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Andreas Vojta (team2012.at) hat bei einem kleinen, aber feinen Meeting in Nizza am Samstagabend den zehnten Platz im 5.000m-Lauf belegt und in einer Zeit von 13:28,52 Minuten den zweitschnellsten 5.000m-Lauf seiner Karriere absolviert. „Ein schöner, richtiger Schritt in die Richtung…
Andreas Vojta (team2012.at) hat bei einem kleinen, aber feinen Meeting in Nizza am Samstagabend den zehnten Platz im 5.000m-Lauf belegt und in einer Zeit von 13:28,52 Minuten den zweitschnellsten 5.000m-Lauf seiner Karriere absolviert. „Ein schöner, richtiger Schritt in die Richtung dessen, was ich meiner Einschätzung nach laufen kann“, bilanzierte der 32-Jährige im Gespräch mit RunAustria. Es ist ein großteils positives Fazit mit Schönheitsfehler nach dem Rennen, das in seiner Saisonplanung darauf ausgelegt war, das schnellste in der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele, um deren Qualifikation Vojta mit Akribie kämpft, zu sein. „Es war insgesamt ein sehr gutes Rennen, aber es ist nicht die Zeit herausgekommen, die ich mir in einem richtig guten Rennen gewünscht hätte.“
Der Österreicher schätzte seine Leistung gleichwertig mit seiner persönlichen Bestleistung von 13:24,03 Minuten ein, die er vor knapp einem Jahr in Ostrava gelaufen ist. Die hohen Temperaturen trotz der späten Startzeit und die hohe Luftfeuchtigkeit an der Mittelmeerküste kosteten im Verlauf der finalen Umläufe einige Sekunden. „Die ersten drei Kilometer rollten gut, dann habe ich gemerkt, dass ich ganz leicht überhitze. Die Frische war nicht mehr da, die Schritte waren ein bisschen kraftlos“, erzählte er.
Ansonsten war es eine gute Gelegenheit. Ein gut besetztes Feld, dessen Spitze sich am für Vojta aktuell unerreichbaren Olympia-Limit von 13:13,50 Minuten orientierte, und damit eine Gruppe, die das richtige Tempo anschlug. Vojta orientierte sich im hinteren Teil einer großen Gruppe, zum ersten Mal in dieser Saison war er abgesehen von zwei bis drei Augenblicken, als er kleine Lücken für den Anschluss schließen musste, nicht selbst für die Tempoarbeit zuständig. Mitgründe, warum der zweite 5.000er des Jahres wesentlich schneller war als der erste vor vier Wochen in Wien. „Die Richtung stimmt, die grundlegende Form ist da“, fasste Vojta zusammen und erzählte, dass im ganzen Stadion keine Zeitanzeigetafel aufgestellt war. Einzig die Wavelight-Technologie, die das Tempo für das Olympia-Limit anzeigte, diente als Orientierungspunkt.
1.107 Punkte ist die Leistung Vojtas in Nizza für die Weltrangliste wert, das ist seine drittbeste erfasste und eine deutliche Steigerung zur bisher in der Wertung geführten bei der EM in Berlin. Sprich, ein kleiner Sprung nach vorne ist drin. „Laut meiner Schätzung würde es aktuell nicht für eine Olympia-Qualifikation über die Weltrangliste reichen. Ich glaube, ich brauche eine dritte Leistung im Bereich meiner zwei besten (1167 und 1150, Anm. d. Red.)“, so Vojta. Diese soll am letzten Juni-Wochenende bei den Balkanmeisterschaften gelingen, wo es Zusatzpunkte in der Höhe von nationalen Meisterschaften gibt. Während es in Nizza keine Bonuspunkte zu ernten gab.
Im Kampf um das Olympia-Limit gab es in Nizza Ernüchterung. Morgan McDonald aus Australien stellte die Reihenfolge im Rennverlauf dank einer schnellen Schlussrunde zwar noch auf dem Kopf, blieb aber in 13:13,67 Minuten knapp über der für eine Olympia-Fixqualifikation erforderlichen Marke. Der niederländische Rekordhalter Mike Foppen, dessen Bestzeit nicht zählt, weil sie 2020 während des ausgesetzten Qualifikationszeitraums passierte, folgte 0,02 Sekunden später, David McNeill, der das Olympia-Limit schon hat, lief als Dritter eine Zeit von 13:14,19 Minuten. Dem Schweizer Jonas Raess gelang eine Bestzeit von 13:15,91 Minuten, womit er seine Weltranglistenposition erneut verbesserte und gute Chancen auf eine Präsenz in Tokio haben sollte, selbst wenn er das scharfe Limit im Laufe des Monats nicht gar noch unterbietet.
Nur Fünfter wurde der lange Zeit klar führende Stephen Kissa aus Uganda, der das Olympia-Limit durch einen Einbruch in der letzten Runde aus den Augen verlor.
Halbmarathon-Weltklasseläuferin Yalemzerf Yehualaw aus Äthiopien wagte sich in Nizza erstmals auf die Unterdistanz und siegte in einer Zeit von 14:53,77 Minuten klar vor der Britin Eilish McColgan sowie ihrer 19-jährigen Landsfrau Lomi Muleta, die ebenfalls ihre Wettkampfpremiere im 5.000m-Lauf gab. Eine beachtliche Leistung lieferte die Italienerin Nadia Battocletti ab, die erstmals unter 15 Minuten blieb und sich auf Rang zwei der ewigen italienischen Bestenliste im 5.000m-Lauf der Frauen schob. Nur Rekordhalterin Roberta Brunet war gleich bei sechs Gelegenheiten schneller als die 14:58,73 Minuten der 21-Jährigen.
Mit einer klaren Dominanz sorgte die deutsche WM-Finalistin von 2017, Hanna Klein im 1.500m-Lauf der Frauen für eines der Highlights des Meetings. Die 28-Jährige steigerte ihren „Hausrekord“ um fast zwei Sekunden auf eine Zeit von 4:02,58 Minuten und ist nun die drittschnellste deutsche Läuferin überhaupt auf dieser Distanz hinter Konstanze Klosterhalfen und Kristina Da Fonseca-Wollheim. Die Britin Revee Walcott-Nolan, ebenfalls mit Bestleistung, und die Spanierin Marta Perez belegten mit Respektabstand die weiteren Podestplatzierungen.
Seinen uruguayischen Landesrekord deutlich steigern konnte im 1.500m-Lauf der Männer Santiago Catrofe in einer Zeit von 3:35,82 Minuten. Der 22-Jährige musste sich nur dem starken Australier Jye Edwards (3:34,74) geschlagen geben.
Die Sensationsleistung der Laufbewerbe gelang dem 20-jährigen Briten Oliver Dustin. Der amtierende Junioren-Europameister, bisher ansonsten auf der internationalen Bühne kaum sichtbar, stürmte zu einer Siegerzeit von 1:43,82 Minuten, eine neue Weltjahresbestleistung (!), und ist damit die neue Nummer fünf der ewigen britischen Bestenliste im 800m-Lauf – mit Ausnahme von Andrew Osagie der schnellste Aktive. Hinter dem sensationellen Sieger schaffte auch Lokalmatador Gabriel Tual einen neuen „Hausrekord“ und ist mit einer Zeit von 1:44,44 Minuten nun die Nummer fünf der ewigen französischen Bestenliste. Favorit Eliot Giles musste sich mit Rang drei zufrieden geben.
Bei den Frauen siegte die junge Äthiopierin Netsanet Desta in einer Zeit von 2:00,86 Minuten knapp vor Georgie Hartigan aus Irland, Tanja Spill aus Deutschland zeigte neuerdings ein gutes Rennen und wurde Dritte.
Ihren unglaublichen Leistungssprung auf diese Saison hin krönte Lea Meyer mit dem Olympia-Limit im 3.000m-Hindernislauf. Mit einer Zeit von 9:29,26 Minuten schob sich die 23-Jährige noch vor Elena Burkard auf Rang drei der deutschen Bestenliste hinter Gesa Krause und Antje Möldner-Schmidt. Haarscharf am Limit von 9:30,00 Minuten vorbeischrammte Viktoria Wagner-Gyürkes aus Ungarn, die in 9:30,10 Minuten nun auf Rang zwei der ewigen nationalen Bestenliste hinter Zita Kacser liegt. Das Rennen gewann die Kenianerin Fancy Cherono vor Meyer und Wagner-Gyürkes.
Ebenfalls auf das Olympia-Limit von 8:22,00 Minuten zugeschnitten war das Rennen der Männer, das der französischen Lokalmatador Mehdi Belhadj mit einer persönlichen Bestleistung von 8:17,04 Minuten als klarer Sieger auch unterbot. Mohamed Ismail aus Dschibuti und Vidar Johansson aus Schweden scheiterten nur knapp an dieser Marke, die beiden Deutschen Martin Grau und Jens Mergenthaler blieben chancenlos.
5.000m-Lauf der Männer
5.000m-Lauf der Frauen
3.000m-Hindernislauf der Männer
3.000m-Hindernislauf der Frauen
1.500m-Lauf der Männer
1.500m-Lauf der Frauen
800m-Lauf der Männer
800m-Lauf der Frauen
* neue persönliche Bestleistung
** 5.000m-Debüt
*** neuer Landesrekord für Dschibuti
**** neuer uruguayischer Landesrekord
***** neue Weltjahresbestleistung