seinem entfesselten Landsmann Samwel Mailu. Es war der zweitschnellste Marathon in der Karriere des 31-jährigen Kenianers, der 2021 in 2:06:14 Stunden Zweiter beim Berlin Marathon war. Nach seinem starken Abschneiden beim Vienna City Marathon 2023 misslang der Herbstmarathon in Fukuoka mit Platz neun etwas. Beim diesjährigen VCM sind die Chancen für den Kenianer, der auch aufgrund seines sympathischen und lockeren Auftretens im letzten Jahr abseits der Wettkampfstrecke in Erinnerung geblieben ist, auf seinen ersten großen internationalen Wettkampfsieg intakt.
Auch Chala Regasa, dessen persönliche Marathon-Bestzeit von 2:06:11 Stunden als Fünfter des Rotterdam Marathon 2023 die Beste im Starterfeld ist, hat bereits Erfahrungen mit der Bundeshauptstadt gemacht. Er war 2019 Teil des Tempomacher-Teams von INEOS und hat damit auch seinen kleinen Beitrag zum Gelingen des sub-2-Marathons von Eliud Kipchoge geleistet. Der 26-jährige Äthiopier geht in seinen zweiten Marathon, ist 2022 zwei schnelle Halbmarathons gelaufen, von ihm fehlt allerdings seit einem Jahr jegliches Wettkampfresultat.
Das Elitefeld des VCM mag nicht das spektakulärste sein, da Läufer mit sub-2:05-Bestleistungen fehlen. Aber es ist interessant zusammengestellt, weil es einen spannenden Wettkampf mit einem dichten Feld erwarten lässt. Felix Kibitok aus Kenia ist nicht nur dank seiner Marathon-Bestzeit von 2:06:28 Stunden, sondern auch aufgrund seiner Halbmarathon-Bestleistung von 59:08 Minuten ein Mitfavorit. Letztere liegt allerdings bereits fünf Jahre zurück. Ein weiterer spannender, weil talentierter Läufer ist der 30 Jahre alte Samsom Amare aus Eritrea, der seit zwei Jahren beachtliche Leistungen abliefert. Die Highlights: Bei der Straßenlauf-WM in Riga 2023 belegte er im Halbmarathon den neunten Platz, im Dezember gewann er sein Marathon-Debüt beim Abu Dhabi Marathon in 2:07:10 Stunden.
Topathleten aus über 20 Ländern hat Athletenkoordinator Mark Milde für den Vienna City Marathon zusammengestellt. Eine auch in Wien omnipräsente Zahl wird die Marke von 2:08:10 Stunden sein. Wer sie unterbietet, kann sich für die Olympischen Spiele qualifizieren. Diese Zeit hat auch der beste Europäer im Feld im Blick, Lahsene Bouchikhi. Belgien hat mit Europarekordhalter Bashir Abdi und dem ehemaligen Europameister Koen Naert zwei starke Läufer im Olympia-Aufgebot. Auch Michael Somers ist qualifiziert, der 29-Jährige unterbot das Olympia-Limit beim Berlin Marathon 2023 um eine Sekunde. Daher ist die wahre Sehnsuchtsmarke des 30-jährigen Bouchikhi, der das Olympia-Limit beim Valencia Marathon recht knapp verpasste, eine Zeit von 2:08:08 Stunden.
Auch aus heimischer Sicht spannt der VCM 2024 diverse Spannungsbögen. Wie bereits frühzeitig bekanntgegeben und auch auf RunUp.eu berichtet, absolviert Julia Mayer (DSG Wien) in ihrer Wahlheimatstadt ihren letzten Marathon vor der Olympia-Teilnahme im August in Paris. Im Männerrennen werden Mario Bauernfeind (KUS ÖBV Pro Team) und Peter Herzog (Union Salzburg LA) die Frage beantworten, wer als erster Österreicher die Ziellinie vor dem Burgtheater überquert. Um die beiden Lokalmatadoren könnte sich eine interessante Gruppe europäischer Läufer mit dem Deutschen Erik Hille oder dem Ungarn Levente Szemeri bilden, der als Favorit auf den neuerlich in Wien ausgelaufenen, ungarischen Meistertitel geht.
Autor: Thomas Kofler
Bild: © VCM / Leo Hagen
Der Vienna City Marathon ist Österreichs einzige Laufveranstaltung, die mit einem Label für Straßenläufe vom Leichtathletik-Weltverband ausgezeichnet ist. Mit über 40.000 Teilnehmer*innen in allen Bewerben schließt der VCM 2024 an die größten Teilnehmerfelder der Veranstaltungsgeschichte an. Sportliches Highlight sind die Marathonläufe mit bemerkenswerten internationalen Elitegruppen.