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Die Sehnsucht nach einem Marathonstart im Herbst 2020 war in der Welt der Profimarathonläufer spürbar. Das Hoffen auf eine Realisierung des Valencia Marathon als Eliterennen groß. Und seit kurzem ist der Event auch endgültig bestätigt. Der Valencia Marathon kann am kommenden Sonntag über die Bühne gehen und das als mit deutlichem Abstand best besetzten Auflage der eigenen Geschichte, die 40. Obwohl sich die Gerüchte rund um einen Start von Kenenisa Bekele, der nach seinen muskulären Problemen vor dem London Marathon längst wieder trainiert, (bisher) nicht bestätigten, befinden sich neun Läufer mit Bestleistungen unter 2:05 bzw. fünf weitere mit Bestleistungen unter 2:06 Stunden auf der Startliste. Ein großer Name reiht sich hinter den nächsten, nicht weniger als bei World Marathon Majors siegreiche Athleten befinden sich darunter.
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Die große Überraschung des letzten Jahres in Valencia war der zweitplatzierte Kaan Kigen Özbilen, der in einer Zeit von 2:04:16 Stunden den damals gut ein Jahr alten Europarekord von Mo Farah steigerte. Der kenianisch-stämmige Türke, der auf kontinentaler Ebene einmal Crosslauf-Europameister wurde, steht mit diesem Bestwert inmitten der afrikanischen Elite und wird beim Valencia Marathon 2020 auch an diesem Wert gemessen, schließlich ist auch sein zweiter Platz beim Rotterdam Marathon 2019 ein absolutes Weltklasseresultat. Bei der Halbmarathon-WM in Gdynia, seine sportliche Generalprobe für Valencia, zeigte sich der 34-Jährige allerdings noch nicht in Topform und erzielte lediglich eine Zeit von 1:02:53 Stunden.
Der zweite europäische Topläufer im Feld ist der niederländische Rekordhalter Abdi Nageeye, der 2019 starke Marathons in Rotterdam und Amsterdam gelaufen ist, seither aber nicht mehr am Start war. Die weiteren europäischen sub-2:10-Läufer sind der Spanier Hamid Ben Daoud, der im Februar in Sevilla eine Zeit von 2:07:33 Stunden gelaufen ist, seine Landsleute Ayad Lamdassem und Ivan Fernandez, der Türke Polat Kemboi Arikan, der Israeli Yimer Getahun sowie der Franzose Hassan Chahdi. Die Gruppe jener vorzüglich aus europäischen aber auch amerikanischen Nationen stammenden Läufer, die eine Erbringung des Olympia-Limits von 2:11:30 Stunden anstreben, ist beachtlich groß. Dazu gehören auch die Österreicher Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) und Timon Theuer (DSG Wien) (siehe eigenen RunAustria-Bericht).
Im riesigen Elitefeld der Männer befinden sich auch vier deutsche Läufer. Richard Ringer gibt sein mit Spannung erwartetes Marathondebüt, das er spätestens ab seinem spätsommerlichen Trainingslager in St. Moritz unter der Leitung seines neuen Trainers Wolfgang Heinig vorbereitete. Gleich bei der Premiere soll die Olympia-Qualifikation her, vor Monaten berichteten deutsche Medien von sub-2:10 als Ziel. In der unmittelbaren Vorschau auf den Valencia Marathon nahm der Halbprofi den Fuß vom Gas. „Ich habe gut trainiert und glaube an mich. Ich will die richtige Gruppe finden und ein ruhiges Tempo laufen. Ich bin auf einem guten Weg“, wird er in einem Bericht von Race News Service zitiert. 2018 startete Ringer in Frankfurt bereits einmal bei einem Marathon, um Tempo für Arne Gabius zu machen. Damals habe er Lust auf diese Disziplin bekommen.
Das Olympia-Limit haben sich Philipp Pflieger und Tom Gröschel vorgenommen. Pflieger, der unter der Leitung von Renato Canova gemeinsam mit Sondre Nordstad Moen in Sestrière trainiert hat, jagt bereits seit fünf Jahren seiner persönlichen Bestleistung von 2:12:50 Stunden nach. Seinen letzten Marathon finishte er vor zweieinhalb Jahren in Hamburg, seither zeigte er im Halbmarathon ziemliche Konstanz rund um 1:03 Stunden. Gröschel müsste seine persönliche Bestleistung um über zwei Minuten steigern, um das Olympia-Ticket zu schaffen.
Stärkster Deutscher im Feld ist voraussichtlich Amanal Petros. Die Generalprobe in Gdynia ging allerdings in die Hose. Rang 100 war allerdings auch durch einen Sturz in der Anfangsphase mitbegründet. Vor einem Jahr schaffte er in Valencia bei seinem Marathon-Debüt in einer Zeit von 2:10:29 Stunden die Qualifikation für die Olympischen Spiele, bisher als einziger deutscher Marathonläufer.
Der Valencia Marathon Trinidad Alfonso EDP feiert just im Corona-ihr 2020 seine 40. Auflage, die mit 30.000 verkauften Anmeldungen ausverkauft gewesen wäre. Der Teilnehmerrekord realisiert sich nicht, weil der Veranstalter aufgrund der Einschränkungen rund um die Pandemie frühzeitig auf reine Eliterennen setzen musste. Dafür nahm er einen Halbmarathon ins Programm auf, der am 25. Oktober mit 20.000 gemeldeten Läuferinnen und Läufer abgesagt werden musste.
Obwohl der Veranstalter stets Selbstvertrauen zeigte und Sicherheit ausstrahlte, war die Austragung des Valencia Marathon im Kontext zahlreicher Absagen von Herbst-Marathons lange Zeit fraglich. Doch der Veranstalter blieb standhaft, zeigte Entschlossenheit, den Event durchführen zu wollen und sah dabei auch die Chance, eine unheimliche Qualität ins Starterfeld zu bekommen. Schließlich ist die Nachfrage nach Startmöglichkeiten so groß wie nie. Und tatsächlich ist die Qualität in der Breite historisch, wie die US-amerikanische Läuferplattform „Let’s Run“ festhält: Neun Läufer mit Bestleistungen unter 2:05, 14 unter 2:06, 25 unter 2:08 Stunden hat es jeweils noch nie gegeben – auch das Elitefeld der Frauen stellt Rekorde ein oder neue auf.
Athleten aus 43 Nationen reisen nach Spanien, um ihre Marathonziele für 2020 doch noch zu erfüllen. Möglich gemacht wird das sicherheitstechnisch dank eines strengen Hygiene- und Sicherheitskonzepts für alle Beteiligten. Gelaufen wird auf der pfeilschnellen Originalstrecke der Halbmarathon-WM 2018, die für die Marathon-Distanz zweimal zu absolvieren ist.
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Valencia Marathon